Feinstaubverordnung/Abgaskontrolle/Klimawandel

Diskussionen über alte Motorräder, Infos und Tipps . . .

Moderator: Argus

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Patrick Marti
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Feinstaubverordnung/Abgaskontrolle/Klimawandel

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo zusammen

Wollte mich mal beim FAM so umhören, welche Meinungen bei den Mitgliedern vorhanden sind betreffend der obigen Themen Feinstaubverordnung/Abgaskontrolle/Klimawandel. Was glaubt Ihr, wie lange können wir unsere Veteranen noch auf der Strasse halten? Wie lange dauert es noch bis Vehikel mit Verbrennungsmotor rigoros verboten werden (das Erdoel wird ja sowieso bald zur Neige gehen)?

Wenn ich mir die Diskussionen in Deutschlad betreffend Feinstaubverordung und Klimaschutz im Moment so anschaue und anhöre, bekomme ich von all den hirnrissigen Vorschlägen der Herren Politiker eine richtigghende Wut im Bauch. Ich frage mich nur wie lange es dauert bis diese Welle auch zu uns schwappt (seit gewiss das dies passieren wird, unser lieber Moritz und sein Departement sind sehr empfänglich für solchen Quatsch). Soll ich meine Veteranen bereits jetzt schon an ein Museum verkaufen (denn in ein paar Jahren ist ja eh nicht mehr an ein legales Fahren zu denken)?

Eure Meinungen interessieren mich.

Gruss: Patrick
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christian amoser
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Re: Feinstaubverordnung/Abgaskontrolle/Klimawandel

Beitrag von christian amoser »

Patrick,

Ich denke, wir müssen glaubhaft machen können, dass wir uns ernsthaft um technisches Kulturgut kümmern. In diesem Bereich finde ich die Arbeit der Veteranenverbände äusserst wichtig.

Was die Erdoelversorgung und den Klimaschutz betrifft, sehe ich langfristig grosse Veränderungen auf uns zukommen, die aber nicht nur den Verkehr betreffen.

Rein von der Energieeffizienz fällt mein Triumph (mit 3.5-3.8 l/100km) noch heute nicht ab. Bis Ende der 1950er Jahre war ein niedriger Benzinverbrauch wohl noch ein Verkaufsargument.

Gruss
Christian
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fontana
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Zur energieffizienz

Beitrag von fontana »

Hallo zusammen

Toll, dass dieses Thema auch angesprochen wird. Ich habe auch ein paar Oldtimer die ich regelmassig bewege und manchmal überlege ich mir ob dieses Hobby in Bezug auf unsere Umwelt überhaubt noch zeitgemäss ist. Die Gründe muss ich ja nicht aufzählen, die sind bekannt. Hier noch ein kleine Anmerkung für Christian: Der niedrige Verbrauch eines Oldtimertöffs ist keine Entschuldigung. Das grosse Problem ist der CO2-Ausstoss und dieser ist bei einem Töff oder Auto OHNE Katalisator um ein x-faches höher als bei einem Fahrzeug mit Katalisator. Es sollte uns daher Bewusst sein, dass jeder von uns (ich eingenommen) mit einer Dreckschleuder herumfährt.

Als wichtiges Argument zur Rechtvertigung meiner Leidenschnaft füge ich jeweils die Kilometerbegrenzung meiner Veteranen an. Gerade da sehe ich einen Ansatz, die Oldtimerfahrzeuge auch heute noch zuzulassen und vorallem auch fahren zu lassen.

Ich bin gespannt auf Eure Meinung
Gruss - Renato Fontana

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105.694
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La noche triste

Beitrag von 105.694 »

Im Jahre 1520 hielten sich einige Hundert spanische Konquistadoren als Gäste des Kaisers Montezuma in der Stadt Mexiko auf. Aus Leichtgläubigkeit und Angst schenkte er ihnen seine unermesslichen Goldschätze. Aber die unersättlichen Spanier fingen übermütig an, die einheimischen Frauen zu belästigen und die Bürger der Stadt zu berauben.
Als sich dann die aztekischen Krieger endlich entschlossen, die arroganten Spanier aus der Stadt zu vertreiben, kam es zur vernichtenden Niederlage, eben die "noche triste", die traurige Nacht.
Die iberischen Söldner waren derart mit Gold überladen, dass sie sich nicht mehr wirkungsvoll verteidigen konnten. Sie gingen an ihrer Habgier zugrunde.

Darüber sollten wir mal nachdenken.

