Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

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Moderator: Argus

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PM7168
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Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von PM7168 »

Hallo alle, ich bin daran meinen Puch Maxi zu restaurieren. Ich habe festgestellt, dass ich Rost im Tank habe. Kennt von euch jemand, der eine Tankreinigung und Versiegelung professionell durchführen kann? Tank ist bekannterweise im Rahmen integriert.
Oder weiss jemand von euch wie man das selber machen kann? Vielen Dank für eure Ratschläge.

Grüsse PM7168

Sw1ssdude
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von Sw1ssdude »

Ich habe gerade gute erfahrungen gemacht mit Elektrolyse. Geht ganz einfach, und ist ungefährlich, günstig und materialschonend.

Als erstes würde ich den Tank befreien, bzw den Rahmen komplett von Anbuteilen befreien. Den Benzinhahn abbauen und einen Stöpsel basteln.

Dann den Tank mit Seifenwasser auswaschen und etwas schütteln, am besten füllst du noch Stahlschrot (nicht Schrott, 'Schrot', wie für die Schrotflinte) mit ins seifenwasser.

Dann spülst du, und füllst mit Wasser, und gibst 1-2 Päckli Backpulver dazu, das brauchst du als Elektrolyt, damit der Strom besser fliesst. Du könntest auch salz nehmen, aber dann entseht bei er Elektrolyse Chlorgas, welches sehr korrosiv und vorallem ziemlich giftig ist. Bei Backpulver (Natriumcarbonat) entsteht CO2.

Das Backpulverwasser füllst du in den Tank, und dazu gibst du eine Elektrode in den Tank, so, dass die Elektrode den Tank innen NICHT berührt und elektrischen Kontakt herstellt. zb eine zurechtgebogene Gewindestange, auf welche du ein paar Scheiben aus Holz oder Kunststoff klebst, als 'Distanzhalter', oder du füllst eine kette in einen Schlauch und schnitzt viele Löcher in den Schlauch. benutze kein Rostfreier Stahl, der Chrom drin ist ungesund bei der Elektrolyse. besser ist irgend ein blankgeschliffenes Armierungseisen. auch Verzinkte Stahlteile sind ungünstig.

Dann klemmst du eine Gleichstromquelle minus an den Rahmen, und Plus an die Elektrode. Nimm dazu ein Labornetzgerät, oder zur not ein altes Ladegerät. Wichtig ist GLEICHSTROM, und ca 1 Ampere Strom. Die Spannung ist für den Prozess unwichtig, sollte aber aus Sicherheitsgründen nicht über 12 Volt gehen. Besser nur 6.

Wenn du das so verkabelst, und anschliesst, solltest du bläschen an der Elektrode aufsteigen sehen. Das ist Wasserstoff und Sauerstoff vom Elektrolyseprozess (nur in gut belüfteten Räumen, oder draussen machen, und nicht dabei rauchen, das ist stöchiometisches Knallgas). Der Prozess löst auch den Rost vom Tank, ohne den Stahl anzugreifen.

Dann spülen mit Seifenwasser und Schrot (oder eine Packung Edelstahl_M3-Hutmuttern, oder eine Kette, die ist leicht wieder aus dem Tank zu kriegen), das reibt den nun losen Rost gut ab.

Die Methode geht Porentief. nach dem Letzten entrosten mit etwas Flüchtigem die letzten Wasserreste ausspülen, zb Purer Alkohol, der Zieht das Wasser beim Verdunsten mit, und dann schnell mit Öl aussprühen, zb WD40 oder auch 2taktöl.

Das sollte lange halten, und eine Versiegelung unnötig machen.

Einfach nach fahrten im Regen ab und zu auf reserve stellen, sollte sich ein Wassertropfen ganz unten im Tank gesammelt haben, wird der so gleich 'mitverdaut' und kann nicht den Tank angreifen.

Schau dir auf Youtube noch ein paar elektrolysevideos an, geht wirklich ganz leicht, ist extrem gründlich, und extrem schonend.

Und falls du dich daranwagst: schick ein paar fotos!

viel Glück!

PM7168
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von PM7168 »

Hallo Sw1ssdude ,
vielen Dank erstmal für den Tipp. Werde mir das anschauen im Youtube :)
Grüsse PM7168

Walter Bachmann
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von Walter Bachmann »

Hallo PM.
Falls Du es doch lieber einem Spezialisten überlässt, findest Du hier ein paar Adressen. Vielleicht ist einer in deiner Nähe.
https://www.fam-amv.ch/index.php/service

Grüsse, Walter
Ärgere dich nicht über die Taube die dir auf den Helm geschissen hat. Sei froh dass Kühe nicht fliegen können :-)

PM7168
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von PM7168 »

Sali Walter, danke für den Link. Und das mit der Taube stimmt :)

humlik
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Registriert: 21.06.2020 15:00
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von humlik »

Sw1ssdude hat geschrieben:
12.06.2020 17:00
Ich habe gerade gute erfahrungen gemacht mit Elektrolyse. Geht ganz einfach, und ist ungefährlich, günstig und materialschonend.

Als erstes würde ich den Tank befreien, bzw den Rahmen komplett von Anbuteilen befreien. Den Benzinhahn abbauen und einen Stöpsel basteln.

Dann den Tank mit Seifenwasser auswaschen und etwas schütteln, am besten füllst du noch Stahlschrot (nicht Schrott, 'Schrot', wie für die Schrotflinte) mit ins seifenwasser.

