Galvanisieren

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Moderator: Argus

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Irish
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Galvanisieren

Beitrag von Irish »

Warum nicht selber Galvanisieren egal ob verzinken, vernickeln oder verkupfern , es ist kinderleicht und einfach zum selber machen.
Man nehme normalen weissen Essig mische ihn mit 40 Gramm Koch-Salz pro Liter und schütte es in einen Plastikbehälter man stelle zwei Bleche je nach gewünschtem Galvanisiermaterial Kupfer, Zink, Gold, Silber usw. in das Gefäss und reichere die Flüssigkeit damit an anschliessend hängt man das zu galvanisierende Teil in das Gefäss, nimmt einen geeigneten Gleichstromlader, lässt Strom durchfliessen und fertig ist deine Galvanisieranstalt.
Genaueres kann man ohne Probleme im Youtube erfahren.https://www.youtube.com/watch?v=cpbcXNubxug
Heute habe ich einen Test gemacht und es funktionierte auf Anhieb, für meine BSA stellte ich zwei Anschlussnippel 3/8-8mm her die ich nun gerne verzinken möchte, Zur Sicherheit verzinkte ich als erstes mal nur einen Nagel und es gelang auf Anhieb, die beiden Nippel werde ich dann nach Abklärung betreffs Festigkeitsverlust durch das galvanisieren verzinken.
Der lange Nagel und die zwei Nippel sind noch unverzinkt der verbogene Nagel ist verzinkt, das Stromgerät ist ein Gleichstrom-Adapter 220V-5Volt 1Amp
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PUCH-Role
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Re: Galvanisieren

Beitrag von PUCH-Role »

Hallo Irish

Sehr interessanter Beitrag. Danke.
Jetzt wird noch ein Feldversuch zwecks Haltbarkeit nötig sein.


PUCH-Role, der "langsamste" Berner
Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann !

Sw1ssdude
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Re: Galvanisieren

Beitrag von Sw1ssdude »

Ou, ich würd das Kochsalz weglassen.

Irgend ein Elektrolyt wird gebraucht, aber Kochsalz ist Natriumchlorid, das bei der Elektrolyse in Natrium und Chlor aufgetrennt wird. Chlor ist ganz nett, um das Wasser im Pool sauber zu machen. Ansonsten ist Chlor eines der aggressivsten und reaktivsten Elemente, dem du dich nicht aussetzen möchtest. Davon könnten die Soldaten im 1. Weltkrieg ein Lied singen, wenn sie noch lebten...

Ich brauche beim elektrolytischen entrosten immer Backpulver (Natriumbicarbonat) als Elektrolyt. Das wird zu Natrium und Kohlendioxid umgeformt. Das ist wesentlich bekömmlicher als Chlorgas. Schau aber trotzdem auf ausreichende Belüftung. Es entsteht auch Knallgas (Wasserstoff + Sauerstoff)...

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Irish
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Re: Galvanisieren

Beitrag von Irish »

Ich verbreite eigentlich niemals Internet Halbweisheiten, nein Kochsalz ist kein Problem oder dann höchstens ein herbeigeredetes, da bin ich mir sehr sicher! Ich verstehe einiges von Chemie! Kochsalz ist lediglich damit die Flüssigkeit elektrisch leitet! Wenn man gar nicht traut dann kann man die Flüssigkeiten je nach Bedarf bereits für wenig Geld mit Kupfer, Nickel, Gold, Zink usw. angereichert fertig kaufen!
In meinen Versuchen habe ich diese per Elektrolyse selbst angereichert.
Das einzig richtige Problem ist der Festigkeitsverlust und die Gefügerisse die schon ganze Brücken und Gebäude betrafen , warum wieso und wie alles genau funktioniert kann man im Wiki nachlesen, zum zweiten mal erwähnt, wie man die Sache richtig macht und auf was man achten muss kann in untenstehendem Link angeschaut werden . Das bei einer Elektrolyse Wasserstoff ausgeschieden wird sollte eigentlich jeder wissen da das gleiche beim Batterie laden auftritt oder bei Versuchen in der Chemiestunde oftmals mit kleineren Knallereien endeten.
Mein Beitrag sollte lediglich den Bastler in einigen von Euch animieren und aufzeigen das nicht alles fertig gekauft werden muss, es wird ja auch immer mühsamer einen Kleinhandwerker der solches macht zu finden. Natürlich sind bei solchen Basteleien gewisse Kenntnisse nötig und auf Fahrlässigkeiten etwelcher Art ist zu verzichten.
Gruss Peter


https://www.youtube.com/watch?v=cpbcXNubxug
Zuletzt geändert von Irish am 08.08.2022 08:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Irish
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Re: Galvanisieren

Beitrag von Irish »

