Ausverkauf der Schweiz?

Diskussionen über alte Motorräder, Infos und Tipps . . .

Moderator: Argus

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105.694
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Motorradmuseum

Beitrag von 105.694 »

Hoi zämme,

ich kann mich heute noch sehr gut daran erinnern, wie eindrücklich der Besuch vor knapp 15 Jahren im "Musée des sciences" in Quebec City war. Warum? Weil es ein Museum zum Anfassen ist: interaktiv, verspielt didaktisch und multimedial.

Meine Vision: Filme, Motoren, die nach Öl riechen, zum auseinander nehmen und wieder zusammen bauen, AKTIV miterleben wie man/frau einen Oldtimer anlässt usw.

Ich glaube Ideen hätten wir da genug... und damit das Museum einen Bezug zur Gegenwart hat, würde ich es gleich

Tom Lüthi

nennen.

Aber Träume mal beiseite, einen Batzen wird wohl jeder FAMler spenden, einige sogar Papiergeld oder dicke Schecks. Der andere hintelässt etwas testamentarisch - der nächste gewinnt im Lotto und schenkt dem FAM
ein paar Goldvreneli - ich könnte da wahrscheinlich noch lange weitermachen, denn das Leben ist sehr vielseitig und hält immer eine Überraschung bereit..

Doch zuerst müssen wir ein Fundament bauen, auf dem unsere Träume verwirklicht werden können - Im Klartext: Es Kässeli.

Geld hat jeder und viele wären meines Erachtens bereit kleine oder grosse Beträge zu spenden oder Sammelaktionen/Spendenaufrufe zu organisieren.

Ich kenne die Museen in Gossau und Niederdorf. Sie sind in privater Hand, wenn ich mich nicht täusche. Was wenn ...???

Ein FAM-Museum wäre eine Einrichtung für die "Ewigkeit" oder nachhaltig wie man heute zu sagen pflegt.

Schlussbemerkung zum Verkehrshaus in Luzern: Ein wenig verstaubt und unattraktiv ausgestellt oder nicht?

Luis

Thomas Kohler

Museumsfonds

Beitrag von Thomas Kohler »

Lieber Luis,

Danke für Deine Visionen - gut dass es noch FAM - Mitglieder gibt, die solche haben. Es ist auch absolut bezeichnend, dass diese Diskussion sehr gelesen wird, was man an der Statistik sieht. (Spannendes Detail im neuen Forum..)

Grundsätzlich werden wir später nur an unseren Werken gemessen. Was wir hinterlassen, macht Geschichte. So ist es auch vernünftig, dass wir so handeln, dass unsere Nachkommen noch etwas von uns haben.

Ich denke, dass wir den "Fall Tua" als Anlass nehmen sollen. Der Schaden ist da, die Motorräder für uns verloren. Aber das darf nicht noch einmal passieren. Vielleicht müssen wir mehr zusammenarbeiten. Auch in dem Sinne, dass, wenn einer, der FAM - Mitglied ist Literatur oder originale Prospekte zu verkaufen hat, er diese zuerst der FAM - Bibliothek anbietet, und nachher via Ebay nach USA verkauft.........

Ich werde mich in diesem Sinne einsetzten. Gerade mit der Gelegenheit, anlässlich von Buchpräsentationen die eine oder andere wichtige Person anzusprechen, kann ich vielleicht einen Anstoss geben.

Natürlich werden uns die "Andern" für überspannt oder verrückt halten, 166 Argumente bereitstellen, warum es nicht geht und überhaupt. Nimm das nicht zu Herzen, denn das haben die schon dem Erbauer der ersten Motorräder, der ersten asphaltierten Strasse oder dem Erfinder der Strassenschilder gesagt.....(kann man im neuen Buch nachlesen)...

Werden wir uns einmal treffen?

