Nachwuchsprobleme beim FAM?

Diskussionen über alte Motorräder, Infos und Tipps . . .

Moderator: Argus

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Rolf Steiner

Nachwuchsprobleme beim FAM?

Beitrag von Rolf Steiner »

Wenn ich bei mir am Monatshock in die Runde schaue, bin ich mit 48 Lenzen einer der Jüngeren. Woran liegt das? Wo sind unsere Jungen?
Schraubt die junge Generation nicht? Ich glaube schon, aber.....
Unseren Jungen Leuten sagt nun mal eine AJS, Benelli etc. nichts, sie schwärmen von Honda, Yamaha, Kawasaki, Suzuki etc.
Auch diese sogenannten Young-Timer werden zum Oldtimer, die Ersatzteilversorgung wird immer schwieriger...
Unsere Jungen haben die gleichen Probleme wie wir "Alten", nur...
wir haben den FAM. Was haben unsere Jungen? Sind das alles Einzelkämpfer? Wo findet er Gleichgesinnte? Was bieten wir einem Jungen im FAM mit einem sogenannten Chnöpflitöff? Wenig....
Es fehlt sogar unser Verständnis, unsere Akzeptanz, einen Jung-Oldtimer
als das zu sehen was es ist... nämlich auch ein Oldtimer mit Status vom Strassenverkehrsamt. Auch der Besitzer eines Jung-Oldtimers restauriert, sammelt, probiert Ersatzteile zu finden, geht an Märkte, sucht Gleichgesinnte, sucht Ratschläge von Erfahrenen Restaurateuren, sucht Hilfe....
Findet er das im FAM?
Was können wir tun, um das Interresse der Jungen an unseren alten Maschinen zu wecken?
mit kameradschaftlichen Grüssen
Rolf Steiner, Stammvater FAM-Aargau

thomas philipp
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Beitrag von thomas philipp »

gut gesprochen rolf,alt werden wir von alleine,aber etwas anpassen müssen wir uns selber gruss thomas

Patrick Marti
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Wohnort: 4246 Wahlen

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo zusammen

Tja, diese Frage habe ich hier im Forum auch schon das eine oder andere Mal gestellt. Woran könnte es liegen, dass fast keine jungen Mitglieder im FAM zu finden sind?

Ich denke mal, dass es darauf wohl nicht nur eine Antwort gibt. Die heutige Generation der 18 bis 35 jährigen bevorzugt halt die modernen Maschinen der japanischen Hersteller. Leistung bis zum Abwinken, einigermassen zuverlässige Technik und ein zeitgemässes Aussehen. Ausserdem lässt sich so ein PS-Bolide auch jederzeit durch „Chip Tuning“ und andere Massnahmen zu einem echten Geschoss umbauen (wer’s braucht). Diejenigen, die es etwas gemütlicher mögen und über etwas mehr Geld verfügen landen dann halt bei der amerikanischen Marke aus Milwaukee oder einem Derivat davon, einem so genannten Custom Bike. Dabei kann man sich den Mythos gleich noch dazu kaufen (Anmerkung: Ich hab nichts gegen Harley-Fahrer, meine besten Kumpels fahren Harley, ich finde die Maschinen toll, nur damit wir uns nicht falsch verstehen….) Was ich damit sagen will: Schrauben will heute sowieso keiner mehr, meistens fehlt der Platz oder halt eben ganz einfach die Zeit dazu.

Zum anderen geht es dem FAM halt so wie anderen Vereinen auch. Diejenigen von Euch, welche in einem Sportverein oder auch einer kleinen Feuerwehr aktiv sind, wissen ein Lied davon zu singen. Die meisten Vereine leiden heute unter Mitgliederschwund und mangelnder Bereitschaft vorhandener Mitglieder, freiwillig etwas Arbeit für den Verein zu investieren. Sind es denn nicht immer die gleichen Leute, die dabei sind wenn es darum geht, einen Vereinsanlass oder ein Fest zu organisieren? Wir leben halt in einer konsumorientierten Welt, das heisst niemand will mehr in seiner Freizeit freiwillig Arbeit in einem Verein leisten, geschweige denn seine kostbare Zeit mit dem manchmal mühsamen Schrauben an einem Motorrad verschwenden.

