Kupplung trennt nur schlecht
Moderator: Argus2
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Kupplung trennt nur schlecht
Hallo,
bei meinem Töff ist eine Nasskupplung welche Teil des Oilkreislaufes ist. Die Kupplung besteht aus 9 Kupplungsscheiben welche einfache Blechscheiben sind. Es gibt somit keinerlei Kupplungsbelagsmaterial, einfach Stahlscheibe auf Stahlscheibe. Das ist original und hat bisher recht gut funktioniert, allerdings hat die Kupplung sehr schlecht getrennt. Als ich die Kupplung nun zerlegt habe, fand ich 9 perfekt flache Kupplungscheiben.
Weiss jemand wie Kupplungsscheiben sein müssen? Mein Mech meint, dass sie wirklich perfekt flach sein müssen, ein Kollege meint jedoch, dass sie etwa 0.8mm bombiert sein müssen, also die Form von Tellerfedern haben sollten. Wenn sie im gelösten Zustand nur mit den „Ecken“ aufeinander liegen, kann die Kupplung besser trennen? Oder doch besser flache Scheiben, weil man dann den ganzen Hub vom Ausrückmechanismus zum Trennen verwenden kann, und nicht zuerst Federweg vernichten muss?
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte,
Reto Burkhalter
bei meinem Töff ist eine Nasskupplung welche Teil des Oilkreislaufes ist. Die Kupplung besteht aus 9 Kupplungsscheiben welche einfache Blechscheiben sind. Es gibt somit keinerlei Kupplungsbelagsmaterial, einfach Stahlscheibe auf Stahlscheibe. Das ist original und hat bisher recht gut funktioniert, allerdings hat die Kupplung sehr schlecht getrennt. Als ich die Kupplung nun zerlegt habe, fand ich 9 perfekt flache Kupplungscheiben.
Weiss jemand wie Kupplungsscheiben sein müssen? Mein Mech meint, dass sie wirklich perfekt flach sein müssen, ein Kollege meint jedoch, dass sie etwa 0.8mm bombiert sein müssen, also die Form von Tellerfedern haben sollten. Wenn sie im gelösten Zustand nur mit den „Ecken“ aufeinander liegen, kann die Kupplung besser trennen? Oder doch besser flache Scheiben, weil man dann den ganzen Hub vom Ausrückmechanismus zum Trennen verwenden kann, und nicht zuerst Federweg vernichten muss?
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte,
Reto Burkhalter
Sali Reto
Also 'perfekt flach' ist die einzige Option.
Die Idee mit bombiert bringt gar nichts, denn wenn bombiert, wie? Buckel gegen Buckel und Keller gegen Keller? Das wären dann 9 (Scheiben) mal 0.8 mm, die irgendwie zusammen gepresst werden müssten, damit die Reibflächen überhaupt zusammen kommen. Dann muss zusätzlicher Anpressdruck erzeugt werden, damit die Kupplung Kraft überträgt (Adhäsion).
Da wären Kupplungsfedern so hart erforderlich, dass Du die von Hand nicht mehr bewegst. Ausserdem wäre der Weg von eben diesen 9x0.8mm PLUS soviel mehr, dass die Scheiben wirklich frei sind, zu überwinden.
Also, der Mech ist erste Wahl, der Kollege muss noch etwas nachsitzen;o))
Oft liegt unter der ersten Kupplungsscheibe ein Federring. Dieser macht einen 'weichen' Uebergang zwischen ein- und ausgekuppelt. Ist der Opel-Effekt. Einkuppeln geht dann je nach Gestaltung dieser Tellerfeder mehr oder weniger 'sportlich'.
Deine Ueberlegung '...und nicht zuerst Federweg vernichten muss' ist also richtig.
Trennt die Kupplung nur kalt schlecht oder auch, wenn Oel und Motor warm sind?
Ein schlechtes Trennen kann mehrere Ursachen haben:
Ist Dir die Zusammenbau-Reihenfolge der Lamellen klar?
Ist am ganzen Ausrückmechanismus nichts gebrochen? Geht der ganze Weg auf die Kupplungsdruckplatte und bewegt diese vom Lamellenpaket weg?