Gruss
Thomas

Kaspar Trepp
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Ausverkauf der Schweiz / Motorradmuseum

Beitrag von Kaspar Trepp »

Ciau Zäma

Auch ich bin sofort dabei, die Idee nach Möglichkeit finanziell zu unterstützen. Wäre ja gelacht, wenn wir - über 2500 FAM-ler - nicht gemeinsam etwas in dieser Richtung zu stande bringen. Denn gelinde gesagt, ist es höcht beschämend, was da passiert ist.
Manche werden jetzt halt auch sagen: Mit meinen Sachen kann ich tun und lassen, was ich will; geht niemanden etwas an, hauptsache, die Kasse stimmt. Das ist so schon richtig, Trotzdem sind es ja nicht irgendwelche Dinge und Sachen, die da verröstet wurden; nein, es ist Teil unserer schweizerischen technischen Kultur, und wenn's halt auch nur stinkende Motorräder sind.
Für andere Kulturgüter (vielleicht eine Inszinierung des Künstlers Hirschhorn !!) oder anderer Künstler aus der neueren Zeit hätte sich bestimmt irgendwelche (staatlich subventionierte) Organisation gefunden, um den gesamten Schatz aufzukaufen und zudem noch entsprechend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aber eben, Motorräder...

Nur, einige, die jetzt "Trübsal" blasen, haben geschwiegen und nichts von einem Sammler Tua gesagt, wenn man nach alten Schweizertöffs gefragt hat und Interesse daran bekundete. Werum eigentlich ?? Sicher hätten sich Käufer dafür gefunden (wäre sehrwahrscheinlich selber einer gewesen).

Auf jeden Fall aber müssen wir irgendwie tätig werden. Dabei finde ich die Idee von Reto mit dem "beweglichen Museum" höchst interessant. Es gab in Lugano so eine Art Museum in einem Busdepot. Da konnte man Motorräder im Winter einlagern bzw. ausstellen und im Frühjahr wieder zurücknehmen. Die Ausstellung war öffentlich zugänglich und der Eintritt dafür war äusserst günstig. Mir selbst ist die Idee auch schon gekommen, als die alte Pulvermühle (Fabrik) in Chur vom Bund verkauft wurde (heute hats dort auf dem Gelände einen öffentlicher Kinderzoo mit Restaurant etc. und in einem Gebäude ein kleines Nähmaschinenmuseum.
So etwas, denke ich, liesse sich irgendwo in der Schweiz auch machen. Wer hat Ideen, allenfalls sogar Kenntnis von geeigneten Lokalitäten??

Packen wir's also an und schaffen etwas für uns und vor allem für die kommenden Generationen.

Grüsse alle bestens Kaspar

Gert Versleyen
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Ausverkauf

Beitrag von Gert Versleyen »