Auch ist der Umgang der alten Hasen mit den jungen Enthusiasten nicht immer einfach. Schaut Euch doch nur mal die Diskussionen an, die sich während der letzten Wochen hier im Forum ergeben haben. Es gab diverse rote Köpfe und schwer beleidigte Leute, welche sich bis jetzt nicht mehr gemeldet haben. Kritikfähigkeit 0, Toleranz 0.

Fährt man als junger Enthusiast mit seinem Schmuckstück an ein Treffen des FAM (ich bin selber FAM Mitglied) merkt man schon ein bisschen, das die älteren Mitglieder lieber unter sich sind und es wahrscheinlich auch gerne bleiben möchten. Mann kennt sich, und mir kommt es manchmal so vor wie eine geschlossene Gesellschaft, in die ich wahrscheinlich wohl erst aufgenommen werde wenn ich aus dem Erwerbsleben ausscheide. Gespräche finden nicht statt, Wissen und Erfahrung wird nicht weitergegeben. Fazit: Attraktivität des FAM für einen unter 35 jährigen gleich null.

Klar, es geht im FAM sicher auch um die Faszination, welche die alte Technik besitzt. Nur ist es halt auch so, das das Motorrad heutzutage mehr ein Freizeitgerät für Individualisten als ein tägliches Transportmittel ist. Für Oldtimer gilt dies halt auch. Motorradfahren ist nicht mehr nur eine Sache der Arbeiterklasse, diese Zeiten sind definitiv vorbei. Motorradfahrer sind Individualisten, Oldtimerfahrer im Besonderen. Ausserdem gibt es da ja auch noch das Internet, wo man sich jederzeit über seine Maschine jede Menge Informationen über Technik und Ersatzteile besorgen kann, also braucht man den FAM hier auch nicht unbedingt.

Wird sich also die Situation für den FAM in nächster Zeit verbessern? Ich denke nicht, sie wird aber sicher auch nicht schlechter, ich denke mal es wird in etwa gleich bleiben. Was kann man tun? Vielleicht kann man sich so organisieren wie der AMCA (antique motorcycle club of america) Ich weiss, da ist die Szene ungleich grösser, aber da werden z.B. Treffen organisiert wo man seine restaurierten Maschinen durch Experten beurteilen und bewerten lassen kann. Ausserdem kann Publikum die Maschinen in einem eigens abgesperrten Gelände anschauen und dem Prozess der Beurteilung beiwohnen. Wäre doch was für die älteren Mitglieder, die so ihre Erfahrungen weitergeben können.

Aber ich weiss, ist alles bloss graue Theorie, und auch nicht für alle gleich interessant.

Gruss: Patrick

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Daniel Schweizer
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Schraubt die Jugend ?

Beitrag von Daniel Schweizer »

Hallo zusammen

Mit meinen 35 Jahren bin ich offensichtlich einer dieser Jungen, von denen mann nicht weiss ob sie Schrauben und an was. Ich denke es wird auch in dieser altersklasse geschraubt, aber die Zeit die mann dafür aufwenden kann ist sehr begrenzt. Neben dem Job und einen anderem Hobby (Feuerwehr) sollte doch auch noch etwas Zeit für die Familie bleiben. Da kann ich mich nicht auch noch immer noch in die Werkstatt verziehen.
Ich bin nicht Mitglied vom Fam, weil ich dafür nicht genügend Zeit aufwenden kann um richtig mit zu machen. Das geht warscheindlich noch vielen anderen so in meinem Alter.
Mit 50zig sind die Kinder grösser oder schon draussen und es bleibt mehr Zeit für`s Motorradschrauben.
Im Forum hier schaue ich gerne rein um Tips über Motorräder zu erhalten oder auch mal jemandem bei einem Problem zu helfen. Die Diskusionen über wer mit welchem Motorrad an welcher Ausfahrt mit welchem Tempo zu fahren hat, oder wer welchen Link zu einer anderen Internetseite gemacht hat, finde ich eher lächerlich und unnötig. Ebenso der Ton mit welchem sie geführt wird! Mann sollte doch meinen in dem Alter (50) sollten die Leute eigentlich wissen wie mann miteinander umgeht und andere Meinungen respektieren.
Schliesslich wollen doch alle das ihr Motorrad, ob mit einen Stecktank oder einen E-Starter, gut läuft!!!

