Motosacoche

Diskussionen über alte Motorräder, Infos und Tipps . . .

Moderator: Argus

Gogo Mathys

Benzinzusätze...

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi zäme,

bei Vorkriegsmotorrädern würde ich eher ein paar Tropfen Obenschmieröl dazu geben anstelle von Bleizusatz, obwohl schaden wird auch das nichts.

Grüsse
Andreas
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Ps.: Ich habe noch M8 Schrauben mit 14mm Sechskantkopf für Sacosche oder so.

Patrick Marti
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Bleizusatz

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo Christian

Da hast Du recht, vor dem 2. Weltkrieg wurde der Bleizusatz im Benzin in Europa nicht verwendet. Damals wurden noch andere Zusätze beigemischt.

Aber nach den Erzählungen von Mike wäre es möglich das die Maschine bis in die 50er oder bis Anfang der 60er Jahre noch gefahren wurde. Könnte also vielleicht sein das sie noch eine zeitlang mit verbleitem Benzin gefahren wurde.

Ich bin mir nicht sicher ob die Problematik mit dem verbleiten Benzin und die damit verbundenen Probleme für unsere Maschinen nicht schon mal an anderer Stelle in diesem Forum besprochen worden sind. Viele Leute sind der Ansicht das es eigentlich keine Rolle spielt ob verbleites Benzin verwendet wurde, und sagen das man den Motor auch ohne Additiv in der heutigen Zeit betreiben kann. Andere sind der Meinung das es nur mit Additiv funktioniert. Ich denke es spielt wahrscheinlich
auch eine Rolle ob Du einen OHV oder einen Seitenventilmotor betreibst. Mich würde interessieren was Du oder die anderen Forumsbenutzer in dieser Frage für eine Meinung haben. Kommt sicher auch Mike zugute, wenn es an die Restauration seiner Maschinen geht.

Gruss: Patrick
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RuediKehl
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Re: Treibstoff

Beitrag von RuediKehl »

Patrick Marti hat geschrieben:...Das Problem bei so alten Motoren ist das sie noch mit verbleitem Benzin gefahren wurden (das Blei erhöhte die Klopffestigkeit des Benzins)...
Blei ist (war) nicht nur für die Klopffestigkeit des Treibstoffes zuständig. Durch geeignete Einstellung des Zündzeitpunktes kann dem Klopfen ebenfalls entgegengewirkt werden.
Blei wurde auch zugesetzt, um die Ventilsitze zu schmieren.
Heute sind die Kontaktflächen zwischen Ventil und Zylinderkopf mit Ventilsitzringen ausgestattet. Durch die Kombination entsprechender Werkstoffe wird einem 'Fressen' (Kontaktverschweissung) vorgebeugt.
Dein Motor wir vermutlich keine Ventilsitzringe haben (andere wissen das/Du siehst das beim Auseinandernehmen).
Es gibt Additive im Handel, die dieses Blei substituieren. Diese sind nicht teuer und müssen in kleinen Mengen dem Benzin beigemischt werden.
Ruedi

mike.hurlimann
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Beitrag von mike.hurlimann »

Also nach meinen Berechnungen sind diese Motorräder bis 1947 gefahren, danach 62Jahre gestanden.

Mein Vater meint dass mit Blei mehr verdichtet werden kann ohne dass es klopft. In den 70iger Jahren wurden solche Motoren gebaut, dann wurde wieder aufgehöhrt damit wegen den Giftstoffen. Da die Motorräder ja mindestens 40 Jahre zuvor gebaut wurden, werden die ja kein Blei brauchen.
Gruss Mike

Gogo Mathys

Kein Blei, dafür Ley im Benzin...

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi zäme,

es ist zu empfehlen, den Vorkriegsmotorrädern (Viertakter) ein wenig Obenschmieröl (Ley) beizugeben, um eben auch oben zu schmieren wo sonst kein Öl hinkommt.

Die Sagosch dankt es!

Wenn Ihr kein Obenschmieröl mehr bekommt, kann auch der Zusatz von geringen Mengen Zweitaktöl (es Fingerdeckeli voll reicht aus, auf eine Dankfüllung!) im Benzin, vom Motor lieblich angenommen werden.

