Re: Oldtimerpreise
Verfasst: 22.02.2019 11:21
Hi alle zusammen
Hier folgt eine weitere Meldung aus der jüngeren Generation. 2010 hat mich der Oldtimervirus erwischt, anfangs Sommerferien habe ich mit meinem Grossvater zwei Pierce Arrow durchgecheckt und gewaschen. Eine Woche später gings dann mit dem Grösseren der beiden, einem 8-Zylinder Dual-Cowl-Phaeton, ähnlich wie der, den Charlie Chaplin in Anfangs 30er Jahre fuhr, von Winterthur ins Wallis.
Heute bin ich 24 Jahre alt, studiere Maschinenbau, arbeite in den Semesterferien als LKW-Mechaniker und restauriere in meiner Freizeit eine Sarolea 25M von 1928, danach gilt es den Kabelbaum eines Maserati 222E zu revidieren, einen defekten 6-Zylinder von 1925 zu reparieren und einen Renault DJ von 1913 aus seinem fast 30 jährigen Schlaf zu erwecken (den uralten Renault kann man übrigens am 24./25. März bei der Hutter Auto Riedbach in Winterthur bestaunen, und zwar so wie er 1991 für viel Geld gekauft wurde und heute nurnoch 10% davon Wert ist, obwohl sich am Zustand absolut nichts geändert hat).
Kaum jemand in meinem Alter beschäftigt sich aktuell mit alten Fahrzeugen, obwohl einige sie interessant finden und gerne einen Oldie hätten. Der Einstieg ist jedoch schwierig. Der Kollege, der mit mir den Kabelbaum der Sarolea ausgelegt und gebunden hat, interessiert sich zum beispiel sehr für alte Vehikel, er selbst jedoch hat kaum Möglichkeiten selbst zu schrauben, obwohl er als gelernter Automatiker durchaus handwerkliches Wissen und Geschick hat, es fehlt einfach an einer kleinen Werkstatt und dem Geld um diese Fahrzeuge einzustellen. Daher fährt er eine moderne Triumph, an der er kleinere Arbeiten selbst erledigt und grösseres machen lässt.
Ich kann auch nur so viel schrauben, weil meine Grosseltern diese Fahrzeuge vor längerer Zeit gekauft haben und eine kleine Werkstatt in ihrer privaten Tiefgarage eingerichtet haben (Drehbank, Fräse, Kreissäge, allerlei Werkzeug und tonnenweise Halbzeuge und Alteisen). Gröbere Arbeiten können dort ohne Zeitdruck erledigt oder geplant werden, kleine bis mittlere Arbeiten kann ich entweder an meinem Arbeitsort, einer LKW-Werkstatt oder in der vermieteten Renault-Werkstatt ausführen, jedoch müssen diese arbeiten in einem Samstag durchgeführt werden können.
Auch für die Restauration der Sarolea habe ich optimale Voraussetzungen: Die Restauration wird nämlich in dem soganenten Töff-Rüümli ausgeführt, dies ist ein eingemauerter Tiefgaragenparkplatz (2.5x5.5m) in dem nur die Sarolea und eine Auslage von Ersatzteilen auf zusammengesammelten alten Regalen und Kästen, eng und chaotisch, dennoch ausreichend für die Restauration. Des weiteren finanzieren meine Grosseltern sämtliche Aufwände für die Restauration, da der Vater meiner Grossmutter das Motorrad Ende 50er Jahre gekauft hatte. Ohne Sponsor wär das für mich als Student zu teuer, die neuen Kettenräder und die Revision des Zündmagnet/Alternator haben schon um die 3k gekostet, die übrigen Norm- und Kleinteile belaufen sich auf weitere ca 1000.-, die Stunden die schon drinstecken möcht ich lieber nicht zusammenzählen und was eine Restauration nach meinen Wünschen gekostet hätte, kann ich mir gar nicht vorstellen.
Lukas (Jg 1994)
Hier folgt eine weitere Meldung aus der jüngeren Generation. 2010 hat mich der Oldtimervirus erwischt, anfangs Sommerferien habe ich mit meinem Grossvater zwei Pierce Arrow durchgecheckt und gewaschen. Eine Woche später gings dann mit dem Grösseren der beiden, einem 8-Zylinder Dual-Cowl-Phaeton, ähnlich wie der, den Charlie Chaplin in Anfangs 30er Jahre fuhr, von Winterthur ins Wallis.
Heute bin ich 24 Jahre alt, studiere Maschinenbau, arbeite in den Semesterferien als LKW-Mechaniker und restauriere in meiner Freizeit eine Sarolea 25M von 1928, danach gilt es den Kabelbaum eines Maserati 222E zu revidieren, einen defekten 6-Zylinder von 1925 zu reparieren und einen Renault DJ von 1913 aus seinem fast 30 jährigen Schlaf zu erwecken (den uralten Renault kann man übrigens am 24./25. März bei der Hutter Auto Riedbach in Winterthur bestaunen, und zwar so wie er 1991 für viel Geld gekauft wurde und heute nurnoch 10% davon Wert ist, obwohl sich am Zustand absolut nichts geändert hat).
Kaum jemand in meinem Alter beschäftigt sich aktuell mit alten Fahrzeugen, obwohl einige sie interessant finden und gerne einen Oldie hätten. Der Einstieg ist jedoch schwierig. Der Kollege, der mit mir den Kabelbaum der Sarolea ausgelegt und gebunden hat, interessiert sich zum beispiel sehr für alte Vehikel, er selbst jedoch hat kaum Möglichkeiten selbst zu schrauben, obwohl er als gelernter Automatiker durchaus handwerkliches Wissen und Geschick hat, es fehlt einfach an einer kleinen Werkstatt und dem Geld um diese Fahrzeuge einzustellen. Daher fährt er eine moderne Triumph, an der er kleinere Arbeiten selbst erledigt und grösseres machen lässt.
Ich kann auch nur so viel schrauben, weil meine Grosseltern diese Fahrzeuge vor längerer Zeit gekauft haben und eine kleine Werkstatt in ihrer privaten Tiefgarage eingerichtet haben (Drehbank, Fräse, Kreissäge, allerlei Werkzeug und tonnenweise Halbzeuge und Alteisen). Gröbere Arbeiten können dort ohne Zeitdruck erledigt oder geplant werden, kleine bis mittlere Arbeiten kann ich entweder an meinem Arbeitsort, einer LKW-Werkstatt oder in der vermieteten Renault-Werkstatt ausführen, jedoch müssen diese arbeiten in einem Samstag durchgeführt werden können.
Auch für die Restauration der Sarolea habe ich optimale Voraussetzungen: Die Restauration wird nämlich in dem soganenten Töff-Rüümli ausgeführt, dies ist ein eingemauerter Tiefgaragenparkplatz (2.5x5.5m) in dem nur die Sarolea und eine Auslage von Ersatzteilen auf zusammengesammelten alten Regalen und Kästen, eng und chaotisch, dennoch ausreichend für die Restauration. Des weiteren finanzieren meine Grosseltern sämtliche Aufwände für die Restauration, da der Vater meiner Grossmutter das Motorrad Ende 50er Jahre gekauft hatte. Ohne Sponsor wär das für mich als Student zu teuer, die neuen Kettenräder und die Revision des Zündmagnet/Alternator haben schon um die 3k gekostet, die übrigen Norm- und Kleinteile belaufen sich auf weitere ca 1000.-, die Stunden die schon drinstecken möcht ich lieber nicht zusammenzählen und was eine Restauration nach meinen Wünschen gekostet hätte, kann ich mir gar nicht vorstellen.
Lukas (Jg 1994)