Hallo zusammen.
Wir (Yesterdays) haben bemerkt das wir in der Schweiz ziemlich was Staub haben aufwirbeln lassen durch den Ankauf der Jean Tua Sammlung.
Wir haben sobald wir erfuhren über den Verkauf des Museums, Herr Jean Tua besucht und nach mühsame Verhandlung den Ankauf der kompletten Motorrad Sammlung realisiert.
Wir bitten zu beachten das wir die komplette Sammlung nicht geschenkt bekommen haben!
Wir haben ein weltweit bekanntes Unternehmen, dass als Ziel hat, An,- und Verkauf historischer Motorräder.
Daher darf es nicht ungewohnt sein, zu bedenken, das wir auch Interessiert waren an der Tua Sammlung.
Die komplette Sammlung umfasst sowohl gute Stücke, wie zum Beispiel 1920 Autosacoche 1000ccm, 1914 Motosacoche V2, 1910 Moto Geneve usw., als auch „weniger interessanten „ Töffs, wie 1955 Manhurin Scooter oder 1955 125 Peugeot und dergleichen mehr.
Das Gute an das Ganze ist, dass alle Motorräder, für jeden Interessenten bei uns wieder angeboten werden.
Jeder hat jetzt die Möglichkeit aus dieser Sammlung eine oder mehrere Töffs zu erwerben, zu einem realistischen Preis.
Wir schaffen Ihnen die Gelegenheit, sich alle Töffs an zu schauen, zu begutachten und wenn möglich Probe zu fahren. Dies alles in einer angenehmen, musealen Atmosphäre, mit persönlichen und freundlichen Ansprechpartnern.
Man hat bei uns die Möglichkeit eine oder mehrere interessanten Motorräder in Zahlung zu geben mit beidseitiger Wertausgleich.
Das gibt auch derjenige, der nicht gleich sein ganzes Vermögen ausgeben möchte, die Möglichkeit sein Traummotorrad zu erwerben.
Alle unseren Schweizer Kollegen die uns persönlich kennen, wissen das wir keine knallharten Händler sind, und das es sich gut mit uns reden lässt.
Durch die Jahre hindurch haben wir Weltweit manchem Liebhaber und verschiedenen wichtigen internationalen Sammler sowie renommierten Museen interessante Erwerbungen vermitteln können.
Wir sind jetzt dabei die Tua Sammlung zu dokumentieren und zu fotografieren und auf unserer Webseite www.yesterdays.nl zu veröffentlichen. Es kann noch ein Weilchen dauern, bis alle Töffs im Internet sind. Bitte schauen Sie regelmässig auf unserer Webseite www.yesterdays.nl für die letzten Einträge, oder rufen Sie uns einfach an unter 0031495 546054 (Besuch nur nach Voranmeldung).
Es ist schön das einige unter euch schon die Gelegenheit genommen haben, um ein Stück Schweizer Töff Geschichte in der Schweiz zurück zu holen, zum Beispiel die 1908 Motosacoche V2 und die 1910 Moto Genève gehen wieder zurück nach Hause.
Es ist bemerkenswert das die Schweizer Töff Geschichte weltweit Anerkennung hat und das weltweit grosses Interesse dafür besteht.
Nahezu jedes Museum im Ausland hat wohl einen oder mehreren Schweizer Exponate in ihren Ausstellung.
Wir bemühen uns, die Töffs nicht verstauben zu lassen und sie zugänglich zu machen für alle Liebhabern. Auch unsere Privat Töff Sammlung ist allgemein zugänglich, nach Voranmeldung und wir freuen uns immer unsere Töffs an interessierten Liebhabern vor zu stellen.
In der heutige Zeit, wo die geographischen Grenzen verwischen, ist es üblich das Güter in 24 Stunden über die Welt gehen. Das ergibt aber auch die Möglichkeit, Güter aller Art in kürzer Zeit wieder heimkehren zu lassen! Der berühmte Kreislauf!
Und man sollte bedenken, das man alles nur als Leihgabe hat, den wenn uns das Gras über dem Bauch wächst, wir wieder alles einliefern müssen.
Übrigens, die Auto,- und Fahrrad Sammlung Tuas wird in Frankreich versteigert am 16. Dezember, nähere Einzelheiten unter http://www.osenat.com/V3/index1.php
Mit freundlichen Töff Grüssen,

Gert Versleyen
Yesterdays Antique Motorcycles
Pannenweg 260
6031 RK Nederweert
Die Niederlande
www.yesterdays.nl
office@yesterdays.nl
0031 49554 6054

Thomas Kohler

Herr Jean Tua

Beitrag von Thomas Kohler »

Lieber Gert,

Ich wollte Staub aufwirbeln, dabei spielt Ihr gar keine Rolle. Es hätte genauso Christies oder Sotheby's sein können - auf jeden Fall habt ihr jetzt einen guten Werbeauftritt gehabt.

Für mich ist es ein erstaunliches Phänomen, dass ein Herr Jean Tua, der Schweizer, ein gebildeter Mann und ein guter Kenner der Motorradgeschichte ist, seine Sammlung nicht in der Schweiz angeboten hat. Wahrscheinlich ist er auf den Staat Genf oder die Schweiz wütend, oder etwas anderes ist passiert. Vielleicht waren die Holländer einfach derart präsent, dass er müde wurde und kapituliert hat.

Ich erhoffe mir lediglich, dass die wenigen wirklichen Unikate in der Schweiz bleiben. Unbegreiflich ist es für mich, dass die Westschweizer Kollegen aus dem Vorstand nichts gewusst haben. Spricht man nicht miteinander oder was?