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so, jetzt sind die zwei Anschlussnippel verzinkt es ist gut gekommen die Verzinkung ist einwandfrei. Ich mischte mir zusätzlich ein Elektrolyt für Verkupfern , reicherte sie per Elektrolyse mit Kupfer an und verkupferte einen 3/8" Doppelnippel auch dies ist tadellos gelungen.
Ich habe in meinen Beiträgen bewusst auf Beschreibungen und Skizzen der genauen Vorgänge verzichtet dafür setzte ich den nötigen Link und wies auf Wiki hin,
Für Interessierte ist es eigentlich ein muss den Youtube-Film anzusehen und die Wiki Beiträge über das Galvanisieren zu lesen.

stoltoguzzi
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Re: Galvanisieren

Beitrag von stoltoguzzi »

Interessant!
Was ist von betzmann-galvanik.de zu halten? Auch zum selber machen.
Bin kein Chemiker, hat das schon jemand ausprobiert ?

Gruss Daniel
nur so schnell dass man die Kolbenschläge noch zählen kann

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Irish
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Re: Galvanisieren

Beitrag von Irish »

Hier das Resultat von den im Beitrag gezeigten verzinkten Anschlussnippeln ich montierte diese in einen Oelabsperrhahnen welchen ich anschliessend als Wetsumpingbremse in den Oelschlauch bei meiner BSA einbaute.
Als Anlasssicherung dient ein kurzes Gewinderohr es wird von Hand bei der Hinterrad-Federungsachse aufgeschraubt und kann nach öffnen des Hahns ohne Werkzeug wieder weggenommen werden.
Vorher hatte ich ein Rückschlagventil in der Leitung eingebaut, ich traute diesem Ventil nie so ganz und ausserdem war es nie ganz dicht.
Peter
Oelsumphahnen BSA.JPG
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RuediKehl
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Re: Galvanisieren

Beitrag von RuediKehl »

Irish hat geschrieben:
03.02.2023 15:03
.. Als Anlasssicherung dient ..
Ich vergass gelegentlich die Wechselnummer zu zügeln.
Mir hilft eine alte Socke über dem Rückspiegel des Töffs ohne Nummer.
Ein Ölabsperrventil habe ich nicht, die Pumpe von ABSAF ist dicht genug.
Ruedi

PS
Welche Aufgabe hat an diesem schönen Töff diese weniger schöne Bride am Rahmenrohr unterhalb des Kickstarters?

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Irish
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Re: Galvanisieren

Beitrag von Irish »

RuediKehl hat geschrieben:
06.02.2023 13:45
PS
Welche Aufgabe hat an diesem schönen Töff diese weniger schöne Bride am Rahmenrohr unterhalb des Kickstarters?
Diese Briden halten einen selbst konstruierten Cr. Behälter für die Aufnahme der Öltropfen die aus der in diesen Behälter geführten Motorentlüftungsleitung kommen. Die Motorgehäuseentlüftung führt normalerweise nach hinten zur Antriebskette dort werden mehr oder weniger Öltropfen ausgespuckt, es schmiert zwar die Kette aber wenn es zu viele Tropfen sind verschmiert es auch das Hinterrad und den Fahrer. Fährt der Besitzer oft mit seinem Bike dann ist das Problem klein fährt er aber Wochen oder Monate nicht ist es aus nachfolgendem Grund grösser: die englischen Motoren haben meistens Trockensumpfschmierung und eine Zahnradpumpe, eine Zahnradpumpe ist nicht 100% dicht somit läuft auch bei Stillstand des Motors etwas Öl in den Trockensumpf wenn auch sehr minim gelangen nach Wochen oder Monaten doch einige Milliliter oder sogar Deziliter in das Motorgehäuse. Fährt er nach längerem Stillstand dann wird dieses Öl zum Teil über die obenerwähnte Entlüftungsleitung ausgespuckt, fährt er in kurzen Abständen dann ist das Problem nicht vorhanden. Früher fuhren die Leute jeden Tag mit dem Motorrad zur Arbeit ergo keine Probleme.
Der Behälter hat zur Druckentlastung einen offenen Überlauf dazu einen etwa halbjährlich zu gebrauchenden Oel-Entleerhahnen ,Ich fahre seit vielen Jahren mit diesem Teil und mein Motorrad ist immer Öltropfenfrei!

PS
ABSAF Pumpen sind mir bekannt aber die passen nicht und die Drücke wären auch etwas zu hoch, sind eher für Hochleistungsmotoren im Rennbereich.
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RuediKehl
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Re: Galvanisieren

Beitrag von RuediKehl »

'Motorgehäuseentlüftung'
.. meinst Du damit die Kurbelgehäuseentlüftung?
Falls ja, wie ist diese bei diesem Motor gelöst?

Ich habe den bei meinem Motor zuständigen Rotor ausgebaut und für den
Drehzahlmesser-Antrieb eine Verlängerung gebaut.

Als Kurbelgehäuseentlüftung habe ich ein Ventil genommen.
Damit habe ich das Kurbelgehäuse im Unterdruck, einen trockenen Motor und seither auch ein ruhigeres Standgas.

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