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Aus einem anderen Forum was zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 19.06.2015 06:50
von KalleWirsch
Dieser Beitrag ist aus einem Schweizer Motorradforum. Es fragte einer ob es gescheit wäre nach D zu fahren und dort die Inspektion machen zu lassen

Ich habe ne kleine Autogarage an der Grenze und wir müssen Ersatzteile drüben holen, denn für das Gleiche müssen wir in der CH teilweise 400% mehr bezahlen. Die CH Preise sind dermassen weit weg von den deutschen dass das mir keiner mit höheren Löhnen, CH Obolus etc weiss machen kann. Bei Reifen ist der deutsche Verkaufspreis oft tiefer als unser Einstandspreis. Es ist eine bodenlose Frechheit. Und dann machen die Hersteller noch Teile, die geschweisst sind, sodass man gar nicht das defekte Teil einer Baugruppe ersetzen kann, sondern immer gleich die ganze (teure) Baugruppe.
Auch importieren rechnet sich magisch: Wir haben letzthin eine S Klasse aus Münster geholt. Der CH Kunde hat sagenhafte 42% im Vergleich zum genaugleichen in der CH bezahlt, mit verzollen und rüberbringen. Eine Stossstangenverkleidung, die in D EURO 94 kostet, wird in CH für 456.-- angeboten.
Da stimmt doch wirklich etwas nicht. Der Deutsche Verkäufer legt ja nicht drauf.

Re: Aus einem anderen Forum was zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 19.06.2015 08:11
von RuediKehl
 
Ja, Kalle, ein Freund mit Garagenbetrieb macht die gleichen Erfahrungen.
Eben kürzlich ein Stossdämpfer für ein Auto mit Stern auf der Haube.
Der Deutsche Preis war einige hundert Franken günstiger. Auch im Bereich Deiner 42%.
Importiert, verzollt und Mehrwert besteuert nota bene.
Immer mehr beschafft er sich Teile auf diesem Weg. Oft auch weil Teile für ältere (10 Jahre + !) Autos nicht
mehr bei der Markenvertretung erhältlich sind.

Unsere Importeure verdienen sich dumm und dämlich, vermute ich.
Die Rabatte für den Garagisten sind unterschiedlich und oft wesentlich kleiner, als im Détailhandel sonst üblich.
Einen Rest tun die Versicherungen, die mich zwingen, bei einem Schaden zu einem oft markenfremden Vertragsgaragisten
zu gehen und ich nicht die Werkstatt meines Vertrauens beauftragen kann.

Reifen kaufe ich längst im Ausland. Widerwillig zwar, ich verdiene mein Geld in der Schweiz und halte wenig vom
Grenz-Einkaufsturismus. Aber ein Hostettler bekommt von mir nur in Notfall Geld.

Ruedi

Re: Aus einem anderen Forum was zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 19.06.2015 09:50
von KalleWirsch
Hallo Rudi,

ich denke, die Impoteure sind nicht unbedingt alleine schuld und ganieren masslos ab. Aber sagen wir mal so, sie verdienen gut und es gibt dort Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite kam doch kürzlich in den Nachrichten das bei der Fa. Frei glaube 30 Automobilverkäufer entlassen werden (müssen da weniger Neuwagen verkauft werden). Mir sind ja fast die Tränen in die Augen geschossen ... die Familie wird sicher bald am Hungertuch nagen.

Das nicht "unbedingt" schreibe ich oben bewusst aus eigener Erfahrung. Ich wollte eine Anhängerkupplung an meinen Jeep montieren. Also suchte ich erst mal hier in der CH nach einem Lieferanten. Da er schon etwas älter ist, ist es hier fast aussichtslos. Also musste ich notgedrungen auf D ausweichen und kam zu www.kupplung.de. Ich schaute mir den Preis an, der war OK. Dann gab ich meine Adresse ein und das Land und schwupps kostete die AHK statt 200€ jetzt 600sfr. .... plus horrenden Portogebühren. Die deutsche Mwst von 19% waren auf der aus dem Bildschirm sichtbaren Rechnung abgezogen, aber der Preis war trotz dem zweieinhalbfach erhöht. Warum entzieht sich meiner Kenntnis.

Coop hat es gerade wieder bekannt gemacht und einen kleinen Teilsieg bei den Zeitschriften erreicht ... es ist also definitiv so, wenn Ware in die CH geliefert wird, wird auch gleich der Preis massiv vom Verkäufer in D angehoben.

Eine kleine Rechtfertigung:
Mercedes Benz hat früher (50er, 60er und 70er jahre) alle Fahrzeuge die in die CH gingen ab Werk hohlraumkonserviert. Das blieb den deutschen Fahrzeugen ab Werk verwehrt. Aber ob eine Hohlraumversiegelung den Mehrpreis rechtfertigt bezweifle ich.