Museum: 50% der Condor - Werke in Courfaivre sehen so aus. als ob sie nicht allzu sehr ausgelastet wären.......wäre das nicht ein guter Ort? Prima Strassen, sympathische Bevölkerung, die froh wäre, es würde wieder etwas laufen, sympathischer Kanton, und sicher eine Besitzerschaft, mit der man reden könnte. Und älteste Töffabrik der Schweiz dazu!

Was meint Ihr?

Gruss
Thomas

Ringgenberg

Ausverkauf der Schweiz

Beitrag von Ringgenberg »

Hallo Zusammen
Ich möchte den Verkauf der Sammlung Tua an die Firma Yesterdays,
aus einem etwas anderen Blickwinkel kommentieren.
Ich war vor einiger Zeit auf der Suche nach einem Riemengetriebenen
Motorrad aus den 20 iger Jahren.
Es war mir möglich bei der Firma Yesterdays eine James( stammte aus
einer englischen Sammlung) zu einem fairen Preis zu erwerben.
Für mich war es gut, und die James wird jetzt inder Schweiz auf der Strasse
bewegt und steht nicht irgend einem Museum und verstaubt.
Durch den Verkauf der Sammlung Tua werden Viele dieser Motorräder
neue Besitzer finden, die schon lange dieses Motorrad gesucht haben
und es wieder auf die Strasse bringen oder in Ihrer Sammlung
präsentieren.

Gruss Kurt

Thomas Kohler

Musee Tua

Beitrag von Thomas Kohler »

Offenbar hatte Jean Tua einen Vertrag mit der Stadt Genf, dass diese ihm für seine Sammlung eine Liegenschaft zur Verfügung stellen würden und er ihnen im Gegenzug dafür die Sammlung vermachen würde. Das hat eine Zeitlang funktioniert, offenbar wurde jedoch die Liegenschaft gekündigt, weil das Kunstmuseum Platz braucht.

Es ist die Stadt Genf und nicht der Kanton Genf, der Vertragspartner war. Das zur weiteren Information.

TK

mopetta
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Beitrag von mopetta »

Ich war vor ca. 6 Monaten bei Jean Tua um mir einen Auto anzusehen. Damals war schon seit einiger Zeit klar, dass das Museum geschlossen wird und die Fahrzeuge verkauft werden.

Jean Tua hat damals davon gesprochen die Fahrzeug en bloc in die Emirate oder sonst wohin zu verkaufen. Ich glaube nicht dass es Ihm wichtig war die Fahrzeuge in der Schweiz zu halten.

Wie Alex bereits geschrieben hatte, haben die Fahrzeuge natürlich auch seinen Preis.

Ein Welscher Oldtimer-Fan hat es mir gegenüber folgendermassen ausgedrückt: es wundere Ihn das Jean Tua Fahrzeuge verkauft, denn normalerweise würde Er den Preis ja so ansetzen das sowiso niemand kaufen wolle...

Oliver

Thomas Kohler

Es kommt ja noch schlimmer...

Beitrag von Thomas Kohler »

Eben habe ich erfahren, dass ein wichtiges Privatarchiv eines ehemaligen Angestellten der Firma Motosacoche vor ca. einem Monat nach Frankreich verkauft wurde, von seiner Wittwe, en bloc und zu einem Schundpreis.

Ein enttäuschter Enthusiast

Andi
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Museen / Stiftung

Beitrag von Andi »