Freundliche schraubergrüsse aus der Innerschweiz

Dani Schweizer

Hans Meier
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Registriert: 27.03.2006 07:39
Wohnort: Zürich

Nachwuchsprobleme beim FAM?

Beitrag von Hans Meier »

Liebe Fam-Gemeinde

Im Anklageen und Resümieren der Tatsache, das wenig Junge sich der Oldtimerei widmen sind wir spitze.

Was er braucht sind Taten.

Wenn einer sich kritisch oder wehement gegen die Meinung eines anderen Stellt hat er 0 Toleranz und 0 Charakter.
Viele aktive Fam’ler sind auch Händler. Sie sind darum im Fam um Geld zu verdienen. Ich sehe das auf die positive Seite. Sie nehmen sich Zeit um altertümer und Raritäten auszuspüren und die Szene damit zu beleben. Es werden heute noch täglich alte Motorräder und Teile entsorgt. Manch einer von Euch hat schon dank eines Händlers ein gutes Stück gekauft, welches er sonst nur schwer oder gar nicht hätte kaufen können.
Ich schweife deshalb ab, weil der Zugang der Jungen zum FAM über das Geld erfolgt. Wenn sie preiswert ein im FAM anerkanntes Objekt kaufen können, sind sie auch dabei.
Wenn ihnen mit der Instandstellung etc. noch geholfen wird umso mehr.
Taten heissst, dem Jungen finanziell und materiell auch etwas zu gönnen.
Das fällt manchem sehr schwer, ich weiss.
Im überalterten FAM gibt es Material mit Milionenwerten. Sobald der Opa stirbt kommt der Sohn und will im Internet Höchstpreise erzielen. Doch was macht er mit dem vielen Geld. Kauft er sich einen getunten Reisbrenner oder versäuft er die Kohle.
Vielleicht wäre das auch einmal einen Gedanken wert.
Was ist wichtiger die Wertschöpfung oder das liebe Geld.

Sebastian Dobrusskin
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Beitrag von Sebastian Dobrusskin »

Lieber Hans Meier
Kein Wunder, dass hier keine Jungen sind, wenn solche Meinungen über sie verbreitet werden:
Hans Meier hat geschrieben:Sobald der Opa stirbt kommt der Sohn und will im Internet Höchstpreise erzielen. Doch was macht er mit dem vielen Geld. Kauft er sich einen getunten Reisbrenner oder versäuft er die Kohle.
Dazu kommt die übermässige Reglementierung des Forums, die nicht nur die Jungen abschreckt (und hier ist nicht der Admin gemeint!).

Anscheinend ist der Handel mit Motorrädern das einzige, was hier einigermassen funktioniert, doch sollten meiner Meinung nach komerzielle Interessen innerhalb der FAM im Hintergrund stehen. Das dies nicht so ist zeigt, dass Thomas Kohler, der etwas Transparenz in die Verkaufsgschichte eines Motorrades brachte, gleich unmässig beschimpft wurde. Daher begrüsse ich die Tendenz, dass Händler immer mehr in professionelle Foren / Onlineauktionen abwandern. Sonst können wir die FAM in HAM umtaufen (Händler Alter Motorräder) ;-)

Dass ein Forum auch besser funktionieren kann, können Sie beispielsweise im Forum für die kleinen BMW Boxer nachlesen. Hier geht es zwar um Young-timer aber das Forum wird mit viel Freude betrieben und kommerzielle Interessen der Mitglieder stehen im Hintergrund. Das Alter der Mitglieder reicht von Jungen, die gerade ihren Führerschein auf einem kleine Boxer machen bis hin zu Pensionierten ... Das allgemeine Motto des Forums wurde schon mehrmals als "hier werden Sie geholfen" beschrieben und wenn Sie einen Blick in das Technik Forum werfen wollen werden Sie dies bestätigen können.