Generell sind wohl die Impoteure gefragt die auch mal auf den Tisch hauen sollten. Ihnen ist es egal, wir zahlen ja den Preis. Naja, die Deutschen Zuwanderer haben in ihrem Land gelernt mit den Ellebogen zu kämpfen (was ihnen ja hier oft angelastet wird). Aber vielleicht lernt der eine oder andere CH Impoteuer von ihnen wie man die EK-Preis dückt ;)

Re: Aus einem anderen Forum was zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 19.06.2015 10:52
von Walter Bachmann
Es scheint, als würden die Hersteller von jedem Markt so viel nehmen, wie er hergibt. In der vor - Euro Zeit konnten deutsche Bürger die teuren Fahrzeuge aus Ihrem Land in Italien günstiger kaufen als zu Hause, trotz Zoll etc.

Walter

Re: Aus einem anderen Forum was zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 26.06.2015 17:00
von MZRT125
Selbiges habe ich mir auch gerade gedacht.

Re: Aus einem anderen Forum was zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 26.06.2015 19:19
von Niki Sadkowski
KalleWirsch hat geschrieben:Dieser Beitrag ist aus einem Schweizer Motorradforum. Es fragte einer ob es gescheit wäre nach D zu fahren und dort die Inspektion machen zu lassen

Ich habe ne kleine Autogarage an der Grenze und wir müssen Ersatzteile drüben holen, denn für das Gleiche müssen wir in der CH teilweise 400% mehr bezahlen. Die CH Preise sind dermassen weit weg von den deutschen dass das mir keiner mit höheren Löhnen, CH Obolus etc weiss machen kann. Bei Reifen ist der deutsche Verkaufspreis oft tiefer als unser Einstandspreis. Es ist eine bodenlose Frechheit. Und dann machen die Hersteller noch Teile, die geschweisst sind, sodass man gar nicht das defekte Teil einer Baugruppe ersetzen kann, sondern immer gleich die ganze (teure) Baugruppe.
Auch importieren rechnet sich magisch: Wir haben letzthin eine S Klasse aus Münster geholt. Der CH Kunde hat sagenhafte 42% im Vergleich zum genaugleichen in der CH bezahlt, mit verzollen und rüberbringen. Eine Stossstangenverkleidung, die in D EURO 94 kostet, wird in CH für 456.-- angeboten.
Da stimmt doch wirklich etwas nicht. Der Deutsche Verkäufer legt ja nicht drauf.
der deutsche oder auch europäische händler legt nicht drauf,kannst auch in irland oder spanien teile kaufen,ich glaub die würfeln bei uns manchmal die preise aus-zwei würfeln und einer schreibt auf,so irgendwie

IP und digitales zum nachdenken bzgl. Preisgestaltung

Verfasst: 30.07.2015 02:31
von Andi
IP bezogene Preisgestaltung führt zum Vorkomniss:
"Dann gab ich meine Adresse ein und das Land und schwupps kostete die AHK statt 200€ jetzt 600sfr. .... plus horrenden Portogebühren."
Wer aus der Schweiz eine Schiffsreise bestellt tut dies zB mit IP 192.168.xxx.xxx. Der Zielcomputer beim Lieferanten ordnet im Hintergrund eine andere Preistabelle, andere Versandgebühen und andere Bestellformalitäten.
Hersteller und Profiteure versuchen den ursprünglich demokratischen digitalen Raum neu zu unterteilen Europa digital national zu unterteilen je nach Kaufkraft und Durchschnittseinkommen
Dies ist Brüssels Europaparlament ein Dorn im Auge. Europa soll ein gemeinsamer digitaler Markt sein ohne virtuelle Barrieren etc.
Derzeit laufen Bemühungen obige Praxis zu unterbinden, sie bremsten die freie Marktwirtschaft und jegliche Liberalisierung.
Es ist anzunehmen dass wenn die Computegeneration die Politik erreicht, soziale Freiheit ins Web zurückkehrt.
Security/Privatsphäre
Auf dem Markt sind div. Software erhältlich, die die eigene IP vernebeln oder unleserlich machen. Wenn die reele Lieferadresse genutzt wird zur unterschiedlichen Preisgestaltung bietet sich eine 2. Postadresse im Grenzraum an.
Hersteller gestalten Preise , Kunden auch, bequeme Kunden einer wohlhabenden Schweiz ändern kaum etwas zu mehr Competition.
Gleichberechtigung: E.F. in Safenwil kauft im Euroraum. Wir auch. Ein Auto oder Motorrad als Feriensouvenir aus dem Schärengarten why not.