Sind das wirklich alles Stahlscheiben? Sind nicht die angetriebenen und die abgetriebenen Scheiben von unterschiedlichem Materiel?
Um was für einen Motor (Töff) handelt es sich?
Ruedi
Also 'perfekt flach' ist die einzige Option.
Die Idee mit bombiert bringt gar nichts, denn wenn bombiert, wie? Buckel gegen Buckel und Keller gegen Keller? Das wären dann 9 (Scheiben) mal 0.8 mm, die irgendwie zusammen gepresst werden müssten, damit die Reibflächen überhaupt zusammen kommen. Dann muss zusätzlicher Anpressdruck erzeugt werden, damit die Kupplung Kraft überträgt (Adhäsion).
Da wären Kupplungsfedern so hart erforderlich, dass Du die von Hand nicht mehr bewegst. Ausserdem wäre der Weg von eben diesen 9x0.8mm PLUS soviel mehr, dass die Scheiben wirklich frei sind, zu überwinden.
Also, der Mech ist erste Wahl, der Kollege muss noch etwas nachsitzen;o))
Oft liegt unter der ersten Kupplungsscheibe ein Federring. Dieser macht einen 'weichen' Uebergang zwischen ein- und ausgekuppelt. Ist der Opel-Effekt. Einkuppeln geht dann je nach Gestaltung dieser Tellerfeder mehr oder weniger 'sportlich'.
Deine Ueberlegung '...und nicht zuerst Federweg vernichten muss' ist also richtig.
Trennt die Kupplung nur kalt schlecht oder auch, wenn Oel und Motor warm sind?
Ein schlechtes Trennen kann mehrere Ursachen haben:
- - Bauart bedingt, wie z.B. die BSA Gold Star Originalkupplung - unbrauchbar.
- Verbogene Lamellen (Kupplungsscheiben) - scheint bei Deiner Kupplung nicht der Fall zu sein
- Eingeschlagene Keilbahnen an der Kupplungsnabe - auswechseln
- Eingeschlagene Führungsschlitze am Kupplungskorb - auswechseln
- Kanten, Brauen etc. an den Mitnehmern der Lamellen, die ein sauberes Verschieben auf den Keilbahnen und in den Korb-Schlitzen behindern - beheben/auswechseln
Ist Dir die Zusammenbau-Reihenfolge der Lamellen klar?
Ist am ganzen Ausrückmechanismus nichts gebrochen? Geht der ganze Weg auf die Kupplungsdruckplatte und bewegt diese vom Lamellenpaket weg?
Sind das wirklich alles Stahlscheiben? Sind nicht die angetriebenen und die abgetriebenen Scheiben von unterschiedlichem Materiel?
Um was für einen Motor (Töff) handelt es sich?
Ruedi
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Die cheibe Kupplig
Hallo Ruedi,
vielen Dank für deine super Antwort. Hier ein paar weitere Hinweise.
Vom Kollegen habe ich erfahren, dass immer eine bombierte auf einer flachen Scheibe liegen soll, somit 4 bombierte Scheiben und 5 flache Scheiben. Die Bombierten müssen demnach alle in der gleichen Richtung eingebaut sein. Der Kupplungsweg von „eingekuppelt“ bis „ausgekuppelt“ wäre demnach 4x0.8mm = 3.2mm. Dazwischen hat man einen weichen Übergang.
Die Kupplungsfedern die ich bei der Zerlegung vorgefunden habe, sind wirklich recht hart. Es wird nicht mit der Hand sondern mit dem Fuss gekuppelt, da merkt man es weniger, dass man recht grosse Kräfte zum Kuppeln aufbringen kann und muss. Als Fusskupplung war sie angenehm.
Bei kaltem Motor und kaltem Töff trennt die Kupplung sehr schlecht. Der Rückwärtsgang ist überhaupt nicht einzulegen (die Zahnräder sind nicht ineinander zu schieben), der Vorwärtsgang geht gerade so, doch der Töff macht dabei einen Sprung, wenn ich nicht die Bremse trete. Bei warmem Töff ist es etwas besser, sogar der Rückwärtsgang geht rein, wenn man die Geräusche aus dem Getriebe ignoriert. Gut oder zumindest akzeptabel ist es aber auch bei warmem Motor nicht.