Schade, dass das Forum der FAM dies nicht auf die Reihe bekommt, denn Potential wäre ja ausreichend vorhanden ... na ja vielleich wird's ja noch.

... ich hab ja noch Zeit und Geduld auch ;-)

mit nächtlichen Grüssen
Schrauberlehrling

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Holger Behncke
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Vereine, Foren und deren Mitgleider / Nutzer

Beitrag von Holger Behncke »

Liebe Freunde alter Fahrzeuge, im Speziellen der Zweirädrigen,

ich bin mit Baujahr 1966 noch nicht so richtig alt, aber auch kein junger Hüpfer mehr. Da ich nicht in der Schweiz wohne, sondern in Deutschland fröhlich vor-mich-hin-schraube betreffen mich die hier geführten Diskussionen nur indirekt, aber die Themen als solche kommen mir doch sehr bekannt vor.

Aus meiner Erfahrung heraus, gibt es genügend viele junge Leute, die sich mit Oldtimern beschäftigen, und sie auch sofort einem 'modernem' Töff vorziehen würden. Da sich bei mir mitlerweile ein recht buntes Sammelsurium an Oldtimern angesammelt hat, und ich mich um Informationen zu bekommen immer neu orientieren mußte, bin ich halt nicht nur in einem Forum registriert. (Das wird warscheinlich nicht nur mir so gehen !?!) Vor 10 Jahren hätte ich warscheinlich nur sehr zögernd die CONDOR A580 als Restaurationsobjekt gekauft, weil ich nicht gewußt hätte wo und wer mir mit Rat und Teilen hätte helfen können. Heute ist durch das Internet und die Vielzahl an Foren und Seiten die Möglichkeit sich mit Informationen zu versorgen deutlich besser geworden. Auch wenn auf den ersten Blick dadurch eine gewisse Anonymität den persönlichen Kontakt verdrängt. Aber alles hat eben zwei Seiten, auch im Internet gibt es 'Schnorrer' die nur nehmen und nichts geben, und Andere die gerne helfen und gleichgesinnte an Ihrem Wissen teilhaben lassen, auch wenn man sich nur als Schrauber75 oder ähnliches kennt.
Das ändert sich aber sehr häufig, wenn die Kommunikation über eine längere Zeit bestehen bleibt, und der 'Neue' im Forum dann zu den alten Hasen gehört die eben regelmäßig im Forum schreiben und anderen weiterhelfen. Solche User oder Mitglieder lernen sich früher oder später persönlich kennen.
Bestes Beispiel hier aus dem Forum ist Reto, den ich letztes Jahr bei mir zu Hause begrüßen durfte.
Das Beispiel des Alters kenne ich besonders deutlich aus meinem IFA BK350 Schrauberkreis. Da gibt es eine Interessengemeinschaft, die so langsam aber sicher 'Ausstirbt' und ein Internet Forum in dem sich je nach 'Schrauberaufkommen' eine ganze Menge junger Leute tummeln und versuchen zusammen die Tücken dieser Maschine zu überlisten und liebend gerne mit den alten Hasen der IG sich austauschen würden, aber die wollen eben nichts mit der vermeintlich unpersönlichen Art der Foren zu tun haben.
Ein gutes Beispiel für ein sehr beliebtes Internet Forum is das BMW Einzylinder Forum http://www.bmw-einzylinder.de/
Hier wird jedem geholfen, und das sehr ausfürlich.
Das ist zum Beispiel etwas was mich an diesem Forum ein wenig stört.
Ich hatte ein paar Fragen zu meiner A580 hier gestellt, aber es wurde nur sehr zögerlich und knapp geantwortet, und das wo so eine A580 doch in der Schweiz ein sehr häufig vorkommendes Motorrad ist.
Wenn in einem Forum nur gelabert wird, ist es auch nichts wert, aber in der Regel gibt es doch mehr als einen Weg etwas zu tun. Also warum nicht mehrere Ansichten nud Vorschläge vorbringen und die Für und Wieders in einem Forum erörtern. Die Kunst dabei ist allerdings dabei eine sachliche Diskussion zu führen, ohne den anderen zu Beleidigen oder anzumachen.