Hoi zaeme, Wie immer in solchen Situationen moechte ich positives sehen und auch aufzeigen dass durchaus gutes entstehen kann manchmal halt auch im Ausland. Zu Genf faellt mir nur ein, dass es typische politische Entscheide sind die eine solche Stiftung ins Wanken bringen. Etwas hektik im extremen Genfer Imobilienmarkt , darf auch mal korrupt sein , plus eine Stadtverwaltung die gern auch mal andere Prioritaeten setzt als Musenale Vielfalt und generell politisch nicht ein sehr geschicktes Haendchen hat, vieleicht war sie die Sammlung gar nicht wert, die Stadt meine ich!
Beim TT -Museum im Bungalow Snaefallpass sollen einige Jap. Exponate wieder nach Japan gehen, einige rare Englaender gehen nach Birmingham wo durchs Jahr mehr Besucher reinstroemen., es gab immer weniger Besucher auf dem Berg. Die Jungs aus Manchester treiben sich vermehrt im Promenadenbereich rum,Historisches interessiert sie kaum mehr wurde gesagt. im Classicracer oder Bike. soviel zum TT-Fall.
Nun zurueck zu uns Famfreunden. -Ja richtig das Thema Komunikation /parler francais etwa 70% sprechen nicht einmal die 2 . Landessprache von ennet der Sane fliessend, um sich zB telephonisch auf ein Inserat zu melden zu koennen, dies hat historische Gruende oder eine Folge des Fruehenglisch... . Bei der Gegenseite ist es vieleicht eher das Wollen anstelle des Koennens mit dem verzwickten allmagne, -arbeiten aber schon em baernbiet oder z'oeri. Meine Gilerakollegin aus Lille 'Charlotte' sagte jeweils . Le Roestigraben n'existe pas! aber irgendwie hatte halt jeder recht!
Nun POSITIVES. Ich habe hoechstes Vertrauen in unsere hollaendischen Freunde oder auch die Leute der Veteran Vehicel Clubs dort oben im Norden, dass sie ehrwuerdige Plaetze fuer die raren Genfer Stuecke aussuchen werden. Vieleicht an Toporten um die grossen Staedte oder Strecken. Symptomatisch dass gerade ein grosses Veteranenland mit Messen wie Uthrecht etc. oder GB/Benelux-naehe ein Oldtimerepizentrum darstellt. Teoffclubs die auch mal mit dem 40-Toenner in Reggio Emilia auftauchen, einem Land dass Rennen in Zandvort oder auch mal nebenan an der TT-Assen abhaelt, einem Land das mit lockerer Buerokratie keinem das Oldtimerlleben erschwert, einem Land mit einem guten Draht zu Uebersee nicht nut nur via Rotterdam und dessen Speditionen. Ein solches Land hat es verdient dass es viel viel gutes Oldiematerial findet .und wie zB bei beim LCN (laveerda-Club Nederland) geschehen kurzerhand ein tolles Mueum auf Privatinitiative lanciert und eingeweit. Ja , die tun was! Seit Deutschland in echteoekonomische Kriesen stuerzt ist NL nach dem starken Kronen-Euro Einstieg mit maximaler Kaufkraft praesent. Dies gilt auch fuer gepflegte classische Jaguars und Alfas die hier schnell mal oberburokratisch lahmgelegt werden und unter Lindtuecher verschwinden in feuchten Tiefgaragen.
Vieleicht sieht die eine oder andere Reve oder Sacoche spitzenmaessiger aus zwischen all den normalen anderen Vorkriegstoeffs wenn sie dann wieder ins Rampenlicht ruecken, sei es an einer Auktion oder in einem transport museum, noch besser als im dutzend dichtgedraengt! -Schade nur dass dazwischen noch 800km Deutschland liegt...) -See-you Andi

p.s Falls der Fam eine leere Stickerei im Appenzell erwirbt und in ein hist. Toeff Wohn -Museum umstrickt (Stiftung) dann schenke ich euch ein halbes dutzen ital. Raritaeten fuer drinnen (das zahlen eh meine Erben),alles klar.
forget the grascutting and ride your bike

Jacques
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Jean Tua

Beitrag von Jacques »

Hallo,

Hier die Gefühle von Jean Tua verzweifelt und ermüdet (Artikel in der Automobile Revue v. 17.11.2005):

«C’est comme si je mourais...»
Après la confirmation d’évacuation de son musée par la Cour de justice, le 7 juillet dernier, Jean Tua a décidé de vendre sa collection aux enchères. Une page de l’histoire automobile genevoise se tourne définitivement...