Das Oil in der Kupplung und im Getriebe ist alles am Motorschmierkreislauf dran, es gibt also nur ein einziges Oil. Eine andere Viskosität kommt kaum in Frage, ich muss auch den Motor damit schmieren können.
Bei der Zerlegung waren die Kupplungsscheiben sehr gut, doch am Kupplungskorb waren leichte Eindrücke zu erkennen, wo der Korb das Drehmoment auf die Kupplungsscheiben überträgt. Die Eindrücke waren wirklich nur gering, ich habe es inzwischen mit dem Dremel rausgeschliffen.
Zusammenbaureihenfolge ist eigentlich klar. Eine Scheibe die innen das Drehmoment erhält folgt auf eine die aussen das Drehmoment weiterleitet. Immer abwechselnd. Da kann man kaum etwas falsch machen.
Alles Stahlscheiben? Ich habe keine metallurgische Untersuchung gemacht, doch es sind definitiv irgendwelche Scheiben aus Eisen. Ob sie gehärtet sind, einen gewissen Mangangehalt haben, eventuell aufgekohlt, oder sonst irgendwie speziell sind, kann ich nicht erkennen. Sie sind definitiv nicht aus Kork, nicht aus Asbest, und auch nicht aus sonst etwas offensichtlich anderem.
Was ist es für ein Motor? Ein amerikanischer reihen-4-Zylinder, Kupplung direkt dahinter, Getriebe ebenfalls, und alles in einem enorm langen aber gemeinsamen Gehäuse.
Henderson 1924.
Gruss Reto Burkhalter
vielen Dank für deine super Antwort. Hier ein paar weitere Hinweise.
Vom Kollegen habe ich erfahren, dass immer eine bombierte auf einer flachen Scheibe liegen soll, somit 4 bombierte Scheiben und 5 flache Scheiben. Die Bombierten müssen demnach alle in der gleichen Richtung eingebaut sein. Der Kupplungsweg von „eingekuppelt“ bis „ausgekuppelt“ wäre demnach 4x0.8mm = 3.2mm. Dazwischen hat man einen weichen Übergang.
Die Kupplungsfedern die ich bei der Zerlegung vorgefunden habe, sind wirklich recht hart. Es wird nicht mit der Hand sondern mit dem Fuss gekuppelt, da merkt man es weniger, dass man recht grosse Kräfte zum Kuppeln aufbringen kann und muss. Als Fusskupplung war sie angenehm.
Bei kaltem Motor und kaltem Töff trennt die Kupplung sehr schlecht. Der Rückwärtsgang ist überhaupt nicht einzulegen (die Zahnräder sind nicht ineinander zu schieben), der Vorwärtsgang geht gerade so, doch der Töff macht dabei einen Sprung, wenn ich nicht die Bremse trete. Bei warmem Töff ist es etwas besser, sogar der Rückwärtsgang geht rein, wenn man die Geräusche aus dem Getriebe ignoriert. Gut oder zumindest akzeptabel ist es aber auch bei warmem Motor nicht.
Das Oil in der Kupplung und im Getriebe ist alles am Motorschmierkreislauf dran, es gibt also nur ein einziges Oil. Eine andere Viskosität kommt kaum in Frage, ich muss auch den Motor damit schmieren können.
Bei der Zerlegung waren die Kupplungsscheiben sehr gut, doch am Kupplungskorb waren leichte Eindrücke zu erkennen, wo der Korb das Drehmoment auf die Kupplungsscheiben überträgt. Die Eindrücke waren wirklich nur gering, ich habe es inzwischen mit dem Dremel rausgeschliffen.
Zusammenbaureihenfolge ist eigentlich klar. Eine Scheibe die innen das Drehmoment erhält folgt auf eine die aussen das Drehmoment weiterleitet. Immer abwechselnd. Da kann man kaum etwas falsch machen.