Der Spanier José Luis Saavedra

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christian amoser
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Re: Zur energieffizienz

Beitrag von christian amoser »

fontana hat geschrieben:... Hier noch ein kleine Anmerkung für Christian: Der niedrige Verbrauch eines Oldtimertöffs ist keine Entschuldigung. Das grosse Problem ist der CO2-Ausstoss und dieser ist bei einem Töff oder Auto OHNE Katalisator um ein x-faches höher als bei einem Fahrzeug mit Katalisator. Es sollte uns daher Bewusst sein, dass jeder von uns (ich eingenommen) mit einer Dreckschleuder herumfährt...
Renato,

Der CO2-Ausstoss ist direkt proportional zum Benzin- (& Diesel-) Verbrauch. In diesem Bereich können viele Oldtimer noch punkten. Da Benzin und Diesel auf das Volumen bezogen nicht gleich viel Energieinhalt haben, gibt man heute den CO2-Ausstoss an. (Benzin 100% / Diesel 113%)

Der Katalysator wurde eingeführt zur Verminderung der Stickoxyde (NOX). Ausserdem sind unsere Oldtimer beim Kohlenwasserstoff (Bei meinem Triumph dank der Kopfrevision hoffentlich wieder etwas niedrieger) und beim Kohlenmonoxyd schlechter als moderne Motoren.

Christian
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fontana
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Beitrag von fontana »

Christian

Vielen Dank für Deine Erläuterungen.

Renato

Gogo Mathys

Chinesen...?

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi zäme,

ich finde es super!

-Absolutes Rauchverbot in den Kneipen und Werkstätten
-Feinstaubemisionen und deren Auflagen, etc.
-Abgas Test`s, usw.

Hatt Euch mal einer geagt, das die Chinesen ihren Strom vorwiegend aus der Braun-Kohle erzeugen?
Das die Schadstoffe ungefiltert in die Luft, sprich Atmosphäre gehen und das nicht wenig.
Ihre Schadstoffe, lassen sich hier bei uns noch messen!
Sie verursachen mehr CO2 als die Amis!
Was ist, wenn bald jeder tritte Chinese, nun auch noch ein Auto fährt?

Vielleicht liegt der Hund, woanders begraben?

MFG Gogo

fontana
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chinesen

Beitrag von fontana »

Ja mit den Chinesen hast Du sicher recht. Auch die Russen sind keine Suabermänner. Aber es gibt ja immer jemand, der noch schlechter oder böser oder besser .... ist als wir selbst. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Industrieländer die grössten Verursacher dieser hier disskutierten Problematik sind.

In Deutschland werden die Oldtimerfahrer diesbezüglich vielleicht schon bald Probleme kriegen. Ich fände es sinnvoll diese Diskussion auch bei uns zu starten, den früher oder später wird auch auf uns Oldtimerfahrern herumgetrammpelt. Wieso also nicht jetzt schon ein paar Lösungsansätze zurechtlegen?

Gruss - Renato

Kaspar Trepp
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RE Umweltprobleme

Beitrag von Kaspar Trepp »

Hallo
Beiliegender Text schrieb "Festival Golden Oldies" im Newsletter Nr. 29 vom 3. März:
2. Unterschriftensammlung gegen Fahrverbote für Oldtimer

In vielen deutschen Städten sollen ab dem 1.7.2007 Fahrverbote für Oldtimer wirksam werden (weitere Informationen auf unserer Homepage www.kulturgut-mobilitaet.de). Ein Fahrverbot für Oldtimer trägt aufgrund des geringen Bestandes von Veteranenfahrzeugen und deren minimalen jährlichen Fahrleistungen zu keiner Verbesserung der Luftqualität bei. Oldtimer sind aber vor allem auch Kulturgut, das wir bewahren müssen. Hier geht's zur Liste: http://homepage.yourmail.de/eintrag.php

Ohne Kommentar verweise ich dazu auf den Bericht von Thomas Kohler (Forschungsprojekt FIVA) im Heft "S'MOTO" Nr. 4-2006 auf Seite 25.
kameradschaftliche Grüsse
Kaspar Trepp

Patrick Marti
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Fahrverbote/Umweltprobleme

Beitrag von Patrick Marti »

Hoi zämme

Danke für die Hinweise, Kaspar. Die Problematik mit den feinstaubbedingten Fahrverboten in den deutschen Städten macht vielen Oldtimerbesitzern im grossen Kanton einiges Kopfzerbrechen. Viele leben und wohnen mit ihren Oldtimern in grossen Städten oder deren Agglomerationen, und im Falle eines Fahrverbotes können sie ihre Schätze nicht mehr von der Stelle bewegen.

Mir ist auch klar, das die Oldtimerszene ein (ge)wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die Oldtimer machen am Gesamtverkehrsaufkommen nur einen sehr kleinen Teil aus, folglich ist ihr Anteil an der gesamten Luftverschmutzung auch nicht eben hoch (bis eine EMPA Studie nicht wieder das Gegenteil beweist).