Was ich sagen will ist eigentlich folgendes:
Kommende Generationen von Oldtimer Liebhabern werden meiner Meinung nach nicht mehr ihren ersten Kontakt mit der Materie durch einen Verein haben. Vielmehr werden sie sich durch einen Bekannten der einen Oldtimer hat, und dann erst mal übers Internet mit dem Thema beschäftigen.
Das dort ein anderer Wind weht als in einem Verein, ist uns allen klar, aber das ist genau die frische Brise, die unser Hobby braucht um nicht in der Situation zu landen, wo der Sohn tatsächlich nur noch darauf bedacht ist mit dem Oldi vom Papa oder Opa sich ne neue YZX irdendwas zu kaufen. Wenn der Sohn sieht, das die Oldtimer Kollegen mit den Papa sich trift auch seine Sprache sprechen, kann man oft auch sehr schnell den Oldtimer Freund in Ihm wecken und so das Kulturgut Motorrad erhalten und weiter auf unseren Strassen fahren sehen. Und auch wenn die hochmoderne Kawa neben dem Oldi in der Garage steht die Maschinen störts nicht! Warum also uns ???

Warum kann man sich nicht einfach in der Mitte treffen ?
Moderne Kommunikation (technisch gesehen), Offenheit für andere Meinungen und Ansichten, aber einen angenehmen und höflichen Umgangston ohne Schulmeisterei, Besserwisserei. Sachliche Kritik, technische Informationen und ein wenig Spaß sind eine gute Grundlage für ein interessantes Forum in dem man gerne ließt und schreibt.

Viele Grüße aus Hamburg

Holger Behncke
P.S. Vielen Dank an die Admins des Forums das sie sich die Zeit nehmen um uns die Möglichkeit des Informationsaustausches in dieser Form zu ermöglichen.

68k
Beiträge: 42
Registriert: 17.07.2006 16:48
Wohnort: Zürich

RE: Nachwuchsprobleme beim FAM?

Beitrag von 68k »

Hallo zusammen

Ich kann euch auch mal schildern wie ich das so von aussen, als Nichtmitglied des FAM sehe. Meine Meinung ist klar subjektiv, ich kenne den FAM nicht gut.

Ich bin 38 Jahre alt und habe verschiedene Motorräder. Mein erster Oldie war ein Puch aus den fünfziger Jahren. Ich habe mir alle nötigen Informationen aus Österreich geholt. Die Ersatzteile kaufte ich entweder in Österreich oder dann an lokalen Teilemärkten. Je länger je mehr kaufte ich auch über das Internet. Hier gelange ich an Gleichgesinnte, welche das gleiche Motorrad fahren. Die Teileversorgung ist erstklassig und auch sehr günstig.

Später habe ich auch noch zwei hochgezüchtete italienische Zweitakter gekauft. Da habe ich auch über das Internet in verschiedenen Ländern sehr gut Kontakte mit Gleichgesinnten geknüpft. Es sind neue z.T. internationale Freundschaften, welche auch gepflegt werden, entstanden. Auch hier habe ich die Ansicht, dass mit der FAM nicht besser helfen könnte. Ausserdem habe ich den Verdacht, dass vielen meine hoch drehenden und lauten Zweitakter nicht gefallen würde und man mit einem solchen Youngtimer in der zweiten Liga wäre.

Aus meiner Sicht (wie gesagt subjektiv, ich will euch nur mitteilen wie das aus meiner Sicht von aussen aussieht) hat es im FAM viele Leute mit sehr teuren Museumsstücken. Ich habe das Gefühl wenn man da mit einem unrestaurierten Gebrauchs-Oldtimer oder mit einem restaurierten Youngtimer vorfährt, man eher kategorisiert wird. Wie es auch in vielen Markenklubs in der CH so ist, so muss man dort das teure Spitzenmodell fahren, sonst ist man nicht interessant (auch wenn man vom Schrauben vielleicht mehr weiss als andere). Dann hat das ganze auch so einen sehr vernünftigen 'Touch', ich bin jetzt eher der Typ der mal meinen Youngtimer ordentlich aufzieht als mit einer orangen Reflektionsweste herum zu fahren. Es gibt Motorräder die wurden sogar auf dem Hinterrad im Verkaufsprospekt abgebildet und erreichen heute schon den Oldtimerstatus.