Jean Tua: «Ce musée, c’est la passion de toute ma vie. Je pensais qu’il resterait pour toujours...» / Photo: RA
Il est 14 h 30, ce vendredi, à la rue des Bains. Derrière le guichet d’entrée, Jean Tua, 81 ans, accueille deux visiteurs: «Cette collection va se vendre aux enchères? C’est la preuve qu’à Genève nous sommes gouvernés par des c...!» En mars prochain, il ne restera plus rien d’un musée qui fut témoin de l’histoire d’un patrimoine automobile mais aussi d’une vie (voir RA 27/05)...
RA: Vous avez finalement dû vous résoudre à vendre votre collection aux enchères. Quel est votre sentiment?
Jean Tua: Une grande tristesse car c’est la passion de toute ma vie. Je voulais léguer toute ma collection à la Ville de Genève et je pensais que ce musée resterait pour toujours, pour les gens et pour Genève, berceau de l’automobile, de la moto et du cycle. Mais Patrice Mugny a tous les pouvoirs et ne respecte rien... Je suis très très déçu. C’est comme si je mourais.
Qu’est-ce qui va être vendu au juste?
Toutes mes voitures et mes cycles, une bibliothèque qui comprend notamment une collection complète de catalogues de la Revue Automobile, une collection d’affiches, dont certaines sont originales, et des objets divers. Mes archives, dont des coupures de presse et de vieilles Revue Automobile, seront sans doute détruites. J’abandonne tout, je ne veux plus rien garder.

La Ville de Genève ou des bibliothèques ne sont pas intéressées à reprendre ces archives?
Non, pas du tout. Puisque Genève veut m’expulser, je ne veux plus rien lui donner! Malheureusement, personne ne va conserver tout cela.

Certaines pièces ont-elles déjà été vendues?
Toutes les motos sont parties en Hollande et en Allemagne. Elles ne se sont pas bien vendues, je les ai laissées à moitié prix. C’était triste de les voir partir à l’étranger. J’ai des photos... Pour ce qui est des voitures, j’ai déjà vendu l’Adler de 1914 et l’Amilcar de 1924, carrossée par Duval.

Vous ne gardez aucune voiture?Aucune en principe. Je vais en acheter une neuve. La marque? Je verrai celle que j’estimerai la mieux, celle qui sera la plus avantageuse, intéressante et solide. Actuellement, je roule avec une petite Fiat 126 dont on m’a fait cadeau. Je vais la garder aussi, elle allait bien car je pouvais facilement la garer dans le musée... (...)
Retrouvez la suite et fin de notre interview, cette semaine, dans notre édition 46/05 du 17 novembre 2005!
La collection du Musée Jean Tua sera vendue aux enchères sur place, à Genève, à la rue des Bains 28-30, le vendredi 16 décembre, dès 10 h. La cinquantaine de voitures anciennes comprend des pièces rares, dont la plupart sont conservées dans leur état d’origine. «J’ai beaucoup de voitures qui sont originales et des pièces uniques au monde, comme cette Renault 1907 qui n’a même pas 10 000 km au compteur, évaluée entre 75 000 et 125 000 francs et la Bugatti type 49 de 1932, entre 100 000 et 160 000 francs», note Jean Tua. Emblème du musée, l’Hispano-Suiza type K6 de 1935 est estimée entre 250 000 et 300 000 francs et la Citroën 11 de 1938/39, carrossée par Bernath, entre 120 000 et 150 000 francs. En plus des voitures, la vente aux enchères comprend une cinquantaine de cycles des origines à nos jours, un lot Automobilia et diverses pièces (radiateurs, ponts, phares, roues, etc.).
Le musée Jean Tua est ouvert du mercredi au dimanche, de 14 h à 18 h, jusqu’à la fin du mois. Une exposition publique pour la vente aux enchères aura lieu du 10 au 15 décembre, de 10 h à 19 h.
Musée Jean Tua de l’automobile, de la moto et du cycle, rue des Bains 28-30, Genève. Tél. 022 321 36 37, fax 022 312 83 84.

Infos vente: www.osenat.com
Oldtimer

Thomas Kohler

Tua zum weiteren.....