Alles Stahlscheiben? Ich habe keine metallurgische Untersuchung gemacht, doch es sind definitiv irgendwelche Scheiben aus Eisen. Ob sie gehärtet sind, einen gewissen Mangangehalt haben, eventuell aufgekohlt, oder sonst irgendwie speziell sind, kann ich nicht erkennen. Sie sind definitiv nicht aus Kork, nicht aus Asbest, und auch nicht aus sonst etwas offensichtlich anderem.
Was ist es für ein Motor? Ein amerikanischer reihen-4-Zylinder, Kupplung direkt dahinter, Getriebe ebenfalls, und alles in einem enorm langen aber gemeinsamen Gehäuse.
Henderson 1924.
Gruss Reto Burkhalter
Na ja, das von den bombierten Scheiben glaube ich definitiv noch nicht, doch man hat schon Pferde kotzen sehen.
Sicherlich gibt es Leute, die das mit Sicherheit genau wissen - bin gespannt.
Natürlich sollst Du die Kupplung nicht über das verwendete Oel in den Griff bekommen, meine Fage ging dahin, dass Nasskupplungen mit kaltem (abgekaltetem) Oel gerne verhocken, ihren Dienst aber einwandfrei leisten, sobald die Betriebstemperatur erreicht ist und erstmalig getrennt war.
Ich hoffe, dass bei Deiner Uebung mit der Dremel nichts verschlimmbessert wurde.
Die Teilung der Führungskeilbahnen ist sehr genau und sorgt für Kraftschluss an allen Keilen.
Wie gut trennt die Kupplung, wenn Du bei stehendem Motor, eingelegtem Gang und gezogener (getretener) Kupplung das Hinterrad drehst? Siehst Du bei so einer Uebung zur offenen Kupplung?
Ruedi
Sicherlich gibt es Leute, die das mit Sicherheit genau wissen - bin gespannt.
Natürlich sollst Du die Kupplung nicht über das verwendete Oel in den Griff bekommen, meine Fage ging dahin, dass Nasskupplungen mit kaltem (abgekaltetem) Oel gerne verhocken, ihren Dienst aber einwandfrei leisten, sobald die Betriebstemperatur erreicht ist und erstmalig getrennt war.
Ich hoffe, dass bei Deiner Uebung mit der Dremel nichts verschlimmbessert wurde.
Die Teilung der Führungskeilbahnen ist sehr genau und sorgt für Kraftschluss an allen Keilen.
Wie gut trennt die Kupplung, wenn Du bei stehendem Motor, eingelegtem Gang und gezogener (getretener) Kupplung das Hinterrad drehst? Siehst Du bei so einer Uebung zur offenen Kupplung?
Ruedi
Geil's Getriibe!
Man beachte, wie das Tellerrad-Spiel einzustellen ist.

Ich nehme an, Du kennst diese Partslist
Man beachte, wie das Tellerrad-Spiel einzustellen ist.

Ich nehme an, Du kennst diese Partslist
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Sachen gibts, die gibts gar nicht.
Hallo Ruedi,
könnte es sein, dass du selber einen Henderson hast, weil du das so gut kennst?
Bei stehendem Motor, eingelegtem Gang, getretener Kupplung habe ich leider nie das Hinterrad gedreht. Jetzt kann ich das nicht mehr machen, der Motor ist bis auf die zweitletzte Schraube zerlegt. Währe interessant, wenn ich das vorher probiert hätte, doch ich mag mich erinnern, dass ich immer den Leelauf eingelegt habe, wenn ich den Töff vor dem Start aus der Garage geschoben habe. (man kann so schlecht eine Fusskupplung treten, und gleichzeitig das Motorrad schieben….)
Der Gang wurde erst eingelegt, wenn der Motor schon lief.
Dass Fluchten von Getriebewellen nicht stimmen glaube ich nicht. Die Gegenwelle ist nicht einstellbar, und die Hauptwelle auch nur in Längsrichtung zur Anpassung vom Spiel an den Kegelrädern. Da meine Gehäusehälften nicht verzogen waren, müssten eigentlich die Fluchten gut sein. Es lies sich auch alles problemlos von Hand drehen, es müsste alles stimmen.
