Nicht mehr lange…..

Diskussionen über alte Motorräder, Infos und Tipps . . .

Moderator: Argus

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Irish
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Re: Nicht mehr lange…..

Beitrag von Irish »

silviolauer hat geschrieben:
19.06.2024 14:23
"Husha-Wushi XYZ" 2060 wird irgendwann auch mal ein veteran

sofern es neben e-bikes , H2- etc und alte benzin-motoren , den veteranen-eintrag und uns noch gibt ...
( bis dann unterdessen fahren viele vom FAM tief im sarg im boden ohne räder )


@"Fritz alias Paul" , sprich bitte also klartext : willst du nun eine FAM-statuten-änderung?

FAM nur für motorräder bis und mit 60-er jahre ? ...
kreuzen sie ihre meinung hierzu bitte an
: [ ... ] ja , [ ... ] nein

( seriosität ist uns wichtig , ihre angaben werden streng vertraulich verwendet und nirgendswo veröffentlicht )


danke für dieses ansinnen und mit gruss ...silvio

Nach Vororientierung vom Sensenmann lass ich mir meine BSA schreddern und den Schrott in Form eines Sarges pressen dann heisst es wohl und zufrieden geruht !! :-))

Niki Sadkowski
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Re: Nicht mehr lange…..

Beitrag von Niki Sadkowski »

Elefant60 hat geschrieben:
17.06.2024 21:32
Hallo Dani

Schöne Maschine, aber ein Motorrad mit Kunstoffteilen ist für mich nie ein Oldtimer/Veteran.

Möchte damit eine Diskussion anstossen und es interessiert mich wie die anderen Oldtimerfreunde denken.

Gruss Roby
und leichter sind die alle trotz plastik auch nicht geworden...;-) speichenräder,trommelbremsen,stossstangen rohre,aussenliegende ölleitungen und viele andere scherze sind doch die eigenschaften von alten töffs.noch geiler mit magnetzündung,motor&getriebe in seperaten gehäuse.- nur so gehts ;-)

Patrick Marti
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Re: Nicht mehr lange…..

Beitrag von Patrick Marti »

Liebe Gemeinde

Wenn es nach dem Anteil an Plastik geht, wäre in der Autowelt z.B. eine Chevrolet Corvette C1 wohl auch nicht als Veteran zu betrachten. Die C1 besteht ja zu einem grossen Teil auch aus Kunststoff/ resp. Fiberglas. Trotzdem gilt dieses Auto als Klassiker, mittlerweile leider auch im hochpreisigen Sektor angesiedelt (womit wir ja wieder in der Diskussion wegen der Preisentwicklung wären, die gibt es auch bei alten Autos).

Aber zurück zu den Veteranen Motorrädern:
Ob ein Fahrzeug als Veteran betrachtet wird oder nicht, hängt gemäss der Gesetzgebung vom Alter und vom technischen (und optischen) Zustand ab. Eigentlich ist diese Regelung gar nicht mal so schlecht, weil sie zur Folge hat, dass auch Fahrzeuge den Veteranenstatus erreichen, die aus verschieden Jahrzehnten stammen (so kann man quasi die Entwicklung der Fahrzeugtechnik über die Zeit im Kontext zu deren kulturhistorischen Wert aufzeigen).

Wenn ich mir jetzt z.B. die ganz alten «Veteranen» unter den Motorrädern aus den Anfängen der Motorisierung (vor dem ersten Weltkrieg und unmittelbar danach, die Messing Ära quasi) betrachte, sind diese sicher als Veteranen zu bezeichnen, nur frage ich mich wer (ausser ein paar Hartgesottenen) diese Fahrzeuge im heutigen Strassenverkehr noch bewegen möchte? Eigentlich, bis auf gewisse Ausfahrten und Treffen, sind das doch nur noch Museumsstücke. Das gilt auch ein Stück weit für mich, denn je älter ich werde, umso mühsamer wird es, mit einem Motorrad aus den 30iger Jahren (mit Fusskupplung, Handschaltung, manueller Zündverstellung und Bremsen die man eigentlich eher als Verzögerungshilfen bezeichnen müsste) im heutigen Verkehr mitzuhalten.

Von daher macht es wenig bis gar keinen Sinn, den Veteranenstatus vom Plastikgehalt des Motorrades abhängig zu machen. Das Alter spielt sicher eine Rolle, aber wichtig ist auch, dass das gute Stück regelmässig bewegt wird (und eingelöst ist).