MFG
Andreas

Patrick Marti
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Tetraethylblei

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo zusammen

@Ruedi

Vielen Dank für Deine Ausführung, jetzt sehe ich die ganze Sache etwas klarer. Du hast Recht, ein ehemaliger Automechaniker hat mir mal erzählt das das Tetraethylblei auch zur Schmierung der Ventilsitze gedient hat.

@Mike

Auch Dein Vater hat Recht. Die Motoren welche in den 70er Jahren gebaut wurden verdichteten tatsächlich etwas höher dank Tetraethylblei. Das Klopfen konnte so trotz hoher Verdichtung "herausgezögert" werden. Bei Wikipedia findest du unter folgendem Link

http://de.wikipedia.org/wiki/Tetraethylblei

interessante Informationen wegen Tetraethylblei. So wies ausschaut hat man 1921 entdeckt, das dieses Zeug die Klopffestigkeit des Benzins erhöht. 1924 gründeten die Standard Oil Werke in den USA ein Fabrik um Tetraethylblei herzustellen. Am Anfang wurde es vor allem in Flugzeugbenzin eingesetzt.

@Andreas

Auch Du hast recht mit Deinem Hinweis auf das Oberschmieröl. Hab in meinem Archiv einen Artikel gefunden von einem Indian Spezialisten in Deutschland den ich nachher an Mike weiterleiten werde. Er empfiehlt für die Indian Scout 101 in der Einfahrzeit ein wenig Zweitaktoel dem Benzin zuzumischen (Mischungsverhältnis 1:100). Braucht also ganz wenig.

Bis bald

Gruss: Patrick
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Markus!
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35 Beiträge und...

Beitrag von Markus! »

35 Beiträge
Sponsoren die Geld hinblättern wollen
Professur in Benzin

aber was das für Chläpf sie, weis me immer no nit!

Phönix
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36 ster Beitrag

Beitrag von Phönix »

Auch von mir noch etwas warme Luft in den Ballon.....

Als aktiver Grüner, bin ich besorgt um das Wohl unserer Umwelt.

Was sollen alles für Zusätze und Additive mit völlig imaginären Apparaten in die Atmosphäre abgegeben werden? Ist das nötig?

Auch das Erdreich in der Tenne muss nach 62 Jahren Belastung durch Tropfoel auf min 123 cm tiefe ausgegraben und als Sondermüll entsorgt werden.

Die Kosten werden sicher die zahlreichen Sachverständigen aus diesem Forum übernehmen.

Auf alle Fälle wird es ein "Lehrblätz" für Mike....

Gruss

Phönix

Reto Burkhalter
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Was für ein Motosacoche

Beitrag von Reto Burkhalter »

Hallo Mike und Leser und Schreiber,
tolle Diskussion hier, so was habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Danke an die aktiven Teilnehmer.

Mike, dass du eine Indian hast, wissen wir nun, am Anfang hast du auch noch von Motosacoche geschrieben, und gefragt wie man die identifizieren kann. Am einfachsten geht das, wenn das originale Typenschild am Lenkkopf oder beim Sattel noch vorhanden ist. Dort steht die Typennummer drauf. Ist meistens 3-Stellig, also zum Beispiel „317“ um ein gängiges Modell zu nennen. Häufig fehlen jedoch diese Typenschilder, dann wird es für den Laien schwierig. Viele Motosacoche Modelle sehen sehr ähnlich aus, teils wurden Motoren oder andere wichtige Bauteile gewechselt, so dass es ziemlich schwierig ist, eine Motosacoche zweifelsfrei zu identifizieren. Leider gibt es kein Verzeichnis, wo man genau nachsehen könnte, was für Modelle welche Eigenschaften haben. Es ist jedoch so, dass ich schon seit vielen Jahren an genau so einem Verzeichnis arbeite, und daher ziemlich genau schätzen kann, was du hast, wenn du mir ein paar Informationen zu der Motosacoche geben könntest. Was ich brauche sind die
- Rahmennummer, steht am Lenkkopf
- Vollständige Motorbezeichnung, Typ und Nummer, steht links oben am Motorgehäuse
- Getriebebezeichnung, steht rechts, meistens sehr tief unten von Dreck verdeckt
- Fotos. Auf Fotos kann ich dann noch Rahmendetails, Gabeldetails und weitere Eigenschaften sehen, so dass es möglich sein sollte, das Motorrad einigermassen zweifelsfrei zu identifizieren.
Eines kann ich dir immerhin schon hier verraten: Wenn der Motor mit 1C10 beginnt, dann ist er 250ccm. Sollte er 1C14 sein, dann 350ccm. Und sollte er sogar 1C9 sein, dann hast du einen 500ccm Töff. Es gibt aber noch viel mehr als nur diese drei, doch dass sind die Häufigsten.
Schick mir bitte die Infos auf meine email (ich habe hier in Saudi Arabien einen miserablen Internetzugang): reto.burkhalter@man.eu