Als ich den Motor zerlegte (wegen schlecht trennender Kupplung und wegen Rissen in der Oilwanne) war ich sehr glücklich über die perfekt flachen Kupplungsscheiben. Erst als ich auf die Problematik mit den bombierten Kupplungsscheiben aufmerksam gemacht wurde, habe ich angefangen mir Sorgen zu machen. Falls meine flachen Kupplungsscheiben wirklich tipptopp sind, dann frage ich mich, warum die Kupplung nicht getrennt hat. Waren es wirklich nur die kleinen Eindrücke im Kupplungskorb die ein Verschieben von den Kupplungsscheiben verunmöglicht hat?
Da ich am Kupplungskorb die Eindrücke weggedremelt habe, würde ich gerne einfach wieder alles zusammenbauen und probieren. Falls es jedoch nicht besser ist, kann ich nicht einfach zu „Plan B“ wechseln. Um die Kupplung irgendwie zu verändern, muss der ganze Motor nochmals vollständig zerlegt werden.
Bei www.hendersonmotors.com sind Kupplungsscheiben zu verkaufen, die aufgeklebte Beläge haben. Da diese dicker sind, braucht es nur 4 oder 5 Scheiben, dafür sollen sie perfekt trennen. Alles wunderbar? Nein, da nur 5 Scheiben eingebaut werden, liegen am Kupplungskorb nur noch 3 Scheiben an, es wird somit viel schneller wieder Eindrücke im Kupplungskorb geben.
Kleine Kuriosität am Rande: Der Motor lief vorher wunderbar, trotz Yamaha Ventilen, Ford Pleueln, und unterschiedlichen Zylindern (3x normal verdichtet, 1x höher verdichtet)
Gruss Reto Burkhalter
könnte es sein, dass du selber einen Henderson hast, weil du das so gut kennst?
Bei stehendem Motor, eingelegtem Gang, getretener Kupplung habe ich leider nie das Hinterrad gedreht. Jetzt kann ich das nicht mehr machen, der Motor ist bis auf die zweitletzte Schraube zerlegt. Währe interessant, wenn ich das vorher probiert hätte, doch ich mag mich erinnern, dass ich immer den Leelauf eingelegt habe, wenn ich den Töff vor dem Start aus der Garage geschoben habe. (man kann so schlecht eine Fusskupplung treten, und gleichzeitig das Motorrad schieben….)
Der Gang wurde erst eingelegt, wenn der Motor schon lief.
Dass Fluchten von Getriebewellen nicht stimmen glaube ich nicht. Die Gegenwelle ist nicht einstellbar, und die Hauptwelle auch nur in Längsrichtung zur Anpassung vom Spiel an den Kegelrädern. Da meine Gehäusehälften nicht verzogen waren, müssten eigentlich die Fluchten gut sein. Es lies sich auch alles problemlos von Hand drehen, es müsste alles stimmen.
Als ich den Motor zerlegte (wegen schlecht trennender Kupplung und wegen Rissen in der Oilwanne) war ich sehr glücklich über die perfekt flachen Kupplungsscheiben. Erst als ich auf die Problematik mit den bombierten Kupplungsscheiben aufmerksam gemacht wurde, habe ich angefangen mir Sorgen zu machen. Falls meine flachen Kupplungsscheiben wirklich tipptopp sind, dann frage ich mich, warum die Kupplung nicht getrennt hat. Waren es wirklich nur die kleinen Eindrücke im Kupplungskorb die ein Verschieben von den Kupplungsscheiben verunmöglicht hat?
Da ich am Kupplungskorb die Eindrücke weggedremelt habe, würde ich gerne einfach wieder alles zusammenbauen und probieren. Falls es jedoch nicht besser ist, kann ich nicht einfach zu „Plan B“ wechseln. Um die Kupplung irgendwie zu verändern, muss der ganze Motor nochmals vollständig zerlegt werden.
