Motosacoche

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Moderator: Argus

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mike.hurlimann
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Motosacoche

Beitrag von mike.hurlimann »

Hallo zusammen

Ich bin neu bei FAM, bin der Mike Hürlimann aus Lachen am Zürichsee, bin 14Jahre alt und fahre einen Puch X-30 NL.

Nun, ein Verwandter hatte in jungen Jahren mal diese Motosacoche, sie steht seit ca. 50Jahre in einem Schuppen. Da ich an meinem neuen Hobby, Mofas restaurieren, viel Freude habe möchte ich mich mal an diese Motosacoche wagen.

Könnt ihr mir sagen fas für ein Typ das sein könnte?, Hubraum des Motors, Jahrgang, PS, einfach so viele Angaben wie möglich.
Wenn ich diese Motosacoche anschauen gehe, woran erkenne ich was für ein Typ es ist?

Und wie wird diese Motosacoche gefahren? Handschaltung? Wo bremsen?

Wenn ihr sonst irgendewas habt, wisst zur Motosacoche, ich bin um jedes Detail froh.

Ich habe vor diese Motosacoche wieder in Stand zu stellen.

Liebe Grüsse Mike
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Gruss Mike

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schneedy
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Willkommen

Beitrag von schneedy »

Hallo mike.hurlimann
Willkommen im FAM-Forum! Hoffe, Du fühlst Dich gut aufgehoben im Verein der AlteisenverehrerInnen.
schneedy
Zuletzt geändert von schneedy am 01.01.2009 20:04, insgesamt 1-mal geändert.

Patrick Marti
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Keine Motosacoche, aber dafür eine Indian

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo Mike

Das Foto das Du angehängt hast zeigt soweit ich das beurteilen kann keine Motosacoche, dafür aber eine Indian. Kein Schweizer Fabrikat, dafür aber ein amerikanisches. Ich schätze mal es handelt sich um eine Indian Scout der frühen 20er Jahre, etwa zwischen 1920 bis 1924 gebaut. Könnte aber auch eine Chief sein, so genau kann ich das auf dem Foto leider nicht erkennen.

Bei einer Indian gibt man Links Gas, Rechts erfolgt die Zündverstellung. Geschaltet wird von Hand mit einem Schalthebel auf der rechten Seite. Die Kupplung wird per Fusspedal auf der Linken Seite betätigt. Es gab und gibt Indian Fahrer, die diese Anordnung auf die sonst übliche Art umrüsten.

Es handelt sich um einen Seitenventilmotor mit Verlustschmierung. Wenn es sich um eine frühe Scout handelt, dann ist der Hubraum 600 ccm. Wenn es sich um eine Chief handelt, dann dürfte es sich um einen 1000ccm Motor handeln.

Wenn es sich bei diesem Motorrad tatsächlich um eine Indian handelt, dann sag niemandem wo das Motorrad steht. Alte Indians sind sehr rar und teuer geworden. Lass Dir das Motorrad von niemandem abschwatzen, sondern schau das du so bald als möglich in den Besitz der Maschine kommst. Wenn Du Fragen hast, kannst Du mich jederzeit kontaktieren (die Daten findest Du in meinem Profil). Keine Angst, ich will Dir die Maschine nicht abjagen, habe selber zwei alte Indians und kenne mich daher mit dieser Marke aus.

Gruss: Patrick
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Schmid
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Beitrag von Schmid »

Hallo Mike
Herzlich willkommen im FAM. Die restauration einer Indian wird sicher eine interessante Sache. Lass dir genügend Zeit dafür. Vieleicht kommst du mal mit deinem Puch bei uns im Stammlokal, an einen Höck vorbei. Benken ist ja nicht allzuweit von dir. Wir haben verschiedene Clubmitglieder die auch Indian fahren und dir gerne Auskunft geben. Mach mal ein paar gute Fotos, schreibe die Motornr. und Rahmennr ab. Anhand von dem können wir dann den genauen Typ und Jahrgang bestimmen.
Nächster Stamm in Benken Restaurant Pilgerhaus ist am 22.Jan. ab 19.30Uhr.
http://www.fam-linthgebiet.ch/Navigations.htm
Gruss Ueli

Patrick Marti
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Indian Link

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo Mike

Unter

http://www.indianmotorbikes.com/resources/serials.htm

findest Du eine Zusammenstellung der Motor- und Rahmennummern der verschiedenen Modelle. Sehr wahrscheinlich wirst Du nur eine Motornummer finden, da bei Indian die Rahmen erst ab 1930 nummeriert wurden.

