Condor Super-Sport 422 von 1929

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Moderator: Argus

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105.694
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von 105.694 »

@ Reto Burkhalter

Biel-Benken liegt "nicht" in Basel, sondern im Kanton Baselland. Darum Basell(and). Der Punkt ist wahrscheinlich verloren gegangen.

und vielen Dank für deinen Bericht - habe ihn mit Genuss gelesen.

Lieber Gruss Luis

fabian
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von fabian »

105.694 hat geschrieben:Hoi Fabian,

ganz einfach: Die Plombe wurde angebracht, wenn du mit dem Töff über die Grenze fuhrst, damit der Zöllner bei der Rückfahrt wusste, dass das Motorrad nicht verzollt werden musste.Deshalb passen Militäreinsatz und Plombe meines Erachtens nicht zueinander. Warum sollte ein Schweizer Soldat damit über die Grenze? Spionage ;-)

Das ist aber nur meine Ansicht.
Luis
Hallo Luis,

Die Maschine wurde ursprünglich zivil ausgeliefert und wurde für den 2. Weltkrieg von der Armee eingezogen und überlackiert. Anschließend war Sie wieder im Zivilen einsatz. Die Zoll-Plombe und der Einsatz als Militärfahrzeug schliessen sich also nicht unbedingt aus denke ich.

Gruss

Fabian

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105.694
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von 105.694 »

in meinem DPK-Ersatzteilkatalog von 1933/34 sind Hella Scheinwerfer abgebildet. Leider fehlen bei den Schluss- und Nummernlampen die Herstellerbezeichnung.

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105.694
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von 105.694 »

Hallo Luis,

Die Maschine wurde ursprünglich zivil ausgeliefert und wurde für den 2. Weltkrieg von der Armee eingezogen und überlackiert. Anschließend war Sie wieder im Zivilen einsatz. Die Zoll-Plombe und der Einsatz als Militärfahrzeug schliessen sich also nicht unbedingt aus denke ich.

Gruss

Fabian
Das ist mir schon klar, denn die Plomben wurden, meine ich, bis in die 60er Jahren noch vom Zoll verwendet. Ich denke bloss, dass kein Zusammenhang zwischen Plombe und Militäreinsatz besteht.

Luis

fabian
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von fabian »

105.694 hat geschrieben:
Hallo Luis,

Die Maschine wurde ursprünglich zivil ausgeliefert und wurde für den 2. Weltkrieg von der Armee eingezogen und überlackiert. Anschließend war Sie wieder im Zivilen einsatz. Die Zoll-Plombe und der Einsatz als Militärfahrzeug schliessen sich also nicht unbedingt aus denke ich.

Gruss

Fabian
Das ist mir schon klar, denn die Plomben wurden, meine ich, bis in die 60er Jahren noch vom Zoll verwendet. Ich denke bloss, dass kein Zusammenhang zwischen Plombe und Militäreinsatz besteht.

Luis
Ach so, alles klar, Sorry (Dachte du schliesst den einsatz des Motorrades im Militär also soches generell aus)! ... Übrigens super hinweis mit dem Basell. ohne punkt :-), vielen Dank auch dafür!

Reto Burkhalter
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von Reto Burkhalter »

Hallo
wegen dem Wohnort vom ersten Käufer, dem Biel (Basell) hier das Bild wie es im Condor Archiv eingetragen ist. Nebst Biel/Bienne am Bielersee, Biel-Benken bei Basel, gäbe es dann auch noch ein Biel im Goms im Wallis. Das Walliser Biel ist jedoch seit ein paar Jahren keine eigenständige Gemeinde mehr. Vielleicht kennt ja noch jemand ein Biel. Meine allererste Vermutung war, dass "Borell" ein Stadtteil von Biel/Bienne sein könnte. Aber der Vorschlag von Luis gefällt mir auch sehr gut, dass es Baselland sein könnte und einfach vom damaligen Schriftführer abgekürzt worden ist.

Auch von Luis kam der Kommentar, dass die Zollplomben noch bis in die 1960er Jahre verwendet worden sind. Meine beiden Mofas vom Typ "Condor Europ" sind beide von 1961 und haben eine Zollplombe. Zwei weitere mir bekannte 1961er Europ haben ebenfalls die Zollplombe. Obwohl die Mofas von Condor verkauft worden sind, weiss ich nicht sicher, wer sie gebaut hat. Mit dem französischen Lavalette Motor könnten sie als Komplettfahrzeuge aus Frankreich importiert worden sein und beim Import die Plombe erhalten haben.
Der Condor "422 Super-Sport" von Fabian ist jedoch ganz sicher in der Schweiz gebaut worden und nicht aus dem Ausland importiert. Die Plombe könnte wirklich bei einem Grenzübertritt angebracht worden sein, damit er anschliessend wieder problemlos in die Schweiz zurück fahren konnte. Aber dies war dann ein ziviler Nachkriegsbesitzer. Schweizer Soldaten haben nichts im Ausland verloren mit einem requirierten Töff im zweiten Weltkrieg.

Gruss Reto Burkhalter
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RuediKehl
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von RuediKehl »

 
Zu Biel-Benken ein Auszug aus der Wikipedia:
'Am 1. Januar 1972 schlossen sich die beiden Gemeinden Biel und Benken zusammen und sind seither eine politische Gemeinde.'

Das heisst nicht weniger, als vor 1972 gab es ein Biel und ein Benken als zwei eigenständige Gemeinden.

