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Hallo,

Ist es möglich die Einlass- bzw. Auslassventile der Condor ohne den kompletten Zylinder zu zerlegen rauszuziehen? reicht es evtl die Federn zu quetschen dass sich die Klemmkeile lösen, so dass ich die Ventile rausziehen kann? Oder kann mir jemand erklären wie ich vorgehen muss?

Gruss
Stefan

Servus Stefan,
leichter wirst Du Dir tun, wenn Du den Zylinder ausbaust. Das ist beim Boxer ja sehr einfach: Auspuff und Ansaugkrümmer lösen, eventuell die Rundschraube beim Ansaugkrümmer lockern; aber nicht mit der Rohrzange sondern mit einem Stiftschlüssel, es gibt da ein originales Werkzeug dafür. Den Zylinder auf ein Holzbrett schrauben und in den Schraubstock einspannen; dann kannst Du frei arbeiten. Zum Ventilfedern-"Quetschen" brauchst Du eine Ventilfedernzange, es gibt aber auch andere Hilfsmittel, da kann ich Dir Fotos schicken. Warum musst Du das Ventil ausbauen? Wenn Du es auswechselst oder schleifen lässt, musst Du den Sitz mit dem neuen Ventil auch einschleifen, das geht im ausgebauten Zustand viel professioneller. Das Holzbrett hebe für die nächste Arbeit auf. Für weitere Tipps: office@s-schoener.at
condor condor
fritz der tengler

Hallo Fritz,

vielen Dank für die Antwort, beim Gas geben "zwitschert" es aus dem Zylinder. Dachte zuerst, es hätte mit der Zylinderkopfdichtung zu tun, habe diese aber dann zusätzlich mit Dichtmasse abgedichtet, aber es zwitschert weiter. Habe gesehen, dass beim Auslassventil die Dichtflächen total verrust sind (im Gegensatz zum Einlassventil, dort sind die Dichtflächen schön metallisch glänzend). Habe das Gefühl es könnte dort ein leck haben und dass von dort die Geräusche kommen, daher wollte ich die Ventile ausbauen zum sie richtig zu reinigen. Werde am Wochenende den Zylinderkopf mal abbauen und schauen.

Gruss Stefan

Hallo Stefan

wenns zwitschert ist es fast immer die Zylinderkopfdichtung bzw. die Dichtfläche (Ich weiss jetzt aber nicht ob dieser Motor einen Feuersteg hat, dann wäre die Ursache woanders zu finden) so wie du die Dichtung beschreibst ist es aber schon die Dichtfläche - also Zylinder und Kopf plan schleifen -
Selber machen ? Dicke Glasplatte nehmen, schleifpaste drauf und geduldig und fleissig schleifen - du siehst das Resutat deiner Bemühungen auf den jeweiligen Dichtflächen - anschliessend neue Dichtung (wenn sie aus Kupfer ist vorher ausglühen, dann Oxiadtion entfernen und mit Leinöl einstreichen)

Gruss

Walter

Walter Meury hat geschrieben:... anschliessend neue Dichtung (wenn sie aus Kupfer ist) vorher ausglühen ...

.. und glühend im Wasser abschrecken, sonst bleibt sie hart ..

Ruedi

Sali Ruedi , bist du da sicher ?
Aleks

rudgal hat geschrieben:Sali Ruedi , bist du da sicher ?
Aleks

Eigentlich schon, noch immer so gemacht.
Von der Ablassschraubendichtung bis zur 6 Zylinder Kopfdichtung.

Aber da gibt es doch Leute wie Andreas und weitere ausgebildete Mechaniker,
die auch auf ihrem Beruf arbeiten. Wisst ihr etwas anderes?

Der leicht verunsicherte Ruedi

RuediKehl hat geschrieben:

Walter Meury hat geschrieben:... anschliessend neue Dichtung (wenn sie aus Kupfer ist) vorher ausglühen ...

.. und glühend im Wasser abschrecken, sonst bleibt sie hart ..

Ruedi

Hallo Ruedi
Ich bin mir zu 99 % sicher, dass Kupfer weich bleibt wenn man es nach dem Ausglühen auskühlen lässt.
Abschrecken härtet.

PUCH-Role

Hallo Ruedi und Puch-Role
Kupfer bleibt weich nach dem glühen,abschrecken in wasser löst nur zunder und es wird schön blank
kupfer wie unsere kopf dichtungen ist hart arbeitend,heist, durch druck oder schläge wird es hart
wo sind unsere Metallurgen ?
Aleks

Hallo Aleks

"kupfer wie unsere kopf dichtungen ist hart arbeitend,heist, durch druck oder schläge wird es hart"
Danke für diese Ausführungen, Habe das bis jetzt auch nicht gewusst oder beachtet.

PUCH-Role, der "langsamste" Berner

Hoi zäme

Glühen

Das Werkstück oder Gussstück wird langsam auf eine bestimmte Temperatur erwärmt und bei dieser Temperatur gehalten. Die Abkühlung erfolgt langsam. Im Allgemeinen hat das Glühen die Aufgabe, innere Spannungen zu beseitigen. Man unterscheidet folgende Glühverfahren: Spannungsarmglühen, Rekristallisationsglühen, Weichglühen, Normalglühen und Diffusionsglühen. (Hasse, Stephan. Giesserei-Lexikon. 19. Auflage. Berlin: Schiele & Schön, 2008; Fachkunde Metall, 55. Auflage. Haan-Gruiten: Verlag Europa-Lehrmittel, 2007)

Beste Grüsse
Andreas

 
Danke Andreas!
Du beschreibst Eisen-Werkstoffe.

Buntmetalle verhalten sich anders ..

Ruedi,
siehe hier: http://www.materialarchiv.ch/app-tablet ... 754/kupfer und dann Glühen anklicken.

Beste Grüsse
Andreas

Nochmal ich, sorry.

Mein Liebling unter den Materialien ist sowieso diesen hier: http://www.materialarchiv.ch/app-tablet ... trierstahl unter Zugabe von Stckstoff wird es gehärtet. Interessant scheint mir auch, das sich im Material Aluminium befindet, also ein weiches Metall. Mit diesem Verfahren erreicht man sehr hohe Festigkeit, Zähigkeit bei geringstem Verzug. Das Aluminium hat den Zweck die Eisenatome respektive das Gefüge in der Struktur zu halten.

Beste Grüsse und tolles Thema, danke Ruedi

Hallo Aleks

"kupfer wie unsere kopf dichtungen ist hart arbeitend,heist, durch druck oder schläge wird es hart"
Danke für diese Ausführungen, Habe das bis jetzt auch nicht gewusst oder beachtet.

PUCH-Role, der "langsamste" Berner

PUCH-Role,
dem sagt man Kaltverformung.

Ein Phänomen ist auch das rostfreie Federblech, im Grunde ist Rostfreier Stahl ja nicht magnetisch, aber durch das walzen dieses Materiales zu Federblech, wird es das.

Beste Grüsse
Andreas