Bei www.hendersonmotors.com sind Kupplungsscheiben zu verkaufen, die aufgeklebte Beläge haben. Da diese dicker sind, braucht es nur 4 oder 5 Scheiben, dafür sollen sie perfekt trennen. Alles wunderbar? Nein, da nur 5 Scheiben eingebaut werden, liegen am Kupplungskorb nur noch 3 Scheiben an, es wird somit viel schneller wieder Eindrücke im Kupplungskorb geben.
Kleine Kuriosität am Rande: Der Motor lief vorher wunderbar, trotz Yamaha Ventilen, Ford Pleueln, und unterschiedlichen Zylindern (3x normal verdichtet, 1x höher verdichtet)
Gruss Reto Burkhalter
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Vierzylinder Kupplungen
Hallo Reto
Ich besitze eine Indian Four mit Jahrang 1938. Von der Bauart des Motors her also fast gleich wie der Henderson Vierzylinder.
Auch ich habe mit der Kupplung in kaltem Zustand etwas Probleme, aber das einlegen der Gaenge wird bei warmem Motor merklich besser.
Ich weiss das in der Vergangenheit sehr viele Schachen ausprobiert wurden, um die Kupplung der amerikanischen Vierzylinder zu verbessern. Unter anderem auch mit Kupplungsbelaegen aus Neopren.
Am meisten Erfahrung mit diesen Motoren hat Josi Rieser in der Schweiz oder aber Juergen Hecker in Deutschland. Die haben die Kupplungen dieser Motoren eigentlich perfektioniert. VIeleicht kann Dir einer von denen helfen.
Gruss: Patrick
Ich besitze eine Indian Four mit Jahrang 1938. Von der Bauart des Motors her also fast gleich wie der Henderson Vierzylinder.
Auch ich habe mit der Kupplung in kaltem Zustand etwas Probleme, aber das einlegen der Gaenge wird bei warmem Motor merklich besser.
Ich weiss das in der Vergangenheit sehr viele Schachen ausprobiert wurden, um die Kupplung der amerikanischen Vierzylinder zu verbessern. Unter anderem auch mit Kupplungsbelaegen aus Neopren.
Am meisten Erfahrung mit diesen Motoren hat Josi Rieser in der Schweiz oder aber Juergen Hecker in Deutschland. Die haben die Kupplungen dieser Motoren eigentlich perfektioniert. VIeleicht kann Dir einer von denen helfen.
Gruss: Patrick
You can't wear out an Indian Scout, or its brother the Indian Chief. They're built like rocks to stand hard knocks, it's the Harleys that cause the grief.
- schneedy
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Gerber fragen
ich habe leider keine Henderson-Erfahrung und verzichte ergo auf Mutmassungen, kenne aber einen guten Mech, der sich mit der Marke auskennt. Ruf ihn doch einfach mal an.
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Neue Kupplungsscheiben von King Clutch
Hallo Reto
Mir ist noch in den Sinn gekommen das Kingclutch neue Kupplungsscheiben für die Vierzylinder Henderson und die Indian Four anbietet. Schau mal nach unter
www.kingclutch.com
Bei meiner 1950er Chief sind Kupplungsscheiben von Kingclutch verbaut. Funktioniert tadellos, und wenn man den Experten glaubt sind die Kupplungen mit den Scheiben von Kingclutch wesentlich besser als die ab Werk verbauten. Natürlich weiss ich auch das man den Zwei- und Vierzylinder Motor nicht miteinander vergleichen kann. Aber ich habe schon von Indian Four Besitzern gehört die mit einem Kingclutch Umbau sehr zufrieden waren.
Bin mal gespannt wie es mit Deiner Henderson weitergeht. Hoffentlich lassen sich die Risse in der Oelwanne wieder gut reparieren. Die Gusstechnik und das Gussmaterial waren damals nicht gerade vom feinsten, daher kann eine solche Reparatur manchmal zu Schwierigkeiten führen.