Bezüglich dem Transport würde ich dir auf jeden Fall zum stehenden Transport raten. Liegend geht immer etwas kaputt, und wenn es nur eine verbogene Schutzblechstrebe ist. So ein Töff ist mindestens 120 bis gegen 200kg schwer. Auf dem Ständer würde ich ihn nicht stellen. Nimm dir einen Helfer der den Töff festhält, dann bindest du ihn mit 5 Spannsets fest. Eines vorne um das Rad damit er nicht rollen kann, und je 2 Stück pro Seite. Sollte eines unterwegs reissen, kann er trotzdem nicht umfallen. Nur 3 Spannsets ist mir zu riskant, der Töff fällt sofort wenn eines reist.
Auf einem normalen Töffanhänger (kann man an vielen Orten günstig mieten) kann man problemlos 2 Töffs laden. Musst halt 10 Stück Spannset vorher organisieren, oder 2x fahren. Wenn du 2 Töffs laden solltest, musst du vor allem aufpassen, dass die Spannset den anderen Töff nicht beschädigen. Du wirst mit den Spannset durch den anderen Töff hindurch müssen, dabei solltest du gerade spannen. Also nicht von einem Töff über den Tank zum anderen, oder über ein Schutzblech. Das wird garantiert krumm. Geh durch die Räder oder durch andere Lücken, so dass das Spannset gerade verläuft. Schau dir mal auf dem Bild das gelbe Spannset an, dann siehst du, was ich meine. Es verläuft schnurgerade, und bringt keine Belastung auf Speichen oder andere Töffteile.

Beim gegenwärtigen Sauwetter und den gesalzenen Strassen würde ich dir zudem zu einem geschlossenen Fahrzeug raten. Das kostet zwar etwas mehr, doch mit einem VW-Bus oder Ford Transit Kastenwagen kannst du den gefrässigen Salz vermeiden. Einen offenen Anhänger fahre ich nur gerade bei schönem Wetter und salzfreien Strassen, also nur im Sommer.

Viel Glück, viel Spass und viel Gruss,
Reto Burkhalter
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apriprod
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Re: 36 ster Beitrag

Beitrag von apriprod »

Phönix hat geschrieben:Auch von mir noch etwas warme Luft in den Ballon.....

Als aktiver Grüner, bin ich besorgt um das Wohl unserer Umwelt.

Was sollen alles für Zusätze und Additive mit völlig imaginären Apparaten in die Atmosphäre abgegeben werden? Ist das nötig?

Auch das Erdreich in der Tenne muss nach 62 Jahren Belastung durch Tropfoel auf min 123 cm tiefe ausgegraben und als Sondermüll entsorgt werden.

Die Kosten werden sicher die zahlreichen Sachverständigen aus diesem Forum übernehmen.

Auf alle Fälle wird es ein "Lehrblätz" für Mike....



Gruss

Phönix

Hallo Phönix

wie betreibst du denn deinen Töff mit wechselgesteuerten MAG Motor? Oder steht er gar nur in deiner Wohnung? Dann hoffe ich für dich du wohnst im Parterre, ansonsten wird das Abtragen schwierig ;-)

@Mike lass dich nicht einschüchtern, es gibt immer Leute die einfach nur neidisch sind!

lg angelo

mike.hurlimann
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Beitrag von mike.hurlimann »

Ich möchte mal danke sagen an euch allen für die tatkräftige Unterstützung, so etwas habe ich selten erlebt.

Die Motosacoche sei ein 500ccm, Einzylinder gewesen, daher kommen folgende Modelle in Frage.
500 Tourisme, Baujahr 26-34
500 Sport, Baujahr 26-34
500 Jubilé, Baujahr 31-37
500 Jubilé Sport, Baujahr 31-37

Der "Indianer" sei ein 600ccm, V-Motor gewesen, daher kanns nur ein Indian Scout gewesen sein. Baujahr 20-31
Gruss Mike

zulli
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Beitrag von zulli »

Hallo Mike!