Gruss: Patrick
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mike.hurlimann
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Indian

Beitrag von mike.hurlimann »

Hallo zusammen

Vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Anhand des Tankaufschriftes ist es vermutlich eine Indian.

Ich werde nun so schnell wie möglich schauen dass ich mir die Indian unter den Nagel reissen kann.
Ich habe das Bild in grösserer Auflösung, sagt mir was ich ausschneiden soll um vergrössert anzuzeigen.
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Gruss Mike

PRohrer
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Beitrag von PRohrer »

Hallo Mike


Ich glaube der Patrick hat recht es ist wohl eine frühe Indian Scout mit der nach oben wirkenden Gabel und den Sackzylindern
Die 1920er und 21er hatten noch einen früheren Zündmagneten und die 20er noch ein H profil als Ständer aber das könnte ja mal ausgeweselt worden sein

Die Bremse wurde wohl später montiert, das export Modell hatte zwei Hinteradbremsen

Schau doch mal nach was sie für eine Motornummer hat, die findest du links unter dem vorderen Zylinder wie schon Patrick sagte die Indians hatten erst von ende 1930 (31er Modelle) Rahmennummern und keine Angst ich will Sie dir auch nicht abschwatzen

Auf dem Bild ist eine ca 1923er Scout so wie sie in England ausgeliefert wurde.





Gruss Peter
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mike.hurlimann
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Indian Scout

Beitrag von mike.hurlimann »

Anhand des Fotos von Peter bin ich mir ziemlich sicher das es sich um eien Scout handelt.
Also noch mal Links Gas, Rechts Zündverstellung, Schaltung mit dem langen Hebel auf der rechten Seite, Kupplung am linken Fuss. Bremsen sind am Lenker (Finger)?

Für was ist die Zündverstellung, kenn ich noch nicht.

Wie wird die gestartet und abgestellt? Wo ist welcher Gang?

Hersteller: Indian
Typ: Scout
Jahrgang: ca.1920-30
Hubraum: 600ccm
Gänge: ?
Höchstgeschwindigkeit: ?
PS oder KW: ?
Gewicht: 295 kg
Gruss Mike

PRohrer
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Beitrag von PRohrer »

Mike


Als erstes würde ich dir empfählen sie nicht einfach so zu starten.
Wenn ein Motorrad so lange nicht gelaufen ist sollte man den Motor nicht einfach so starten, sonst geht mit grosser warscheinlichkeit etwas kaputt.


Der erste Gang ist hinten dann null, dann 2 und 3 ganz vorne.

Bei den frühen Scout ist am Lenker ein Griff der den Decompessor betätigt, damit stellte man den Motor ab und benutzte Ihn auch um vor dem Starten den Motor ein paarmal durchzutreten. Der zweite ( nur beim Export Modell) war die zweite Hinterrad Bremse.
Das rechte Pedal war die „normale“ Fussbremse

Früher hat man manuell den Zündzeitpunkt verstellt heute geht das automatisch.

Die „short frame“ Scout gab es vom Herbst 1919 ( als 1920er Modell) bis 1928, dann von ca April 1928 bis 1931 die Scout 101
Deine sieht für mich nach früher „short frame“ Scout aus, mit der Motornummer kann man leicht den Jahrgang und ccm ermitteln.

Mach doch ein paar Fotos und dann wissen wir mehr


Gruss
Peter

Patrick Marti
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Scout

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo Mike

Moderne Motoren besitzen eine automatische Zündverstellung, welche über einen so genannten Fliehkraftregler oder aber eine Elektronik gesteuert wird. Die Zündung muss, während der Motor läuft, immer auch der Belastung des Motors angepasst werden. Wie gesagt, in modernen Motoren erledigt eine Elektronik oder aber ein Fliehkrafregler diesen Job.

Bei den ganz frühen Auto- oder Motorradmotoren kannte man diese Art der Zündsteuerung noch nicht. Bei einer Indian geht das mit der Zündung folgendermassen:

Wie gesagt, das Gas ist Links und die Zündung Rechts. Wenn Du den rechten Drehgriff nach innen drehst, dann hast Du Frühzündung. Wenn Du den Drehgriff wieder bis zum Anschlag zurückdrehst hast Du Spätzündung. Das spielt vor allem beim Startprozedere eine entscheidende Rolle. Fährst Du auf einer ebener Strecke und beschleunigst, dann regelst Du mit dem linken Drehgriff das Gas, den Rechten Drehgriff hast Du auf maximaler Frühzündung. Um anzuhalten drehst Du beide Drehgriffe wieder von dir weg nach aussen. Wenn Du eine Steigung hinauf fährst, muss die Zündung aufgrund der höheren Belastung des Motors etwas angepasst werden, daher gibt man dann ein wenig Spätzündung. Man merkt als Fahrer sehr schnell, ob der Motor rund läuft oder nicht, und mit etwas Übung hat man die Verstellung der Zündung sehr schnell im Griff.