Beitrag von Thomas Kohler »

Damit die Deutschschweizer auch etwas davon haben, hier eine Teilübersetzung:
(Artikel in der Automobile Revue v. 17.11.2005):


„Es ist, als ob ich sterben würde….“

Nach der Bestätigung des Justizdepartements, von 7.Juil 2005, dass das Museum geräumt wrden muss, entschied sich Jean Tua, seine Sammlung zu versteigern. Ein Stück Genfer Automobilgeschichte geht zu Ende..

Jean Tua: „Dieses Museum war die Leidenschaft meines Lebens. Ichmeinte, es bliebe für immer erhalten…“
Der 81 – jährige empfängt zwei Gäste am Eingang an der Rue des Bains, hinter dem Eingang, die mit enttäuschten Kommentaren nicht zurückhalten.
Im nächsten März wird nichts mehr von einem Zeugen der Automobilgeschichte, aber auch von einem Lebenswerk zurückbleiben.

„Ich bin sehr traurig, wollte die ganze Sammlung der Stadt Genf vererben. Ich wollte, dass es für ewig so bleibt, für die Einwohner, für Genf. Genf war eine Wiege des Automobils,des Motorrades und des Fahrrades. Ich bin deprimiert, es ist als stirbt etwas in mir.

Wird die Sammlung an den Rechten versteigert?

„Alle Fahrzeuge, aber auch meine Bibliothek,meine Plakate, alles wird gehen. Ich will nicht behalten.“

Ist denn die Bibliothek der Stadt Genf nicht interessiert?

„Die werden nichts bekomen! Niemand wird sich darum interessieren.“

Wurden einige Sachen schon verkauft?

„Die Motorräder wurden nach Holland und Deutschland verkauft, sie verkauften sich schlecht, ich habe sie zum halben Preis verkauft. Es ist traurig,dass sie nun ins Ausland gehen….
Die Autos. Ich habe den Adler von 1914 und den Amilcar von 1924 mit der Carrosserie von Duval verkauft…“

Werden sie etwas behalten?

„Nein nichts, ausser meinem alten Fiat 126…..“

undsoweiter…..
Übersetzt von TK

PS: Ich finde dieses interview weinerlich und sentimenal. Kein Umgang mit Kulturgut sollte so enden. Es ist klar, dass Herr Tua offenbar absolut kein Interesse an einem Partner wie den FAM hatte. Auch hatte er das Verkehrshaus nicht kontaktiert, obwohl er es kannte. Zuviel Röschti....

Für ihm waren die Holländer gute Geschäftspartner und der grün¨roten Genfer Stadtregierung konnte man nebenbei eins auswischen.

Was mich aber brennend interessiert: Weshalb wussten die FAM - Stammväter Bernard Pologne und Marcel Décorvet nichts davon?
Sehen diese Herren vom Vorstand es als ihre Aufgabe an, über solches informiert zu sein oder sind sie eher interessiert, den Röstigraben von Westen her zu betrachten und sich über die Bratwürste auf der anderen Seite Gedanken zu machen...?

Mal sehen.

Andi
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Musee GE >> Musee NL

Beitrag von Andi »

Good afternoon

Jetzt fuehle ich mich aber schon bestaetigt! Selbst wenn es in der Sammlung nur historische Rennmaschinen in toprestauriertem Zustand gehabt haette, nur Manxes, Vincents, Koenigswellen Sacoches, nur aelteste Vierventilracer zusammen mit Royes, Benley Blowers, 250GT-Ferraris und franz. Rekordfahrzeugen, --selbst dann haette die Stadt Genf 'rot-gruen-politisch korrekt' kein Interesse zeigen duerfen. ...Lieber mal 100Millionen fuer eine Randkultur in eine Industriehalle reinbuttern und dann pro Jahr 3 Millionen Betriebskredit an die Cuepplizunft nachgiessen. Gut fuer Rollenspiele in der Abendrobe...
-Irgendwie ist eine demokratisch gewaelte Stadtregierung genau nur so gut oder eben schlecht wie das Volk das sie waehlt (... hat ja vieleicht auch geregnet am Wahltag, Beteiligung 37%...) et ce pas bon, est-il?
ES soll eine Warnung sein an alle die aehnlich auf viel Goodwill von Seiten Gemeinde,Stadt, etc hoffen mit Privatsammlungen in einer Zeit, in der alles was Raeder UND Motor hat, nahe der Teufelskueche verkehrt, -zumindest politisch.
Da lob ich mir doch Oeschgen, aber das ist eben weit vom Roeschti... entfernt, zumindest verkehrspolitisch! A.L.
forget the grascutting and ride your bike