Alle diese Tatsachen sind mir bewusst, und können jederzeit belegt werden. Nur: Was nützt uns all das Wissen, wenn die Oldtimerbestizer/Oldtimerverbände in Bern keine Lobby haben? Oder kennt irgend jemand von euch einen Parlamentarier, der einen Oldtimer (Töff oder Auto) besitzt? Wer macht sich im Falle von unsinnigen gegen unsere Fahrzeuge gerichteten Verordnungen (und die werden kommen, da bin ich mir sicher) für unsere Sache stark? Niemand. Plötzlich kommt das böse Erwachen, genau so wie damals mit Vision Zero (der Schwachsinn mit Tempo 80 auf der Autobahn für Motorräder). Dieses Planspiel war gegen alle Motorräder gerichtet, aber das Erwachen war dennoch sehr böse...

Gruss: Patrick
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Niki Sadkowski
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oldtimer-parlamentarier

Beitrag von Niki Sadkowski »

Christoph Mörgeli fährt und erhaltet einen Honda 600 sportwagen-cabriolet was weis ich was,vielleicht kann er dir weiterhelfen....wenn der moritz dir und uns allen nichts mehr gönnen mag(was zwar nicht der fall ist,aber das ist ein anderes kapitel)

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hugo
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Feinstaub ,CO2 etc.

Beitrag von hugo »

Hallo zusammen
Ich denke wir sollten uns die ganze Oldy -Scene anschauen;Da gibt es ja diverse Möglichkeiten Feinstaub ,Co2 usw, freizusetzen.
Ein paar Beisbiele:
Die Fliegerei ,Dampfbahnen,alte Postautos und Cars ,Autos, Dampfschiffe
Traktoren, Landmaschinen.Pferdekutschen(die furzen auch methan in die Luft)und unsere par Töffs.
Das sind doch alles beliebte und interessante Hobbies die man nicht missen möchte.Seit einiger Zeit heisst das Kulturgut pflegen und erhalten,ich kann damit leben.
Ich will damit sagen,solange die JU fliegen ,oder eine Dampflok dampfen darf ,sollte man uns auch töffahren lassen.
Wenn alle diese Interessenten sich zusammentun könnten,hätten auch wir unsere Lobby .
Um klarzustellen:Alle die alten Vehikel sind Dreckschleudern,aber wenn ich
sie den Emissionen aus anderen Freizeitevents und Aktivitäten gegenüberstelle wird mir beinahe schlecht.Wenn ich die Sache Global betrachte wird mir wirklich schlecht.
hugo

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christian amoser
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Re: Feinstaub ,CO2 etc.

Beitrag von christian amoser »

hugo hat geschrieben:...Das sind doch alles beliebte und interessante Hobbies die man nicht missen möchte.Seit einiger Zeit heisst das Kulturgut pflegen und erhalten,ich kann damit leben...
hugo
Hugo,

Wenn die Oeffentlichkeit die alten Töffs lediglich als unser Hobby wahrnimmt dann haben wir ein Problem.
Daher finde ich es wichtig, dass unser Verein (und die Mitglieder) eben auch Tätigeiten wie die Ausstellung im Verkehrhaus und die Publikation von Büchern etc. macht (oder unterstützt).

Gruss Christian
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xl500
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Beitrag von xl500 »

Töff-Fahrer wehren sich gegen Abgas- und Lärmkontrolle
Bern. SDA/baz. Die motorisierten Zweiradfahrer wollen keine obligatorische Abgas- und Lärmkontrolle. Die Interessengemeinschaft Motorrad hat am Mittwoch mit 2600 Unterschriften eine Petition an den Nationalrat eingereicht.

Die Eingabe fordert die Mitglieder der grossen Kammer auf, eine letzten Herbst in Flims vom Ständerat oppositionslos überwiesene Motion abzulehnen. Neben Abgas- und Lärmtests für Motorräder und Mofas verlangt der Vorstoss auch eine verlässliche Umweltetikette für diese Fahrzeuge.

Nach Ansicht der Petenten würden wegen einiger schwarzer Schafe Hunderttausende von Motorradfahrenden bestraft, die ihre Maschinen technisch und emissionsmässig im Schuss halten. Ziel müsse es sein, neuen Zweirädern mit aktuellen Euro3-Grenzwerten zum Durchbruch zu verhelfen, das heisst die Töff-Flotte rascher zu erneuern.

Die an der Zürcher Zweiradausstellung «SwissMoto 07» gesammelten Unterschriften wurden den Nationalräten Markus Hutter (FDP/ZH) und Walter Wobmann (SVP/SO) übergeben. Diese werden die Petition im Namen der Parlamentarischen Gruppe Motorrad weiterleiten.

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