Noch was zu den technischen Angaben, die Du aufgelistet hast:

Gänge: 3
Höchstgeschwindigkeit: ca. 90km/h
Gewicht: etwa 160 kg
Leistung: 11 PS

Unter

http://www.motorbooks.at

findest Du, wenn Du nach Indian suchst, ein Anleitungsbuch für Indian Motorradfahrer in deutscher Sprache. Dabei handelt es sich um einen Nachdruck eines original Handbuches in deutscher Sprache, das die frühen Indian Modelle der 20er und 30er Jahre abdeckt. Ab und an findest Du auch an den Teilmärkten hier in der Schweiz dieses Handbuch bei den Literaturhändlern.

Peter hat recht, probiere den Motor nicht zu starten bevor Du genau weisst, was mit der Maschine los ist.

Aber zuerst musst Du schauen das Du an die Maschine herankommst. Wenn es dann mal soweit ist, mach bitte Fotos der Maschine, damit man den Erhaltungszustand sieht. Nicht vergessen: Maschinen im Originallack mit Patina werden heute höher angesehen als überrestaurierte Exemplare. Wenn es mit der Maschine klappen sollte, dann würde mich das unheimlich für Dich freuen.

Halte uns auf dem Laufenden.

Gruss: Patrick
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mike.hurlimann
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Beitrag von mike.hurlimann »

So jetzt weiss ich mehr :-)

Dieser jemand hatte einen Indian Scout, und mit den Geschwistern zusammen eine Motosacoche.

Er zweifelt allerdings das die Indian noch dort steht wo sie stehen sollte, aber er meint das die Einzylindrige Motosacoche noch dort stehe.
Gruss Mike

Patrick Marti
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Einfach hingehen

Beitrag von Patrick Marti »

Hallo Mike

Geh einfach nachschauen, die Einzylindrige Motosacoche ist ein sehr schönes Motorrad und ein super Einstieg in die Oldtimerei. Halt uns auf jeden Fall auf dem Laufenden was Du dort antriffst. Egal ob Indian oder Motosacoche, ich denke in diesem Forum oder bei einem der FAM-Stämme in Deiner Nähe findest Du immer jemanden der Dir helfen kann.

Gruss: Patrick
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mike.hurlimann
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Beitrag von mike.hurlimann »

Was wäre mit Indian und Motosacoche? :-)

Ich geh heute mal schauen, kann aber leider nicht mit dem Mofa Anhänher gehen (Veloanhänger der Schweizer Militär Sanitätstruppe), war vorher beim Mechaniker ein paar Dinge verkaufen, und das Bremsverhalten ist genial, Hinterrad blockiert und der Anhänger schiebt, schiebt und schiebt.

Ich melde mich heute Abend noch mal.

Viele Grüsse aus dem eisig kalten Lachen
Mike

Elefant60
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Motosacoche

Beitrag von Elefant60 »

Hallo Mike

Es freut mich ebenfalls, dass Junge wie du den Einstieg in unser Hobby finden und von den älteren Kollegen mit Rat und Tat unterstützt werden. Ich möchte dich mit einem kleinen Präsent unterstützen. Wenn du willst, schenke ich dir den Motorrad Oldtimer Katalog Nr. 10, welche ich im Marktplatz anbiete. Dort kannst du diverse Informationen über die wichtigsten Motorradmarken nachlesen. Ich warte auf eine kurze Antwort (persönliche Nachricht mit Adresse) von dir und falls von Interesse, sende ich dir den Katalog gerne zu.

Gruss Robi
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mike.hurlimann
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Beitrag von mike.hurlimann »

Nun gestern hatte ich die Garage umgebaut, so dass jetzt Platz ist für ein Motorrad, oder auch zwei :-)
Jetzt muss ich mal schauen wie ich diese zwei Töff zu mir nach Hause bringe. Ein grosses Auto mit Anhängerkupplung haben wir, einen Anhänger mit Auflaufbremse könnten wir ausleihen. Wie soll ich diese aufladen? Jedes Motorrad einzeln (ca. 30km, also kein Problem), ablegen auf Hartschaum Klötze? Stehend auf dem Ständer möchte ich nicht wirklich.
Gruss Mike

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