Thomas Kohler

Presse aus den Niederlanden, übersetzt zum Nachdenken

Beitrag von Thomas Kohler »

Motorradsammlung Museum Jean Tua geht in die Niederlande

Aus Het Motorrijwiel Nr. 79 Jan./Febr. 2006


Seit einem Jahr stand die seit 1962 durch den Schweizer Jean Tua aufgebaute, exklusive Fahrrad-, Motorrad- und Autosammlung zum Kauf in dem durch ihn 1991 bezogenen und nach dem inzwischen 80-jährigen Gründer benannten Museum. (Was für ein Satzbau) Das Museum war nicht das grösste seiner Art, aber unter Kennern weltweit bekannt wegen den verschiedenen, einzigartigen Exponaten. Die ganze Sammlung stand zum Kauf oder... war kostenlos zu bekommen, falls jemand das Museum an einem neuen Standort weiterführen würde. Aber niemand griff zu. Dann kam Yesterdays aus Nederweert...
Frank F. van Oortmerssen nahm einen Augenschein.

Ende November 2005 erreichte Het Motorrijwiel die Nachricht, dass es den Vertretern von Yesterdays gelungen sei, die gesamte Motorradsammlung zu kaufen. Wie wir beim Ausladen der Lieferung sehen konnten eine Sammlung zum träumen und selbstverständlich viel einzigartiges Schweizer Material. So zum Beispiel eine Serie von Motosacoche Modellen von 1905 - 1930, darunter eine prächtige Einzylinder von 1905, eine V-Twin von 1908, eine beachtenswertes Autosacoche 1000 cc Gespann von 1920 und eine 350 cc Triporteur von 1932. Oder die Condors aus den 20-er Jahren, die meisten bei uns Raritäten. Schöne Veteranen sind auch die Moto Rêve Motorräder von 1905 - 1914 und nicht weniger beachtenswert der Allegro Zweitakter mit Villiers Motor und die seltene Zehnder von 1923 mit einem liegenden Einzylinder-Zweitaktmotor mit 100cc.

Aufzählung geht noch weiter...

Inzwischen ist der Verkauf der Jean Tua Sammlung auch in der Schweiz bekannt geworden und die Veteranenszene steht Kopf. Es scheint denn auch nicht verwunderlich, dass das exklusivste Motorrad, eine 2.5 PS Moto Genève mit 275 cc Motor, praktisch sofort verkauft wurde an? Sie erraten es schon, einen Schweizer.

Der Rest handelt von Yesterdays......

Gogo Mathys

¨Viele Meinungen! Und wo bliebt da no de Plausch? Am Töffle?

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi zäme,

gahts immer nur um Grössi? Und wo blibt de Plausch am chline?
A dem, wo mer hett? Wo Knatteret oder au nöd! Am Motörrle?
Ich gibes zue, ich han nöd alles dure glese, aber chamer nöd au emal Freud ha, a dem wo mer het?
Warum immer mehr?
Mir chönt Töff au so usstelle, ohni grossi Museen!

Nachtrag 1: Fahrende Museen? Schliesslich, verlegt man ja Lagergut auch auf die Strasse!

Niet Prestige, sondern Plausch!!!!

Und Kinder? Geben den Plausch weiter, weiter an nächst Generation?
Ist nicht dass die Überlieferung für die nächste Generation?
Was ist Sache ( Töff ) gegen Wissen? ( Plausch ? ....)
Ist die Sache nicht mehr Wert, wenn sie lebt?
Wissenserhaltung lebt, lebt in unseren Kindern!
Was ist, wir habern einen haufen Raritäten angesammelt und keinen Interessierts?

Gruss Gogo

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