Dr Baselbieter, 2 Käffer näbedra
Ruedi

fabian
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von fabian »

Also wenn ich mir das Bild so anschaue, finde ich " Biel (Basell.)" könnte schon passen. Wenn man will kann man sogar einen Punkt am ende des zweiten "l" erkennen :-)

Aus den Dokumenten vom Verkäufer/Fahrzeugausweis habe ich noch folgende Informationen:
Besitzer ab 1939: Dr. Med dent. Eugen Giger (Jg. 1905)
Wohnort: Wilhelm Hisstrasse 1, 4056 Basel
Verkäufer: Unbekannt
Verwendungszweck: Verwendung in der Armee
Kontrollschild: BS 9828
Letzte MFK Prüfung: 28.12.1945
Letzte MFK Erneuerung: 08.01.1957

Also ich weiss nicht wie der Handel unter Privatpersonen damals so ablief aber ohne Internet wäre ein Verkauf unter Baslern doch naheliegender. Habe übrigens noch zwei Fotos der Maschine in schwarz/weiss welche von besagtem Eugen Giger stammen, werde ich natürlich posten sobald ich die nächste woche eingescannt habe.

P.s. muss bei gelegenheit mal Dominik Giger fragen ob er diesen Eugen kennt... Das wäre ja mal was :-)

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RuediKehl
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von RuediKehl »

 
Zahnarzt mit Jahrgang 1905; der muss doch bis in die 70er Jahre praktiziert haben ..
Irgend ein alter Basler wird den doch noch gekannt haben.
Ich bin gespannt ..

Ruedi

fabian
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von fabian »

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Reto Burkhalter
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von Reto Burkhalter »

Sali Zäme,
schaut euch mal die Beinschilder von Fabian seinem grünen Condor an, und dann die Beinschilder von einer Motosacoche die ich hier einstelle. Könnte es sein, dass bei Fabian die Beinschilder auf der falschen Seite montiert sind? Das rechte Beinschild auf der linken Fahrzeugseite, und das linke Beinschild auf der rechten Töffseite?

Die Beinschilder haben jeweils ein Blech welches etwa 10cm nach hinten gezogen ist, also eine „Seitenwand“. Bei Fabian seiner Condor ist diese Seitenwand aussen, bei der Motosacoche ist sie innen gegen den Motor. Wie muss es sein? Ich kenne etwa 6 Töffs die solche Beinschilder montiert haben, die Mehrheit hat die Seitenwand gegen innen. Welche Überlegung muss da angestellt werden bei dieser Seitenwand?
- Soll im Sommer Motorabwärme vom Fuss weg gehalten werden – Seitenwand innen
- Soll man im Winter die Motorabwärme nützen um die Füsse zu heizen – Seitenwand aussen
- Soll abspritzendes Oil von offenen Ventilfedern an einem Seitenventiler vom Fuss weg gehalten werden – Seitenwand innen.
- Soll bei Regen das Spritzwasser von den Füssen abgehalten werden – Seitenwand innen
- Wird damit ein Führungskanal für die Motorkühlluft gemacht – Seitenwand innen

Hilfe ist gerne auch willkommen von Fahrern anderer Marken, Jawa, BMW und MZ habe ich auch schon damit gesehen, die Motosacoche hier soll nur ein Beispiel sein.

Danke für eure Hilfen und Begründungen wie die Beinschilder richtig zu montieren sind.
Gruss Reto Burkhalter
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von Neuland1 »

Salut Reto

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Beinschützer an Fabians Condor falsch montiert sind und so hin gehören wie auf dem Bild der von dir geposteten Motosacoche. Nicht nur, dass die optische "Harmonie" bei der Grünen so gestört ist, auch die Sicken und Fälze wären niemals so gestalet wie sie es sind, wäre dies die Sichtseite. Man schaut aktuell quasi auf die Rückseite der entsprechenden Anbauteile, während die "Schokoladenseite" jeweils zum Motor zeigt.

Ob die Dinger im Krieg und/oder für den Winterbetrieb auf die andere Seite geschraubt worden sind, für mehr Schutz und Wärme an den Beinen bleibt Spekulation, es wäre aber zumindest plausibel.

Heute dürften solche Argumente eher untergeordneten Charakter haben. Ich würde die Dinger daher sicher auf die andere Seite montieren, wenn nicht sogar ganz entfernen. Letzteres bleibt aber, wie immer, Geschmakssache des Besitzers.

Gruss
Andy

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Irish
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von Irish »

Ganz klar innen muss die das grosse Blech sein, ein Schild soll schützen, aussen gibt es bei der Fahrt nichts zu schützen, das Wasser der Matsch, der Pflüder werden vom Rad hauptsächlich nahe der Mitte( in die Gegend des Beines) hingespritzt und nicht aussen um das Schild herum! Aller Ölgeschmodder spritzt sowieso von innen nach aussen .
Gruss Irish

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105.694
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von 105.694 »

ich sehe noch einen anderen Grund warum die "offene" Seite gegen aussen sein sollte. Der "Einstieg" und vor allem der "Ausstieg" gestalten sich viel praktischer. Wenn der Fahrer sein Fuss "abstellen" muss, um bei plötzlichem Stillstand das Gleichgewicht zu behalten, muss er den Fuss nicht über den Schutz anheben.

Ich bin mal ne BMW R60 mit Zyl.Bügeln gefahren - bei jedem Stopp musste ich zuerst den Weg aus den Bügeln suchen ...

Luis

fabian
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Re: Condor Super-Sport 422 von 1929

Beitrag von fabian »

Vielen Dank für eure Beiträge zum Thema Beinschutz.

Ich finde eure Argumentationen sehr schlüssig, vor allem die von Andy bezüglich Sichtbarkeit der Fälze macht absolut sinn. Ich denke also auch das die bei mir im moment vertauscht drauf sind.

Hier sind die Bleche übrigens auch innen:
http://www.museum-schleitheim.ch/standard.htm
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