Zuerst möchte ich Dir ganz herzlich zu diesen tollen Maschinen gratulieren! Ich habe auch ungefähr in deinem Alter begonnen mit der Restaurierung von alten Motorrädern. Mittlerweile bin ich 21 und habe in den paar Jahren ungefähr 15 Motorräder restauriert. Was ich dir unbedingt sagen möchte ist: Hör dir die Ratschläge der erfahrenen und älteren hier an, aber lass dir keinesfalls reinreden. Wichtig ist, dass DU die Motorräder so herrichtest wie du sie möchtest.
Diese beiden Motorräder sind wahre Schätze, eine Motosacoche und eine Indian, das ist die Krönung! Nimm dir viel Zeit dazu und versuch soviel wie möglich selbst zu machen (eine Komplettrestaurierung eines deiner Motorräder kostet schnell 20000Fr!), ohne aber an der Maschine unreparablen und irreversiblen Schaden zu machen. Es gibt in dieser Szene enorm viele Neider, auch ich bin tagtäglich damit konfrontiert. Du wirst enorm viel lernen bei der Herrichtung deiner Schätze, und schon bald kommst du mit der Materie besser draus als alle hier im Forum, glaub es mir! Viele sprechen grosse Töne, aber wirklich selbst Hand angelegt haben die wenigsten. Solche Angebote wie eine Schenkung des Motorradkatalogs solltest du unbedingt annehmen, das sind super Typen, die das machen.  Unterscheide zwischen dir wirklich nützlichen Tipps und blossem Neid!

Nimm die Herausforderung an und restauriere dir deine EIGENE Maschine, sie muss auch nicht perfekt werden und die schönste sein, aber machen musst du es!

in diesem Sinne ganz viel Freude an der Restaurierung und willkommen im Club der jungen Generation in diesem alterslastigem Verein!zulli
1000cc OHV JAP - die bessere Brough?
A1000 - das bessere Wehrmachtsgespann?
580 OHV - die bessere BMW?
Universal- das besondere Motorrad!!

Gogo Mathys

...in diesem alterslastigem Verein!

Beitrag von Gogo Mathys »

Hoi Zulli,

ab wann, gehört mann/frau zum Alteisen oder Gamelfleisch?
Ich hoffe, mit 40 lechzen mag i no ine zu de junge.

Grüsse
Andreas + denkt daran, immer gut schmieren, auch im 2009.
-----------------------------------------------------------------
Ps.: Ich kenne einen, der ist 90-ig und versprüht noch den Schalk eines 20-ig jährigen. Smile!!!

mike.hurlimann
Beiträge: 88
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Wohnort: Lachen SZ

Beitrag von mike.hurlimann »

Hallo zusammen

2o'ooo habe ich nicht wirklich vor auszugeben, nur weil ich schon gar nicht so viel zur Verfügung habe, für 1500 pro Motorrad solten reichen denke ich, sonst werde ich die Ferien mit Ferienjobs verbringen. Ich möchte sie nur in einen Verkehrstüchtigen guten Zustand bringen. Vielleicht mal ein Klausenrennen fahren, da ich ja sonst noch 3 1/2 Jahre warten muss um sie auf den öffentlichen Strassen zu fahren. Bis dann habe ich diese Motorräder auch verkehrstüchtig. Ich habe vor;

Motor
-zerlegen
-alle Teile reinigen
-Gehäuseteile polieren
-alle Lager ersetzen
-eventuel Kolbenringe ersetzen
-Kerze ersetzen
-Zündkabel und sonstige Kabel ersetzen
-"verchätscheti Schruube ustuusche"
-Ventile reinigen
-neu Dichten
-neues Öl
-Antriebskette enventuell ersetzen

Sonstiges
-alles reinigen
-Reifen und Schläuche ersetzen
-Lack polieren
-Tank entrosten
-Leitungen ersetzen
-Kabelzüge ersetzen
-Radlager ersetzen
-Bremsbeläge revidieren oder ersetzen

Das Teuerste am Ganzen sind wahrscheinlich die Lager.

Hab ich was vergessen?
Was würdet ihr mir sonst noch empfehlen?

Ich denke was vor 60 Jahren komplett war, ist auch heute noch komplett.