Dann spülst du, und füllst mit Wasser, und gibst 1-2 Päckli Backpulver dazu, das brauchst du als Elektrolyt, damit der Strom besser fliesst. Du könntest auch salz nehmen, aber dann entseht bei er Elektrolyse Chlorgas, welches sehr korrosiv und vorallem ziemlich giftig ist. Bei Backpulver (Natriumcarbonat) entsteht CO2.

Das Backpulverwasser füllst du in den Tank, und dazu gibst du eine Elektrode in den Tank, so, dass die Elektrode den Tank innen NICHT berührt und elektrischen Kontakt herstellt. zb eine zurechtgebogene Gewindestange, auf welche du ein paar Scheiben aus Holz oder Kunststoff klebst, als 'Distanzhalter', oder du füllst eine kette in einen Schlauch und schnitzt viele Löcher in den Schlauch. benutze kein Rostfreier Stahl, der Chrom drin ist ungesund bei der Elektrolyse. besser ist irgend ein blankgeschliffenes Armierungseisen. auch Verzinkte Stahlteile sind ungünstig.

Dann klemmst du eine Gleichstromquelle minus an den Rahmen, und Plus an die Elektrode. Nimm dazu ein Labornetzgerät, oder zur not ein altes Ladegerät. Wichtig ist GLEICHSTROM, und ca 1 Ampere Strom. Die Spannung ist für den Prozess unwichtig, sollte aber aus Sicherheitsgründen nicht über 12 Volt gehen. Besser nur 6.

Wenn du das so verkabelst, und anschliesst, solltest du bläschen an der Elektrode aufsteigen sehen. Das ist Wasserstoff und Sauerstoff vom Elektrolyseprozess (nur in gut belüfteten Räumen, oder draussen machen, und nicht dabei rauchen, das ist stöchiometisches Knallgas). Der Prozess löst auch den Rost vom Tank, ohne den Stahl anzugreifen.

Dann spülen mit Seifenwasser und Schrot (oder eine Packung Edelstahl_M3-Hutmuttern, oder eine Kette, die ist leicht wieder aus dem Tank zu kriegen), das reibt den nun losen Rost gut ab.

Die Methode geht Porentief. nach dem Letzten entrosten mit etwas Flüchtigem die letzten Wasserreste ausspülen, zb Purer Alkohol, der Zieht das Wasser beim Verdunsten mit, und dann schnell mit Öl aussprühen, zb WD40 oder auch 2taktöl.

Das sollte lange halten, und eine Versiegelung unnötig machen.

Einfach nach fahrten im Regen ab und zu auf reserve stellen, sollte sich ein Wassertropfen ganz unten im Tank gesammelt haben, wird der so gleich 'mitverdaut' und kann nicht den Tank angreifen.

Schau dir auf Youtube noch ein paar elektrolysevideos an, geht wirklich ganz leicht, ist extrem gründlich, und extrem schonend.

Und falls du dich daranwagst: schick ein paar fotos!

viel Glück!
Danke bestens für den guten Hinweis. Wie lange bleibt diese Elektrode ca. in so einem Maxi Tank? Ist natürlich Rostbefall abhängig, korrekt?
Gruss Konrad

prata
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von prata »

Es geht auch einfacher, ohne dass dir die Arme abfallen, kannst es problemlos selber machen und funktioniert tadellos aus eigener Erfahrung:

Diese Methode ist speziell für deinen Maxi sehr gut geeignet; "Tank Cure"

Ruf Hr. Zihlmann an, er gibt Dir gerne Auskunft.

Rebikeling-GmbH
Industriestrasse14
6182 Escholzmatt (LU) Schweiz
Tel. 0041 (0)62 758 50 58
Tel. 0041 (0)62 758 50 59
Fax. 0041 (0)62 758 50 57

Ps. das Produkt auf seiner Homepage ist nicht das aktuelle, darum ruf ihn an.

Gruess, Prata

Sw1ssdude
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Re: Puch Maxi Tankreinigung und Versiegelung

Beitrag von Sw1ssdude »

Die Elektrode würde ich ein paar stunden drinlassen.

Bei diversen Youtube-Filmchen steigt nach ein paar stunden dicker, rostbrauner Schaum aus dem Einfüllstutzen. So Schlimm wars bei mir also nicht. Trotzdem habe ich alle paar stunden den Tank mit Schrot ausgewaschen, und die Elektroden gesäubert. Die setzen sich zu, was den Stromfluss behindert und den Prozess verlangsamt.

Ich hatte zweimal einen Tank, wo eine Versiegelung drin war (Betonung auf 'war'). Meines Erachtens sinch Tankversiegelungen ein Pflaster auf einem offenen Beinbruch. (Wenn dein Tank der letzte seiner Art ist, würde ich den auch Versiegeln, Aber Löcherbecken zukleistern finde ich sinnlos).
In beiden Fällen hing die äusserst zähe und fast nicht lösbare Beschichtung in Fetzen von der innenwand. Da musst du dann nicht nur Rost, sondern auch 2k-PU oder Epoxy-Plastik aus dem Tank ätzen. Spätestens dann wird deine äussere Lackierung in Mitleidenschaft gezogen.

Ausserdem: Nach einer Elektrolysekur sollte dein Tank wirklich sauber sein. wenn du dann noch immer eine Beschichtung in Betracht ziehst, wärst du bestmöglich darauf vorbereitet.

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