Hilfe - Tank undicht - schweissen?

[Goadan]

Hallo zusammen

Ich habe einen speziellen 15 Liter-Tank (handgefertigt, Einzelstück) der nach dem chemisch Entlacken und Entrosten leicht undicht ist (mit Aceton geprüft); d.h. er "schwitzt" bei einer Schweissnaht leicht.
Mein Plan war, die Schweiss-Naht von aussen mit Carosserie-Zinn "glatt zu ziehen" (weil da vorher eh eine Unmenge Spachtel drauf war) und danach dann von innen mit einem Tank-Versiegler abzudichten.

Renn-Tank_kl_1.jpg (165.06 KiB) 1988 mal betrachtet

Nun hat mir ein Kollege dringend davon abgeraten, mit der Begründung, dass nur durch Schweissen der Tank dicht zu bekommen sei.
Vom Verzinnen hat er mir sogar grundsätzlich abgeraten, weil Zinn Blasen-Bildung nach sich ziehen könnte (nach einiger Zeit, wenn dann mal alles fertig lackiert wäre) und weil nach dem Zinnen dann auch nie mehr geschweisst werden könnte.

Nun bin ich hin- und hergerissen: soll ich das Zinnen und Versiegeln besser sein lassen, oder würde das doch genügen?
- Hat jemand einschlägige Erfahrungen?
- Oder wer wüsste einen Spezialisten um einen Tank dicht zu schweissen?

Danke und Gruss,
Dani

[RuediKehl]

 
Ist das ein Aluminium- oder Stahltank?

Ruedi

PS 'Entrosten' wohl eher Stahl?

[Goadan]

Sali Ruedi

Ja, Stahltank ;)

...und noch 2 weiter Bildli vom Tank...

Renn-Tank_kl_3.jpg (120.21 KiB) 1873 mal betrachtet

Renn-Tank_kl_2.jpg (137.48 KiB) 1873 mal betrachtet

[Goadan]

...und so sah das Ganze vor der Demontage aus.
Man beachte den beachtlichen Farb- bzw. Spachtel-Abplatzer unten rechts auf dem Tank... ;)

Renn-Tank_kl_4.jpg (64.41 KiB) 1870 mal betrachtet

[RuediKehl]

 
Ich würde hartlöten ..

[Feusischule]

Hallo Dani
Ich würde definitiv Löten. Weichlöten. Zinn schmilzt bei 230C
Bei Hartlot ist der Schmelzpunkt viel höher, das heisst mehr Verzug auf dem Material beim erwärmen. gerade bei geraden Flächen kann das dumm laufen.
Was für Blasen nach dem erkalten des Zinns kommen soll ist mir nicht klar.
Hast du zwei Probleme?

1. Tank löten damit er wieder dicht ist?
2. Aufzinnen wegen einer Beule die gespachtelt wurde und der Spachtel abgeplatzt ist?

Ich hab 20 Jahre gelötet und abgedichtet mit Zinn. Wenn du Lust hast können wir das mal zusammen anschauen. Ich wohne in Bremgarten bei Bern.
Wenn du das mit mir anschauen möchtest ruf mich an

Hans 079 704 81 70

[RuediKehl]

... gerade bei geraden Flächen kann das dumm laufen. ...

Völlig Deiner Meinung Hans!
Die Rede war von undichten Schweissnähten. Da war sicher schon bedeutend mehr Wärme drin, als bei einem
Hartlot mit niedriger Schmelztemperatur.
Ich bin halt der Hartlöter:o)
Ruedi

[Goadan]

Lieber Hans

Herzlichen Dank für Deine Antwort - ich werde mich gerne bei Dir melden!
Ich wohne ja in Bern; ist also nicht weit bis nach Bremgarten ;)

Beste Grüsse,
Daniel

P.S.: Dank auch an Ruedi für seine Ratschläge ;)

[s.c.roadrunners]

Bravo Hans

Nicht immer mit Kanonen auf Spatzen Schiessen. Tanks aus den 20ern wurde zu tausenden gezinnt - nichts geschweisst, sondern wie eine Keksschachtel zusammengesteckt und verlötet. Das sind genau die Tanks, die nach 100 Jahren noch rostfrei und dicht sind.
Das Problem ist heutzutage nur, dass es fast keiner mehr im Griff hat...

Sollte jedoch eine Schweissnaht an einer Ecke oder Rundung lecken, einfach mit autogenschweissen (ohne Draht) zuschmelzen. Die Temperatur war ja schon mal da, dann gehts sicher auch ein 2. Mal...

Cheers

[nimbusbiker]

Ich hatte das Problem bei einem EMW (BMW) R35 Tank. Im Bereich der hinteren Befestigungen bei diesem Tank kommt es immer wieder zu Spannungsrissen und leichten Undichtigkeiten. So auch bei mir - nur war der Tank fertig lackiert und liniert! Ich habe diesen dann professionell (!) innen mit 2 Komponentenlack versiegeln lassen. Bis heute alles dicht! Ich denke das sollte auch reichen bei nur sehr leichten Undichtigkeiten wie du sie beschrieben hast, schließlich ist die Beschichtung benzin- und säurefest! Allerdings ist das nur die Notlösung, denn generell beschichte ich Tanks innen nur ungern, wenn es bloß um Rostschutz geht, ist meine erste Wahl phospatieren, dass lässt sich immer wieder erneuern, auch wenn mal eine Delle drin war und wieder ausgebeult wurde.

[Irish]

In früheren Zeiten als wir aus alten Teilen Motorräder zusammen bastelte wurde ein Tank wenn er undicht war mit Wasser gefüllt und per Örlikon -Spezial Elektroden geschweisst man gab etwas Stromüberschuss und gut wars, diese Reparaturen haben gehalten und da die Tanks meistens unten an den überstehenden Kannten leckten musste nicht nachgespritzt werden denn wo nicht viel Hitze ist ist auch kein grossflächiges Lackverbrennen. Schweissen ob elektrisch oder Gas, Löten ob weich oder hart hängt von der Erfahrung und Können des Bastlers ab, da ich in der Lehre und nachher im Beruf viel mit solchen Materialverbindungen zu tun hatte waren solche Reparaturen kein Problem für mich.Hätten wir damals schon diese super Tankauskleidungsmaterialien gehabt so wäre sowas sicher auch in Frage gekommen.
Gruss Irish