PS: Ich hoffe das ich bis spätestens zum 100sten Beitrag die Motorräder habe und Fotos eingestellt habe ;-)
Gruss Mike

Patrick Marti
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Restauration und Vorbereitung

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo Mike

Es wird für Dich ganz sicher spannend werden die Maschinen selber zu restaurieren. Ich denke Zulli hat recht wenn er sagt das es wichtig ist das Du die Arbeit machst. Der Lerneffekt und der Spass an der Sache sind für Dich bestimmt wahnsinnig hoch. Du wirst eventuell während der Restaurierung Kontakte zu anderen Oldtimer-Enthusiasten knüpfen, und wahrscheinlich wird sich auch Deine Menschenkenntnis verbessern, da Du sehr schnell merken wirst wer es mit Dir ehrlich meint hier im FAM und wer nicht. Wie Zulli gesagt hat, es gab und gibt verdammt viele Neider und Besserwisser in diesem Verein. Lass Dich davon nicht abschrecken. Du kannst und wirst die Sache durchziehen. Als Beispiel kann ich einen Artikel im "Motorrad Classic" anführen, wo es um die Begeisterung der Jungen für die Oldtimerei geht. In diesem Artikel wurde über ein 10 jähriges Mädchen berichtet, welches unter der fachkundigen Anleitung seiner Eltern und anderer Enthusiasten in den USA während vier langen Jahren eine Indian selbst restauriert hat, und diese nun auch an Oldtimerrennen fährt.

Alles was Du mit den Motorrädern vorhast ist prinzipiell richtig. Ich kann nur für die Indian sprechen, und möchte dir diesbezüglich noch folgendes mit auf den Weg geben (wenn Du die Sachen schon hast, dann vergiss einfach was ich geschrieben habe):

Schau das Du Zollwerkzeug organisieren kannst. Maulschlüssel, Ringschlüssel und einen Steckschlüsselsatz. Nicht vergessen: Amerikanische Zollmasse und englische Zollmasse stimmen nicht immer überein.

Ein paar Abziehwerkzeuge wären auch nicht schlecht. Kann man jederzeit aber auch ausleihen.

Schau das Du an einen Nachdruck des Werkstatthandbuches der Indian Scout kommst. Es kann nicht schaden soviel Literatur wie möglich zu haben. Vielleicht gibt es einen begeisterten Indian Fahrer in Deiner Gegend, der Dir ein paar Sachen kopieren kann. Ich kann Dir auch jederzeit mit Scans aus meinen Unterlagen aushelfen, welche ich dir gerne per Mail zustelle (keine Angst, ich mache das Gratis ;-)). Hier im Forum gibt sicher auch noch andere, die Dir in diesem Punkt sehr gerne helfen.

Mache Dich darauf gefasst das das Instandstellen vielleicht länger dauern kann als Du Dir das vorstellst. Wenn Du das Zerlegen hinter Dir hast weisst Du in der Regel schon in welche Richtung es geht.

Du siehst dann zum Beispiel wie der Tank der Indian noch beieinander ist. Im Indian Werk in Springfield wurden die Tanks der Maschinen damals weichgelötet, und daher kann es jetzt sein das der Tank nach so langer Standzeit undicht ist. Ausserdem enthält der Benzintank ein separates Abteil für den Oelvorrat. Die Abtrennung dieses Oelvorrates vom Rest des Benzintanks kann auch undicht sein. Wenn Du den Tank reparierst, dann muss er vielleicht neu lackiert werden, wer weiss. Schau Dir auch die Speichen der Räder an. Nach 60 Jahren Standzeit kann es auch nötig sein die Räder neu einzuspeichen.

Wenn Teile benötigt werden, kann es vielleicht lange dauern bis Du bei einer so alten Indian fündig wirst. Die Preise sind in der Regel auch hoch, also sind sicher in den nächsten Jahren jede Menge Ferienjobs angesagt. Aber eventuell hast Du ja jemanden bei der Hand der für ein paar Franken ein Teil auf seinem Drehbank für dich herstellen kann?

Lass Dich einfach von den Problemen auf die Du treffen kannst nicht abschrecken. Du hast Zeit, und das Geld kommt nach und nach. Glaub mir, es ist die Sache wert. Nimm Dir Zeit und arbeite gründlich. Das sind zwei tolle Objekte, also zieh die Sache durch und lass Dich um Gottes Willen nicht vom zum Teil dummen Geschwätz anderer abschrecken.

Gruss: Patrick
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