Ausserdem ist in der Diskussion, wie viel Plastik ein Veteranen Motorrad haben soll oder nicht, sicher auch ein emotionaler Aspekt vorhanden, den man nicht vernachlässigen sollte. Es ist schon 40 Jahre her, dass die Yamaha Tenere auf den Markt gekommen ist. In meiner Jugendzeit war das immer ein Traummotorrad für mich. Die Ersatzteilversorgung ist gut, und vor allem: Es kann noch selbst an Ihnen geschraubt werden. Ich würde mir jederzeit eine Tenere kaufen und mit Veteranenstatus einlösen, da ich dieses Motorrad in meiner Jugend toll fand, und es auch heute noch toll finde.

Für mich ist es nicht wichtig, wie viel Plastik ein Motorrad verbaut hat oder nicht, um als Veteran bezeichnet werden zu können. Alle Fahrzeuge, die das entsprechende Alter erreicht haben, und vor allem von Ihrem Besitzer bewegt, gehegt und gepflegt werden, haben in meinen Augen die Bezeichnung «Veteran» verdient.
You can't wear out an Indian Scout, or its brother the Indian Chief. They're built like rocks to stand hard knocks, it's the Harleys that cause the grief.

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DaniH
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Re: Nicht mehr lange…..

Beitrag von DaniH »

Hallo Patrick

Ich kann mich deinen Worten nur anschliessen. Ich kann mich gut an meinen ersten Kontakt mit dem FAM erinnern. War an einer der denkwürdigen SwissMotos in Zürich. Damals besuchte ich den FAM-Stand und wurde direkt von einem der Standhüter angesprochen, was ich für ein Motorrad hätte und ob ich nicht Mitglied werden möchte. Als ich ihm von meiner Daytona erzählte, meinte er nur, solch neue Dinger hätten im Verein nichts zu suchen und wendete sich ab um mit einem anderen Typen weiterzureden.

Für mich war der FAM damals gestorben. Und wäre ich nicht zu einem wirklich alten Motorrad gekommen, wäre der Verein heute noch ein no go für mich.

Ob ein Fahrzeug für mich ein Veteran ist oder nicht, hängt doch ganz einfach vom Jahrzehnt ab wo ich die ersten Berührungspunkte damit hatte. Wen nun ein Verein Besitzer von Fahrzeuge aus den 90ern konsequent ablehnt, dann wird das über kurz oder lang auch das Ende des Vereins sein.

PS: meine Daytona hat übrigens, abgesehen von der Zündung und dem Laderegler, keine Elektronik verbaut. In meinen Augen stellt es den Endpunkt der Entwicklung dar, wo der Besitzer mit ein wenig technischem Geschick noch alles selber machen konnte. Insofern finde ich es ein erhaltenswertes Motorrad und freue mich jeden Abend an seinem Anblick und dem Sound des 3-Zäpfers.
Zweiradgrüsse aus dem ZU
Dani Hungerbühler

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Re: Nicht mehr lange…..

Beitrag von Marcelsasse »

Sali Dani
Ich weiss, ich weiche hier etwas vom Thema ab. Aber mit deinem geschilderten Swiss-Moto Erlebnis sprichst du mir derart aus der Seele, dass ich mich genötigt fühle auch noch meinen Senf dazu zu geben.
Ich war selbst jahrelang als Helfer am Stand von Tom Lüthi an der Swissmoto tätig und habe da ähnliche Begegnungen "der dritten Art" erlebt, die mich lange davon abgehalten haben FAM-Mitglied zu werden.
Nicht jeder ist im richtigen Alter dass er zu der Zeit bereitgestanden ist, als man eine 20er Jahre Condor für ein paar Franken mitnehmen konnte. Ich denke, man muss auch hier mit der Zeit gehen. Logisch, wenn ich heute 80 wäre, ist eine 35 Jahre alte Honda genau so was modernes und komisches wie für Unsereins ein Elektrotöff.
Letzendlich sagt der Gesetzgeber was ein "Veteran" ist. Und es liegt wohl im Auge des Betrachters was ein Klassiker ist.
Ich finde halt, so ein Verein sollte, wie der Vereinsname ja suggeriert, für alle da sein die Freude an alten Motorrädern haben. So lange es hier Leute gibt, die sich berufen fühlen zu entscheiden was "schön" oder "richtig" ist, wird es solche Disskussionen immer geben. Vielleicht hängt damit auch das vielbesprochene Nachwuchsproblem zusammen. Wenn man als Jungspunt mit wenig Erfahrung und kleinem Budget einen kaputten Rosthaufen wieder auf die Strasse bringt und dann am FAM-Treffen statt Hilfe nur Spott und Kritik erntet, geht man halt nächstes Mal nicht mehr hin. Ich habe Solches vor Jahren selbst erlebt. Möchte aber anmerken es hat sich Vieles verbessert.

Um mich einem der Vorredner sinngemäss anzuschliessen:
Haltet eure Töffs am laufen und fahrt, fahrt damit. Egal ob mit oder ohne Plastik.

Gruess aus dem Baselbiet

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