Gruss: Patrick
Mir ist noch in den Sinn gekommen das Kingclutch neue Kupplungsscheiben für die Vierzylinder Henderson und die Indian Four anbietet. Schau mal nach unter
www.kingclutch.com
Bei meiner 1950er Chief sind Kupplungsscheiben von Kingclutch verbaut. Funktioniert tadellos, und wenn man den Experten glaubt sind die Kupplungen mit den Scheiben von Kingclutch wesentlich besser als die ab Werk verbauten. Natürlich weiss ich auch das man den Zwei- und Vierzylinder Motor nicht miteinander vergleichen kann. Aber ich habe schon von Indian Four Besitzern gehört die mit einem Kingclutch Umbau sehr zufrieden waren.
Bin mal gespannt wie es mit Deiner Henderson weitergeht. Hoffentlich lassen sich die Risse in der Oelwanne wieder gut reparieren. Die Gusstechnik und das Gussmaterial waren damals nicht gerade vom feinsten, daher kann eine solche Reparatur manchmal zu Schwierigkeiten führen.
Gruss: Patrick
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Henderson Kupplung
Reto
Habe in meinen Unterlagen nachgeschaut und kann dir folgendes mitteilen. Im Jan. 1921 hat die Firma Excelsior ein Service Bulletin Nr 3 herausgegeben dass das richtige einstellen des Getriebes beschreibt. Darin ist die korrekte Einstellung beschrieben unter anderem folgendes: Es gibt total 9 Scheiben. Es gibt 4 Scheiben die innen kraftschlüssig sind. Dies sind bombiert etwa 1/32 Inch also etwa 0.8 mm. Es gibt 5 Scheiben die aussen formschlüssig sind die flach sind. (da wird sich Ruedi freuen).
Wenn ich dich richtig verstehe dann rückt die Kupplung aus, dass heisst wenn du sie betätigst bewegt sich die Druckplatte (246 von Ruedis Liste) gegen das Getriebe aber trotzdem ist das Kegelrad formschlüssig. Dann hast du wahrscheinlich kein axial Spiel zwischen dem Schwungrad ( 244) und Innenmittnehmer (247) auch diese Spiel ist 1/32 Inch also etwa 0.8 mm. Schau ob du Kratzspuren an diesen Teilen findest.
Habe in meinen Unterlagen nachgeschaut und kann dir folgendes mitteilen. Im Jan. 1921 hat die Firma Excelsior ein Service Bulletin Nr 3 herausgegeben dass das richtige einstellen des Getriebes beschreibt. Darin ist die korrekte Einstellung beschrieben unter anderem folgendes: Es gibt total 9 Scheiben. Es gibt 4 Scheiben die innen kraftschlüssig sind. Dies sind bombiert etwa 1/32 Inch also etwa 0.8 mm. Es gibt 5 Scheiben die aussen formschlüssig sind die flach sind. (da wird sich Ruedi freuen).
Wenn ich dich richtig verstehe dann rückt die Kupplung aus, dass heisst wenn du sie betätigst bewegt sich die Druckplatte (246 von Ruedis Liste) gegen das Getriebe aber trotzdem ist das Kegelrad formschlüssig. Dann hast du wahrscheinlich kein axial Spiel zwischen dem Schwungrad ( 244) und Innenmittnehmer (247) auch diese Spiel ist 1/32 Inch also etwa 0.8 mm. Schau ob du Kratzspuren an diesen Teilen findest.
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- Henderson Kupplung.jpg (249.12 KiB) 1914 mal betrachtet
Zuletzt geändert von ulrich moos am 28.07.2009 09:19, insgesamt 1-mal geändert.
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gekuppelt
Hallo Leute,
vielen Dank für die zahlreichen Tipps.
Ja, die King Klutch kenne ich. Sie ist auch bei www.hendersonmotors angeboten. Ich habe kürzlich eine solche Kupplung in den Händen gehalten, sieht wirklich gut aus. Sie ist mit einem Belagsmaterial belegt, dadurch sind die Scheiben dicker, damit werden nur noch 5 Scheiben statt 9 Scheiben eingebaut. Das bedeutet, dass nur noch drei Scheiben in den Kupplungskorb eingreifen, und daher (vermutlich) schneller Eindrücke und Riefen verursachen. Trotzdem werde ich mir wohl so eine Kupplung kaufen.