Dann kommt noch das Thema Zeit hinzu, richtig. Die „Jungen“ haben heute oft Jobs in welchen einfach sehr viel gearbeitet werden muss. Da will man rasch an seine Tipps und Teile via Internet kommen, und statt an einen Höck lieber die knappe Freizeit nutzen und ein wenig selbst schrauben.

Es geht hier nicht um eine Kritik am FAM, vielleicht schätze ich ihn auch falsch ein. Es geht mir darum euch mal zu zeigen wie es von aussen einer sehen kann. Vielleicht gibt dies ja neue Ideen für die Zukunft!

Viele Grüsse
Alfonzo

Byland
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Registriert: 01.03.2006 09:57
Wohnort: Maladers /GR

Gute Zukunft mit FAM

Beitrag von Byland »

Last mich ein paar Behauptungen aufstellen und anschliessend mit Fragen euch zum nachdenken anregen.
- Gemäss FAM-Statuten (Art. 2.1) soll in unserem Verein der Erhalt von Motorrädern im Alter von mehr als 25 Jahren gepflegt werden. Ich ertapp mich jedoch selber dabei, Motorräder mit Jahrgang 1970 nicht wirklich zu würdigen. Aber bestimmt bin ich nicht allein mit diesem „Problem“.
- Fabrikneue Maschinen aus den Gründerjahren des FAM sind heute Veteranen.
- Der grosse Teil von Maschinen mit 50 Jahren und mehr wurden vor langer Zeit durch Sammer vor dem Abbruch gerettet und in verdankenswerter weiche der Nachwelt erhalten. Die meistens davon bestimmt mit einem niedrigen Einstandspreis.
- Auch heute gibt es junge Leute, die sich für alte Maschinen interessieren.

Deshalb frage ich mich:
- Wie sollen sich Nachwuchskollegen bei uns wohl fühlen, wenn Maschinen aus deren Kindheit „belächelt“ werden und „alte“ Maschinen (wenn überhaupt) nur sehr teuer erworben werden können.
- Wer ist wirklich bereit, „altes“ Wissen an junge weiter zugeben.
- Sind wir wirklich bereit, Maschinen mit 25 Jahren richtig zu würdigen.
- Wie vollbringen wir den immer grösser werdende Spagat von fast 100 Jahren Motorrad-Oldtimer-Geschichte.


Abgesehen davon, dass das Nachwuchsproblem ein generelles Übel von Vereinen ist, meine ich, dass wir gute Aussichten auf eine gute Zukunft im FAM haben. Wenn wir offen dem Wandel der Zeit begegnen, fällt es uns einfach leichter. Und wer weiss: Vielleicht gibt es Ideen oder Gedanken, die uns helfen eine gute Mischung der Mitglieder über alle Altersklassen zu halten.

Es grüss herzlich
Rolf Byland

Sebastian Dobrusskin
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Wohnort: 3184 Wünnewil, FR, CH

Beitrag von Sebastian Dobrusskin »

Salü Rolf
Vielen Dank für Deinen Beitrag, er trifft - aus meiner Sicht jedenfalls - den Nagel auf den Kopf. Ich musste nur ein wenig schmunzeln, da heute 25 jährige Motorräder bereits den Jahrgang 1980 mit einschliessen...

Ich denke wenn sich diese Einstellung zur Erhaltung der sog. Youngtimer nicht ändert, werden wir - nicht nur aufgrund fehlenden Nachwuchses - auf grosse Probleme stossen, da etwa seit 1980 - z.T. auch schon früher - zunehmend elektronische Teile in Motorrädern verbaut wurden. Die Erhaltung dieser Teile erfordert zusätzliches Wissen (und Material), das heute noch relativ bequem gesammelt werden kann. Wer sollte dies denn tun wenn nicht die FAM?

mit besten Wüschen für's WE
Schrauberlehrling

Gogo Mathys

Interesse wecken und weniger motzen.

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi zäme,

sorry wenn ig mich scho wieder melde.