Stimmt, meine ging bei warmem Motor auch etwas besser als bei kaltem Motor, doch gut war es nie. Ich brauche aber vor allem bei kaltem Motor eine gute Kupplung, denn dann will ich an einem Treffen weg fahren und brauche den nur schwer einlegbaren Rückwärtsgang.
Das Schweissen von der Oilwanne ist bereits erledigt. Man hat bei mir den ganzen Boden herausgefräst, und eine komplett neue Bodenplatte eingeschweisst. Von aussen sieht man überhaupt nichts, und von innen auch nur wenn ich darauf aufmerksam mache.
Ulrich, dein Text ist sehr vielversprechend. Könntest du mir nicht das Service Bulletin auf mein Emails schicken? Nimm doch bitte diese Adresse,
reto.burkhalter@man.eu
Du bist nun, abgesehen von meinem Kollegen, der erste der die bombierten Kupplungsscheiben bestätigt. Scheinbar ist da doch etwas Wahres dran. Schade kann man die Kupplungsscheiben nicht einfach so wechseln, sonst würde ich mal beide Varianten probieren. Jedesmal den ganzen Motor zerlegen, habe ich aber keine Lust.
Mit Dank und Gruss,
Reto Burkhalter
vielen Dank für die zahlreichen Tipps.
Ja, die King Klutch kenne ich. Sie ist auch bei www.hendersonmotors angeboten. Ich habe kürzlich eine solche Kupplung in den Händen gehalten, sieht wirklich gut aus. Sie ist mit einem Belagsmaterial belegt, dadurch sind die Scheiben dicker, damit werden nur noch 5 Scheiben statt 9 Scheiben eingebaut. Das bedeutet, dass nur noch drei Scheiben in den Kupplungskorb eingreifen, und daher (vermutlich) schneller Eindrücke und Riefen verursachen. Trotzdem werde ich mir wohl so eine Kupplung kaufen.
Stimmt, meine ging bei warmem Motor auch etwas besser als bei kaltem Motor, doch gut war es nie. Ich brauche aber vor allem bei kaltem Motor eine gute Kupplung, denn dann will ich an einem Treffen weg fahren und brauche den nur schwer einlegbaren Rückwärtsgang.
Das Schweissen von der Oilwanne ist bereits erledigt. Man hat bei mir den ganzen Boden herausgefräst, und eine komplett neue Bodenplatte eingeschweisst. Von aussen sieht man überhaupt nichts, und von innen auch nur wenn ich darauf aufmerksam mache.
Ulrich, dein Text ist sehr vielversprechend. Könntest du mir nicht das Service Bulletin auf mein Emails schicken? Nimm doch bitte diese Adresse,
reto.burkhalter@man.eu
Du bist nun, abgesehen von meinem Kollegen, der erste der die bombierten Kupplungsscheiben bestätigt. Scheinbar ist da doch etwas Wahres dran. Schade kann man die Kupplungsscheiben nicht einfach so wechseln, sonst würde ich mal beide Varianten probieren. Jedesmal den ganzen Motor zerlegen, habe ich aber keine Lust.
Mit Dank und Gruss,
Reto Burkhalter
Re: Henderson Kupplung
.. freut sich tatsächlich; auch im hohen Alter neue Erkenntnisse;o))ulrich moos hat geschrieben:Reto
...(da wird sich Ruedi freuen)....
Ruedi
Nasskupplung und oder Umbau
Schreibt noch etwas zum Thema Oil / Viskositaet an dieser Stelle. das ganze wird sich ev auch mit dem Umbau auf belegte 3 Scheiben Kupplung erneut ein Thema. Ich hatte schon schlecht trennende Kupplungen bin mirschlussendlich nicht mehr mit zu dickem Oil in kalten Getrieben gestartet. Ev gibt es sogar etwas ganz modernes (sag niemals nie).
Gruss Andi
Gruss Andi
forget the grascutting and ride your bike