1. Ich glaube nicht an Nachwuchsprobleme.

2. Mein Nachbar fuhr mit Chnöpflitöff (XT500) am Corso in Zufikon mit und hatte unheimlich den Plausch erfahren dürfen, mit uns festgefahrnen.
Er noch nicht FAM-ler.
Es wurde Ihm aus unserem Kreis (FAM-ler) gesagt, er solle das Motorrad nicht verkaufen! Ist das vielleicht der Anfang für Jungtimer im FAM?

Fazit: Er behält seine XT500, wollte sie verkaufen für Moto-Guzzi (40 Jöhrli-Oldi), jetzt kommt halt die Guzzi ein halbes Jahr später und auch er wird eine kleine Sammlung von drei Motorrädern besitzen.

Ist nicht das der Anfang für unsere Spinnerei?

Anfügung: Wir beide haben das Glück das wir je zwei Söhne haben, die wie es scheint schon mit grossem Interesse an unserem Hobby fröhnen.

Was brauchts noch mehr?
Oder wer von Euch FAM-ler, hat spontan mal ein Nachbarskind auf einen Anlass mitgenommen?
Interesse wecken?!?

Mag mich noch an das erste mal erinnern (ich ca. 14Jahre), damals nahm Gotthardbalti mich und mein Bruder mit an ein Bergrennen!
Ich bin Ihm heute noch dankbar! Welche Eindrücke! Wir versuchten noch einen Porsche zu überholen mit der alten BMW?!
Jo so wars.
Und heute?

Was geben wir der nächsten Generation? Fachwissen?
Oder vielleicht einfach es bitzeli Fun und Plausch mit Fachwissen durchmischt!
Kurz gesagt: ich glaube der Spass muss im Vordergrund stehen, und dann klappt es auch mit dem Nachwuchs. So oder so!

Gruss Andreas - dä Zufiker he he he....

Gogo Mathys

Plauschfahrt Aargau!

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi Rolf und Team und Götti-Christian (Gruppe Spez. Tank),

wenn Ihr so weitermacht, dann solltet Ihr Euch überlegen, wo die nächste GV-FAM noch Platz findet für all die Mitglieder, in welchem Saal und so.

Ig wetti nöd übertriebe, aber was am Sunntig hüt abgange isch, isch wieder emal Aargau spezial, den für jede wird sim Wünschli nachegange. Merci! Grazie! Danke!

Individuele Routen sind nur ein Beispiel, und ich durfte einem bekannten Kollegen die Hand reichen! Johh....

Suppi, das schmiert nöd nur de Töff (Oberschmieröl im Aargau, da isch Geil!), au s`Herz!

So oder so, einfach nur Aargau spezial!

MFG Andreas , Stammfurz-Züri! (eigentlich bin ich au en Aargauer!)

Anhang: der Alphornbläser war auch spitze, aber warum hatte der nicht länger gespielt?
Ok. Nächst mal hören wir mehr........

Mein Ziel nächst Jahr: nicht 6 Ps., sondern 2,5 Ps., machbar....?

Ringgenberg

Aargauer Plauschfahrt

Beitrag von Ringgenberg »

Werte Teilnehmer der Argauer Plauschfahrt

Es freut mich, dass Euch die Ausfahrt gefallen hat.
Es ist aber nur möglich eine solche Ausfahrt durchzuführen
dank den vielen Helfern, die jedes Jahr in irgend einer form
dazu beitragen, dass der Anlass gelingt.
Sei dies an der Kaffeemaschine, am Grill, ander Kasse oder
als Vorfahrer. Ohne diese Frauen und Männer wäre es unmöglich
eine solche Ausfahrt durchzufühern.
Des weiteren braucht es auch euch als Teilnehmer, den es macht
keinen Spass alleine Motorrad zu fahren, und deshalb allen
die teilgenommen haben besten Dank für euer kommen.
Besonders freut mich wenn ich nicht nur AG - Schlider sehe,
sondern wie am Sonntag auch solche aus den Kantonen
FR, NW, LU, TG , ZH, BL usw.
Ich hoffe dass 2007 wieder ein solcher Erfolg wird.

Kurt Ringgenberg

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